"Ein Zeichen an die Welt" - Traumstart für Jogis Jungs

DURBAN - Was für ein Start ins WM-Turnier in Südafrika: Die deutsche Nationalmannschaft zeigt beim 4:0 (2:0) gegen Australien, dass mit ihr bei dieser WM zu rechnen ist. Und ausgerechnet die Problemkicker Podolski und Klose lassen Jogi Löw jubeln
Sie umarmten sich, wurden vom Bundestrainer geherzt, feierten mit den Fans in der Kurve. Erleichterung pur bei den DFB-Stars, die am Sonntag nicht nur einen Sieg gegen überforderte Australier schafften. Sondern auch einen über alle Skeptiker!
Die deutsche Nationalmannschaft präsentierte sich beim 4:0 gegen die „Socceroos“ zum WM-Auftakt fast schon weltmeisterlich, Kapitän Philipp Lahm („Die beste Nationalmannschaft, in der ich gespielt habe“) scheint den Mund nicht zu voll genommen zu haben. Fand auch Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg: „Tolles Ergebnis. Auch wie sie gespielt haben, war toll. Die deutsche Mannschaft hat ein Zeichen gesetzt an die Welt, man muss auf die Deutschen aufpassen. Die Deutschen haben die Australier regelrecht ausgehebelt.“
Entsprechend selbstbewusst präsentierte sich Lukas Podolski, der das Schützenfest mit einem Hammer aus 14 Metern (mit 126 Stundenkilometern unter die Latte) eröffnet hatte (8.). „Wir wussten, dass wir gut draufsind. Wichtig ist, sich jetzt nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“
"Wir waren sehr gut organisiert, waren aggressiv, sind sehr gut in die Zweikämpfe gegangen“, sagte WM-Debütant Thomas Müller, der in bester Müller-Tradition, ähnlich wie sein berühmter Namensvetter Gerd im 74er-Finale gegen Holland das 3:0 (68.) reingemüllert hatte: „Wir haben Spieler in unseren Reihen, die den Ball sehr gut laufen lassen können. Das war wunderbar.“ Und fügte lachend hinzu: „Ein 4:0 – da kann man nur zufrieden sein.“ Was auch Miro Klose nach seinem Treffer zum 2:0 (27.) bemerkte: „Wir haben einen sehr guten Ball gespielt. Zum WM-Auftakt sollte man gewinnen. Ich bin glücklich dass uns das gelungen ist.“ Und zwar eindrucksvoll, weil auch Joker Cacau einen Treffer beisteuerte (70.).
Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer sagte: „Alle Gegner wissen, dass der Deutsche nie aufgibt. Deshalb werden wir beneidet.“ Er erinnerte zwar daran, dass Australien eine mittelmäßige Mannschaft sei, „aber du musst erstmal 4:0 gewinnen. Die Aussis wurde regelrecht auseinandergenommen. Jetzt weiß man, wo man steht, besser hätte man nicht starten können.“
Und Kapitän Lahm bremste die Euphorie ein wenig, er meinte: „Man darf nicht vergessen, dass wir in den ersten Minuten Glück gehabt haben. Aber die Mannschaft hat sehr, sehr viel Qualität.“ Grinsend sagte er dann: „Das viel drin ist, das haben wir gewusst.“ Der Kapitän als Mahner: „Wir haben das Auftaktspiel gewonnen, aber es ist noch ein langer Weg. Jetzt konzentrieren wir uns auf Serbien.“
Auf das zweite Gruppenspiel am nächsten Freitag (13.30 Uhr, ZDF live). Was allerdings, nach Effenbergs Meinung, auch kein großes Problem darstellen dürfte: „Wenn sie so auftreten wie gegen Australien, schlagen sie auch die Serben.“ Und damit wäre das Achtelfinale sicher erreicht. Der nächste Schritt zum vierten Stern.
F.M., ps