Entgleisung auf St. Pauli
Der Leipzig-Coach soll einen St. Pauli-Fan nach dem Sieg der Sachsen in Hamburg beschimpft haben.
Hamburg - Im Fußball dauert es eben manchmal ein bisschen länger, bis sich Entwicklungen, die in der normalen Gesellschaft längst selbstverständlich sind, durchsetzen. Das hat der ehemalige Löwen-Trainer Peter Pacult mal wieder bewiesen.
Der jetzige Trainer des Regionalligisten RB Leipzig ließ sich bei der Partie gegen die Amateure des FC St. Pauli wohl zu primitiven, schwulenfeindlichen Beleidigungen hinreißen. Laut übereinstimmender Berichte von „Bild“ und „Hamburger Morgenpost“ hat der 52-jährige Österreicher einen St.-Pauli-Fan nach dem Sieg der Sachsen in Hamburg am Sonntag (2:1) als „schwule Sau“ beschimpft.
Pacult erklärte im Nachgang, er selbst sei zuvor angeblich „schwuler Österreicher“ genannt worden und habe darauf nur reagiert. „Es haben leider während des gesamten Spiels viele Anfeindungen und Provokationen stattgefunden. In der sehr hektischen Endphase der Partie sind allerdings auf beiden Seiten Dinge gesagt und getan worden, die nicht korrekt waren“, gab Pacult immerhin gegenüber „Bild“ zu, ohne aber die verbale Entgleisung direkt zu bestätigen.
Zuvor habe es amRande der Begegnung „persönliche Beleidigungen und körperliche Angriffe auf mich und meine Spieler“ gegeben, erklärte Pacult weiter. „Emotionen gehören zum Fußball einfach dazu, keine Frage. Aber solche Szenen und Worte dürfen von beiden Seiten natürlich dennoch nicht passieren“, sagte Pacult, der mit dem Tabellenführer der RegionalligaNord den Aufstieg in die 3. Liga anpeilt.