Elfmeter verstärkt BVB-Frust über Europa-Abschied

Bis zur 55. Minute kann der BVB von einem Coup gegen den Titelfavoriten Manchester City träumen. Doch ein viel diskutierter Elfmeterpfiff bringt den Revierclub aus dem Tritt. Das verstärkt den Frust.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dortmunds Kapitän Marco Reus (l) verlässt traurig den Platz. Der Traum vom Halbfinale ist geplatzt.
Dortmunds Kapitän Marco Reus (l) verlässt traurig den Platz. Der Traum vom Halbfinale ist geplatzt. © Martin Meissner/AP-Pool/dpa
Dortmund

Der 1:2 (1:0)-Knockout von Borussia Dortmund im Viertelfinale gegen Manchester City erhitzte auch nach dem Schlusspfiff die Gemüter.

Dass Schiedsrichter Carlos Del Cerro Grande (Spanien) mit einer umstrittenen Elfmeter-Entscheidung die Wende zugunsten der Engländer einleitete, verstärkte den Frust von Trainer Edin Terzic über den wohl längeren Abschied des BVB von der Königsklasse: "Wir hatten einen großen Traum, der ist nun vorbei. Nach drei von vier Halbzeiten waren wir eine Runde weiter. Dementsprechend ist die Enttäuschung groß."

Nach der 1:0-Führung des erneut starken und erst 17 Jahre alten Jude Bellingham (15.) schien die von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erhoffte "Weltsensation" zum Greifen nahe. Doch der Elfmetertreffer von Riyad Mahrez (55.) wirkte auf den BVB wie ein K.o-Schlag. Nationalspieler Can, dem der Ball zuvor bei einem Abwehrversuch vom Kopf an den Arm gesprungen war, machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl: "Ich glaube, in den Regeln steht, dass das kein Hand ist. Wenn wir deswegen einen Elfer bekommen und das Spiel verlieren, ist das bitter."

Terzic pflichtete dem Defensiv-Allrounder bei - bei aller Anerkennung für den "verdienten Erfolg" der Gäste: "Wir haben jedes Jahr Schiri-Schulungen, wo uns die Regeln erklärt werden. Uns wurde vor der Saison ganz klar gesagt: Wenn man sich selbst an die Hand köpft, wird es nicht als regelwidrig angesehen. Es ist für mich sehr ärgerlich und kein strafbares Handspiel." Zudem verwies der Fußball-Lehrer auf die fragwürdige Aberkennung eines Tores von Bellingham beim 1:2 vor einer Woche in Manchester: "So richtig Glück mit den Schiedsrichter-Entscheidungen hatten wir in den letzten sieben Tagen nicht."

Die deutlichsten Worte der Kritik fand jedoch TV-Experte Dietmar Hamann und verwies auf den nicht vorhandenen "Interpretationsspielraum" bei dieser Regel. "Das ist skandalös. Wir haben den Videobeweis reingebracht, um die Sache gerechter zu machen. Wenn solche Sachen nicht zurückgenommen werden, dann weiß ich nicht, ob der Videobeweis eine Zukunft hat. Der Videobeweis wurde für mich heute begraben", klagte der ehemalige Fußball-Profi bei Sky.

City-Coach Pep Guardiola sah es dagegen anders. "Elfmeter, ganz klar", sagte der Spanier nach Ansicht der TV-Bilder und Manchesters Ilkay Gündogan ergänzte: "Ich hatte das Gefühl, dass der Arm relativ weit draußen war."

Für den Bundesliga-Fünften aus Dortmund dürfte es ein Abschied von der lukrativen europäischen Eliteklasse für mindestens ein Jahr gewesen sein. Bei sieben Punkten Rückstand auf Rang vier erscheint eine erneute Qualifikation für den Wettbewerb derzeit unwahrscheinlich. Als letzte Titeloption in dieser Saison bleibt nur noch der DFB-Pokal, in dem die Dortmunder im Halbfinale Anfang Mai auf den Zweitligisten Holstein Kiel treffen.

Noch hat Terzic die Hoffnung auf einen erfolgreichen Bundesliga-Endspurt jedoch nicht aufgegeben. Die beiden guten Spiele gegen die "Citizens" weckten bei allen Beteiligten Lust auf mehr. "Wir werden in den restlichen Spielen alles reinwerfen, um nächstes Jahr wieder eine solche Chance zu bekommen", versprach der Coach.

© dpa-infocom, dpa:210415-99-209535/4

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 15.04.2021 18:36 Uhr / Bewertung:

    Mit einem Watzke kann man einen Kurs für Heilpflanzen besuchen. Aber von Fußball? Da ist der doch weitest entfernt, eine deutliche Fehlbesetzung.

  • Max Merkel am 15.04.2021 17:13 Uhr / Bewertung:

    Tut mir leid, wenn man so blöd an den Ball geht wie der Can. Auch wenn es u.U. kein Elfer gewesen wäre. Den Ball hätte jeder Kreisligaspieler mit dem Fuß rausgehauen. Sowas ist Nationalspieler? Ohh, Gott

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.