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EM-Kolumne von Julia Simic: Mehr Glaube, mehr Wille, mehr Leidenschaft

Ex-Nationalspielerin Julia Simic ist ein Teil des Kolumnisten-Sixpacks der AZ.
Julia Simic |
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AZ-Kolumnistin während der Fußball-Europameisterschaft 2021: Ex-Bayern-Fußballerin Julia Simic.
AZ-Kolumnistin während der Fußball-Europameisterschaft 2021: Ex-Bayern-Fußballerin Julia Simic. © Sven Hoppe/dpa, privat

Die Schlüsselszene im Spiel gegen Frankreich? Das war natürlich auch für mich das unglückliche Eigentor von Mats Hummels, womit er zur tragischen Figur dieses Abends wurde. Aber mir ist es viel zu einfach, an ihm allein die Niederlage festzumachen. In seinem Rücken lauerte ja ein Franzose, er musste also an diesen Ball gehen. Außerdem hatte die deutsche Mannschaft danach ja noch 70 Minuten Zeit, mindestens ein Tor zu schießen...

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Was mir dagegen imponiert hat, war, wie Manuel Neuer nach dem Eigentor reagiert hat, nämlich so wie ich es von einem echten Kapitän erwarte: Er hat sich Hummels sofort gepackt und versucht, ihn wieder aufzurichten, ihn aus diesem Schockzustand herauszuholen. Denn das Schlimmste in so einer Situation ist, wenn du dich umdrehst und dann nur noch zehn Rücken siehst, wenn dir keiner Mut zuspricht. Neuers Reaktion war deshalb ganz wichtig in diesem Moment.

Deutschland braucht einen Antreiber in der Zentrale

Aber insgesamt könnte da noch mehr kommen von der deutschen Mannschaft: Dieses sich gegenseitig pushen - nicht nur nach dem Eigentor - das hat mir ein wenig gefehlt. Allerdings braucht es dafür auch die richtigen Typen – auf den richtigen Positionen. Joshua Kimmich ist so ein Aggressive Leader, aber seine Führungsqualität kam gegen Frankreich nicht so zur Geltung, weil er rechts Außen zu weit vom Zentrum weg war. Und Ilkay Gündogan und Toni Kroos sind nicht so die richtigen emotionalen Pusher im Mittelfeld – von dort muss aber mehr Kommunikation kommen.

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Am Dienstag hat man gesehen, dass das DFB-Team nun mal nicht die individuelle Klasse wie die Franzosen hat. Aber meine große Hoffnung fürs nächste Spiel ist, dass in der Mannschaft jetzt ein echter Teamgeist entsteht, der die fehlende Qualität ausgleicht. Mehr Wille, mehr Glaube, mehr Leidenschaft – nur so kann's gehen.

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