Einzelkritik gegen die Schweiz: Sané aktiv, aber nicht effektiv

Beim 1:1 der deutschen Nationalmannschaft in der Schweiz legt Bayern-Star Leroy Sané zunächst los wie die Feuerwehr, steht sich aber zuweilen selbst im Weg. Die Einzelkritik.
von  Thomas Becker
Der Schweizer Ricardo Rodriguez  gegen Leroy Sané (r).
Der Schweizer Ricardo Rodriguez gegen Leroy Sané (r). © Christian Charisius/dpa

Basel - Klar ging es auch um Punkte und um den ersten deutschen Sieg in diesem immer noch gewöhnungsbedürftigen Format. Dennoch hatte das Nations-League-Spiel gegen die Schweiz eher Testspielcharakter unter Wettkampfbedingungen. Die Chance zum Vorspielen nutzten jedoch nur wenige.

BERND LENO NOTE 3: Kam für Kevin Trapp dran und zu seinem erst siebten Länderspiel: Rekorde wird er mit 28 Jahren nicht mehr aufstellen. In Minute zwölf erstmals gefordert: rechtzeitig rausgelaufen, alles im Griff. Starke Fußabwehr gegen Embolos Schuss aus kurzer Distanz (26.). Beim Ausgleich ohne Chance.

MATTHIAS GINTER NOTE 3: Der Null-Minuten-Weltmeister ersetzte Emre Can hinten rechts in der Dreierkette. Bekam es meist mit seinem Gladbacher Klubkameraden Embolo zu tun, der ihm so einiges an Einsatz abnötigte. Aber den bringt einer wie Ginter ja immer gerne.

NIKLAS SÜLE NOTE 3: Der frische gebackene Champions-League-Sieger gab den zentral spielenden Abwehrchef und hatte gegen die agilen Seferovic und Embolo ordentlich zu tun. Vor dem 1:1 zu passiv gegen Passgeber Embolo. Durfte nach einer Stunde Feierabend machen.

Rüdiger gegen die Schweiz solide, souverän

ANTONIO RÜDIGER NOTE 2: Der gebürtiger Berliner hat mit Kai Havertz nun noch einen weiteren Landsmann bei Chelsea im Team. Kam aber auch mit seinen DFB-Kollegen gut aus. Solide, souverän.

THILO KEHRER NOTE 4: Hat die Schwindelgefühle nach all den Tempo-Dribblings von Kingsley Coman aus dem Finale von Lissabon mittlerweile überwunden. Sorgte aber für wenig Impulse.

ROBIN GOSENS NOTE 3: Durfte nach gelungenem Debüt gegen Spanien gleich nochmal ran. Beim Ausgleichstreffer der Schweizer ganz weit weg von Gegenspieler Widmer. Musste später verletzt raus.

Renato Steffen und Toni Kroos (r.) kämpfen um den Ball.
Renato Steffen und Toni Kroos (r.) kämpfen um den Ball. © Christian Charisius/dpa

TONI KROOS NOTE 3: Der Mann, der es nun auch ins Kino geschafft hat (wenn auch nur in der Abteilung Dokumentarfilm), hatte ständig Granit Xhaka an der Hacke. Dennoch wie immer der Taktgeber.

ILKAY GÜNDOGAN NOTE 3: Traf in Minute 14 mit einem so plazierten wie unspektakulären Flachschuss aus 17 Metern ins kurze Eck für die 1:0-Führung seines Teams. Bildete mit Kroos ein selten feinfüßiges Mittelfeld-Duo.

Ilkay Gündogan  schießt das Tor zum 0:1 gegen Djibril Sow und Manuel Akanji.
Ilkay Gündogan schießt das Tor zum 0:1 gegen Djibril Sow und Manuel Akanji. © imago images / Poolfoto

JULIAN DRAXLER NOTE 4: Blieb auch gegen die Schweiz in etwa so auffällig wie in den vergangenen drei Jahren bei Paris St. Germain: also unauffällig. Hatte zwei gute Einschusschancen, nutzte keine.

TIMO WERNER NOTE 4: Hatte in Minute 38 nach feinem Pass von Gosens das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber. Harmonierte mäßig mit dem Offensivkollegen Draxler. In Halbzeit zwei abgetaucht.

Bayern-Star Sané verstolpert so manchen Ball

LEROY SANÉ NOTE 3: Gab in Minute sieben mit seinem schwächeren rechten Fuß den ersten Schuss auf das gegnerische Tor ab: ausbaufähig. Aktivposten der deutschen Offensive, verstolperte aber vor lauter Eifer so manchen Ball.

JULIAN BRANDT NOTE 4: Kam nach der Halbzeit für den noch kurzatmigen Sané. Spielte vor dem Ausgleich einen lausigen Pass, der Jogi Löw die Zornesröte in Gesicht trieb.

JONATHAN TAH Note 3: Durfte nach einer Stunde Abwehr-Chef Süle ersetzen. Kam gegen die aktiven Schweizer ganz schön ins Schwitzen

EMRE CAN NOTE 3: Löste den angeschlagenen Gosens ab. Gewohnt körperlich unterwegs, was seinem Team gut tat.

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