Eklats und Skandale: Diese DFB-Spieler mussten gehen

Nicht nur Max Kruse wurde aus der DFB-Mannschaft geworfen. Vor ihm gab es auch schon einige Spieler, die wegen ihres Fehlverhaltens nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spielen durften – sei es nur vorübergehend oder für immer. Ein Überblick.
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Uli Stein, 1986: Der Hamburger Torhüter glaubt, er sei deutlich besser als Toni Schumacher, ist bei der WM in Mexiko aber nur die Nummer zwei. Er betitelt Teamchef Franz Beckenbauer als "Suppenkasper", muss vorzeitig abreisen und kehrt nicht mehr ins Team zurück.
imago/Ferdi Hartung 11 Uli Stein, 1986: Der Hamburger Torhüter glaubt, er sei deutlich besser als Toni Schumacher, ist bei der WM in Mexiko aber nur die Nummer zwei. Er betitelt Teamchef Franz Beckenbauer als "Suppenkasper", muss vorzeitig abreisen und kehrt nicht mehr ins Team zurück.
Toni Schumacher, 1987: Ein Jahr später folgt Steins großer Rivale. Schumacher schreibt in seinem Buch "Anpfiff" über nächtlichen Zocker-Runden von Mitspielern und Doping-Praktiken im Fußball. Bei seinem Verein 1. FC Köln wie bei der Nationalelf fliegt er raus.
Fotoagentur Kunz/Augenklick 11 Toni Schumacher, 1987: Ein Jahr später folgt Steins großer Rivale. Schumacher schreibt in seinem Buch "Anpfiff" über nächtlichen Zocker-Runden von Mitspielern und Doping-Praktiken im Fußball. Bei seinem Verein 1. FC Köln wie bei der Nationalelf fliegt er raus.
Stefan Effenberg, 1994: Nach der schwachen Leistung der DFB-Elf im WM-Vorrundenspiel gegen Südkorea pfeifen die Fans. Effenberg streckt ihnen den Mittelfinger entgegen, stellt die Geste später nochmal extra für die Kameras nach. Bundestrainer Berti Vogts und DFB-Präsident Egidius Braun schicken ihn vorzeitig aus den USA nach Hause. 1998 bewegt Vogts ihn zu einem missglückten Kurz-Comeback, als Nachfolger Rudi Völler das im Jahr 2000 ebenfalls versucht, will Effenberg nicht mehr.
GES/Augenklick 11 Stefan Effenberg, 1994: Nach der schwachen Leistung der DFB-Elf im WM-Vorrundenspiel gegen Südkorea pfeifen die Fans. Effenberg streckt ihnen den Mittelfinger entgegen, stellt die Geste später nochmal extra für die Kameras nach. Bundestrainer Berti Vogts und DFB-Präsident Egidius Braun schicken ihn vorzeitig aus den USA nach Hause. 1998 bewegt Vogts ihn zu einem missglückten Kurz-Comeback, als Nachfolger Rudi Völler das im Jahr 2000 ebenfalls versucht, will Effenberg nicht mehr.
Lothar Matthäus, 1996: Lothar Matthäus veröffentlicht via Bild-Zeitung "Tagebücher" mit Interna aus den Teams. Da er dabei vor allem Vogts' Lieblingsspieler Jürgen Klinsmann attackiert, gewinnt dieser den Machtkampf und Matthäus darf nicht zur EM 1996 - bei der Deutschland den Titel holt. Matthäus gibt später nochmal ein Comeback und beendet seine Nationalmannschafts-Karriere erst nach der missratenen EM 2000 im Alter von 39 Jahren.
sampics/Christina Pahnke/Augenklick 11 Lothar Matthäus, 1996: Lothar Matthäus veröffentlicht via Bild-Zeitung "Tagebücher" mit Interna aus den Teams. Da er dabei vor allem Vogts' Lieblingsspieler Jürgen Klinsmann attackiert, gewinnt dieser den Machtkampf und Matthäus darf nicht zur EM 1996 - bei der Deutschland den Titel holt. Matthäus gibt später nochmal ein Comeback und beendet seine Nationalmannschafts-Karriere erst nach der missratenen EM 2000 im Alter von 39 Jahren.
Mario Basler, 1999: Nach einem schwachen Spiel gegen die Niederlande im November 1998 berücksichtigt Teamchef Erich Ribbeck Basler im nächsten Jahr zunächst nicht. Der fordert öffentlich ein Vier-Augen-Gespräch. Worauf Ribbeck nicht eingeht: "Ich lasse mich nicht erpressen. Ich entscheide, mit wem ich spreche, wann und wie lange ich mit ihm spreche." Basler kehrt nicht mehr zurück in die DFB-Elf.
GES/Augenklick 11 Mario Basler, 1999: Nach einem schwachen Spiel gegen die Niederlande im November 1998 berücksichtigt Teamchef Erich Ribbeck Basler im nächsten Jahr zunächst nicht. Der fordert öffentlich ein Vier-Augen-Gespräch. Worauf Ribbeck nicht eingeht: "Ich lasse mich nicht erpressen. Ich entscheide, mit wem ich spreche, wann und wie lange ich mit ihm spreche." Basler kehrt nicht mehr zurück in die DFB-Elf.
