Einzelkritik zur DFB-Elf: Zwei Zweier für zwei Ex-Löwen, drei Vierer und viel Mittelmaß

Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt mit 1:0 gegen Tschechien - zwei ehemalige Spieler des TSV 1860 können überzeugen. So hat der AZ-Reporter die Leistung der DFB-Elf gesehen.
Krischan Kaufmann
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Florian Neuhaus zeigte gegen Tschechien eine starke Leistung.
Florian Neuhaus zeigte gegen Tschechien eine starke Leistung. © imago images / Picture Point LE

Leipzig - Der zweite Anzug der DFB-Elf besiegt zwar die Tschechen, kann aber kaum überzeugen. Das DFB-Team in der Einzelkritik.

Sieg gegen Tschechien: Die Noten für die DFB-Elf

Kevin Trapp – Note 3: Hat mit Manuel Neuer und Marc ter Stegen zwei Weltklasse-Keeper vor der Nase - und mit Bernd Leno und Oliver Baumann starke Konkurrenz um Platz drei. Bekam erst spät was auf die Finger, spielte aber erstmals in dieser Saison zu null. Immerhin.

Jonathan Tah – Note 4: 'Endlich mal wieder Startelf' wird sich der Leverkusener gedacht haben, hatte er bei Bayer zuletzt doch bei fünf von sieben Ligaspielen nur auf der Bank gesessen. Wirkte zuweilen auch entsprechend verunsichert.

Robin Koch – Note 2: Der Ex-Freiburger hat bei Premier-League-Aufsteiger Leeds bislang jede Saisonminute auf dem Platz gestanden. Übernahm folgerichtig den zentralen Job in der Dreierkette, was der zuletzt wackligen DFB-Defensive gut tat.

Jonathan Tah (l) und Ridle Baku (r) von Deutschland gegen Antonin Barak (M) von Tschechien.
Jonathan Tah (l) und Ridle Baku (r) von Deutschland gegen Antonin Barak (M) von Tschechien. © Robert Michael (ZB)

Antonio Rüdiger – Note 4: Stand bei Chelsea in der Liga noch keine einzige Sekunde auf dem Platz, vier Mal sogar noch nicht mal im Kader. Schlug ein paar hübsche Diagonalpässe von links hinten nach vorn rechts. Allerdings mit Timing-Problemen im Zweikampf.

Ridle Baku – Note 3: 2018 ließ er den Spitznamen, den ihm sein Vater in Anlehnung an Kalle Riedle verlieh, in den Pass eintragen. Bekam von Löw vorab "Dynamik und eine ordentliche Technik" bescheinigt. Hatte bei seiner DFB-Premiere vorn viel Platz auf der rechten Seite, den er mutig nutzte. Hinten jedoch mit dem ein oder anderen Fehlpass. In Halbzeit zwei abgetaucht.

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Ilkay Gündogan – Note 3: Gab erstmals von Beginn an den Kapitän der Nationalelf. Hatte laut Bundestrainer am Sonntag "noch ein sehr intensives Spiel" (mit ManCity gegen Liverpool) gehabt, werde "noch gebraucht in den nächsten zwei Spielen", weshalb man "ein bissl auf ihn aufpassen müsse". Hatte einige gute Szenen im Umschaltspiel. Durfte zur Halbzeit wie verabredet Feierabend machen.

Ex-Löwen Neuhaus und Max überzeugen gegen Tschechien

Florian Neuhaus – Note 2: Der Gladbacher, der ab 2007 in der Nachwuchsabteilung des TSV 1860 ausgebildet wurde und bis 2017 für die Löwen auflief, hatte im Oktober beim 3:3 gegen die Türkei debütiert. Machte eine gute Figur in der Zentrale: präsent, agil, aktiv nach vorn und hinten - eine Bereicherung. Pech bei einem Lattenknaller (77.).

Philipp Max  – Note 2: Der zweite ehemalige Sechzger (lief bis 2007 für 1860 auf), Sohn von Ex-Löwe Martin Max und Teamkollege von Mario Götze, kommt in Eindhoven gut zurecht, hat laut Löw "gute Fähigkeiten nach vorn", was man aus seiner Zeit bei Augsburg schon lange weiß. Legte Waldschmidt in Minute 13 in bewährter Manier das 1:0 auf. Wie meinte RTL-Experte Steffen Freund treffend: "Max hat sich dieses Debüt schon seit Jahren verdient."

Jonas Hofmann – Ohne Note: Im zweiten Länderspiel sozusagen auch schon ein alter Hase. Gab den ersten Torschuss ab, den Tschechiens Keeper Pavlenka noch parieren konnte. Musste mit Oberschenkelverletzung nach 20 Minuten raus.

Luca Waldschmidt – Note 3: Hat für Benfica Lissabon in zehn Spielen schon fünf Mal getroffen - und brauchte auch gegen die Tschechen nur 13 Minuten bis zum ersten Treffer, seinem zweiten im DFB-Dress. In Halbzeit zwei jedoch weitgehend unsichtbar.

Antonio Rüdiger (oben M) von Deutschland springt zum Ball.
Antonio Rüdiger (oben M) von Deutschland springt zum Ball. © Robert Michael (ZB)

Julian Brandt – Note 4: Nahm gleich das Heft in die Hand - versuchte es zumindest. Hatte nach einer halben Stunde das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber um mehrere Kilometer. Wirkte mehr als einmal zu fahrig.

Nadiem Amiri – Note 3: Kam für den verletzten Hofmann. Musste in Minute 43 bei zwei Versuchen freistehend das 2:0 machen - vergab recht kläglich.

Mahmoud Dahoud –Note 3: Kam nach der Halbzeit für Gündogan. Mit weniger Bindung zum Spiel als zuvor der Kapitän.

Nico Schulz – Note 3: Ersetzte Max nach gut einer Stunde. Nicht so präsent wie sein Vorgänger. 

 

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3 Kommentare
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  • Graf Rotz von Falkenschiss am 12.11.2020 10:46 Uhr / Bewertung:

    Erfreulich dass zwei ehemalige Löwen zu den Besten gehörten. Es bestätigt sich doch wieder einmal dass so mancher Spieler erst zeigt was er kann wenn er nicht mehr beim TSV 1860 spielt. Der Trainer scheint dabei nicht der Hauptgrund zu sein, gerade weil Yogi nicht gerade der Beste ist.
    Somit können nur andere Gründe eine Rolle spielen, wie Vereinszwistigkeiten, vielleicht auch Mobbing unter Spielern oder Anderes.

  • Federseelöwe am 12.11.2020 12:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Graf Rotz von Falkenschiss

    ... oder vielleicht einfach die Tatsache, dass sie nicht mehr in der dritten Liga spielen? Sie wurden doch von den anderen Vereinen geholt weil sie auch beim TSV gut waren.

  • König Jannick am 12.11.2020 08:04 Uhr / Bewertung:

    Danke Jogi Löw! 1-0 gewonnen, gegen die Nummer 50 der Welt. Jaja, unsere Ansprüche sind so klein geworden...

    Aber toll, dass jetzt sogar Bankdrücker aus Chelsea ran dürfen, die diese Saison noch nicht eine einzige Minute im Verein spielen durften. Der Bottroper Hass- und Neidtroll wird uns gleich erzählen, dass es schließlich darum geht in der deutschen Nationalelf.

    Früher hat man sich mal über beständige Leistung im Verein in die Nationalmannschaft gespielt.
    Heute reicht es, jung und nett zu sein, nie irgendwas zu kritisieren und halt irgendwo spielberechtigt zu sein.

    Danke, Löw!

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