"Erdbeben" 2006: Der DFB weist Vorwürfe zurück

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Vorwürfe, er habe Dateien und Dokumente im Skandal um das Sommermärchen 2006 zurückgehalten, vehement zurückgewiesen.
SID |
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Frankfurt am Main - Der DFB veröffentlichte am Freitag eine in sieben Unterpunkte gegliederte Erklärung mit einer Kernaussage: Die Ermittlungen wurden zu keinem Zeitpunkt behindert. Da die eigene Untersuchung des WM-Skandals "extern und unabhängig" durch die Kanzlei Freshfields erfolgt sei, habe der Verband "zu keinem Zeitpunkt sichere Kenntnisse" darüber gehabt, welche Akten, Dateien oder Dokumente den staatlichen Behörden zur Verfügung gestellt worden seien, schrieb der DFB.

Der Weltmeisterverband reagierte damit auf Berichte der Süddeutsche Zeitung und auf eine Stellungnahme der Frankfurter Staatsanwaltschaft, die wegen Steuerhinterziehung gegen den DFB ermittelt. Die SZ berichtete von der verschlüsselten Datei "Komplex Jack Warner" im Unterordner "Erdbeben", mutmaßlich vom inzwischen entlassenen Vize-Generalsekretär Stefan Hans verfasst, die erst kürzlich den Behörden übergeben wurde.

"Umgehend proaktiv Kontakt zu den Ermittlungsbehörden aufgenommen"

"Die Tatsache, dass es die verschlüsselte Datei 'Komplex Jack Warner' gibt, wurde zu keinem Zeitpunkt verschwiegen", teilte der DFB mit. Unter anderem wird die Datei im Abschlussbericht von Freshfields in einer Fußnote genannt. "Der DFB ist daher bis zuletzt davon ausgegangen, dass den Ermittlungsbehörden die Existenz der verschlüsselten Datei bekannt sei", steht in der Stellungnahme. Nach Bekanntwerden der Tatsache, dass die besagte Datei der Staatsanwaltschaft wohl doch nicht vorliege, habe der DFB "umgehend proaktiv Kontakt zu den Ermittlungsbehörden aufgenommen".

Zudem äußerte der Weltmeister-Verband, dass die Staatsanwaltschaft seit "vielen Monaten" von der Existenz der Datei wisse - "allerdings hatte die Behörde diesem Dokument keine allzu große Beweisbedeutung zugemessen, zumal sie den Verfasser, Stefan Hans, bereits zu Beginn des Verfahrens ausführlich vernommen hatte und ihr auch aus verschiedenen Quellen bereits diverse Unterlagen zum Thema Jack Warner vorlagen." Die Staatsanwaltschaft hatte dem SID am Freitag mitgeteilt, der DFB habe seine "ursprüngliche Kooperationsbereitschaft mit den Ermittlungsbehörden ab Anfang 2016 stark eingeschränkt". Der Verband hingegen teilte mit, er habe "jederzeit umfassend mit der Staatsanwaltschaft und der Steuerfahndung kooperiert". Es habe nie Beschwerden gegeben. Probleme, die sich ergeben haben, seien auf die Zusammenarbeit zwischen Freshfields und den Behörden zurückzuführen, der DFB habe darauf aber keinen Einfluss gehabt.

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