Christian Wörns, 2006: Der Abwehrspieler träumt von der Teilnahme an der Heim-WM. Als Bundestrainer Klinsmann ihn mehrfach nicht berücksichtigt, wirft er diesem vor, "unehrlich und link" zu sein. Die Teilnahme am "Sommermärchen" hatte sich da endgültig erledigt.
Fotoagentur Kunz/firo/Augenklick/AZ 11 Christian Wörns, 2006: Der Abwehrspieler träumt von der Teilnahme an der Heim-WM. Als Bundestrainer Klinsmann ihn mehrfach nicht berücksichtigt, wirft er diesem vor, "unehrlich und link" zu sein. Die Teilnahme am "Sommermärchen" hatte sich da endgültig erledigt.
Kevin Kuranyi, 2008: Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Russland gehört Kuranyi zum Aufgebot, nicht aber zum Kader beim Spiel. Auf der Tribüne in Dortmund muss der Schalker Stürmer sich offenbar einige Sprüche anhören und fährt während des Spiels einfach nach Hause. Bundestrainer Joachim Löw nominiert ihn nie wieder.
firo/Augenklick 11 Kevin Kuranyi, 2008: Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Russland gehört Kuranyi zum Aufgebot, nicht aber zum Kader beim Spiel. Auf der Tribüne in Dortmund muss der Schalker Stürmer sich offenbar einige Sprüche anhören und fährt während des Spiels einfach nach Hause. Bundestrainer Joachim Löw nominiert ihn nie wieder.
Kevin Großkreutz, 2015: Die "Dönerwurf-Affäre" hat Löw dem Dortmunder verziehen. Sogar nachdem im WM-Trainingslager 2014 bekannt wurde, dass Großkreutz in eine Hotel-Lobby urinierte, nimmt der Bundestrainer ihn mit nach Brasilien. Dort bleibt Großkreutz ohne Einsatz, gerät sportlich aus dem Blickfeld. Und als Löw hört, dass Großkreutz bei Galatasaray Istanbul - wo er wegen eines Formfehlers des Vereins nur trainieren und nicht spielen darf - an den Wochenenden stets nach Hause flog, mustert er ihn mit den öffentlichen Worten "Das macht man nicht" endgültig aus.
firo/Augenklick 11 Kevin Großkreutz, 2015: Die "Dönerwurf-Affäre" hat Löw dem Dortmunder verziehen. Sogar nachdem im WM-Trainingslager 2014 bekannt wurde, dass Großkreutz in eine Hotel-Lobby urinierte, nimmt der Bundestrainer ihn mit nach Brasilien. Dort bleibt Großkreutz ohne Einsatz, gerät sportlich aus dem Blickfeld. Und als Löw hört, dass Großkreutz bei Galatasaray Istanbul - wo er wegen eines Formfehlers des Vereins nur trainieren und nicht spielen darf - an den Wochenenden stets nach Hause flog, mustert er ihn mit den öffentlichen Worten "Das macht man nicht" endgültig aus.
Max Kruse, 2016: Am Montag wurde Max Kruse wegen mehreren Eskapaden in kurzer Zeit von Bundestrainer Jogi Löw aus der Nationalmannschaft geworfen.
dpa 11 Max Kruse, 2016: Am Montag wurde Max Kruse wegen mehreren Eskapaden in kurzer Zeit von Bundestrainer Jogi Löw aus der Nationalmannschaft geworfen.
Lukas Podolski, 2009: Ein Eklat ohne DFB-Rauswurf. Lukas Podolski (l.) ohrfeigt den deutschen Kapitän Michael Ballack beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Wales und Deutschland.
dpa 11 Lukas Podolski, 2009: Ein Eklat ohne DFB-Rauswurf. Lukas Podolski (l.) ohrfeigt den deutschen Kapitän Michael Ballack beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Wales und Deutschland.
Marco Reus, 2014: Der Dortmund-Star fährt jahrelang ohne Führerschein, erst 2014 fliegt er bei einer Polizeikontrolle auf. 540 000 Euro muss er als Strafe zahlen, doch weder beim BVB noch in der Nationalelf muss er Konsequenzen fürchten.
dpa 11 Marco Reus, 2014: Der Dortmund-Star fährt jahrelang ohne Führerschein, erst 2014 fliegt er bei einer Polizeikontrolle auf. 540 000 Euro muss er als Strafe zahlen, doch weder beim BVB noch in der Nationalelf muss er Konsequenzen fürchten.

Berlin - Ob die Karriere von Max Kruse in der Fußball-Nationalmannschaft endgültig vorbei ist, bleibt abzuwarten. Doch zunächst einmal wurde der Wolfsburger Stürmer wegen Undiszipliniertheiten aus dem Kader gestrichen. In seinem Fall war es wohl eher die Summe vieler vergleichsweise kleinerer Eskapaden in kurzer Folge.

Lesen Sie hier: "Jeder Mensch macht Fehler" - Großkreutz verteidigt Götze

In der Geschichte der Nationalmannschaft gab es sowohl Fälle wie den seinen, als auch Fälle, in denen ein extremes Fehlverhalten den Rauswurf bedingte. Manche der "Sünder" kamen zurück, andere nicht.

Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke der bekanntesten und prominentesten Fälle.

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