Kommentar

Ein machbares WM-Los – und eine wichtige Aufgabe neben dem Platz

AZ-Sportredakteur Maximilian Koch zur WM-Auslosung und den Aufgaben der DFB-Elf in Katar.
von  Maximilian Koch

Spanien, Japan und der Sieger aus dem Playoff-Spiel Costa Rica oder Neuseeland: Angesichts dieser Auslosung muss der Anspruch der deutschen Mannschaft das WM-Achtelfinale sein. Zumal es vor vier Jahren in Russland in einer von den Namen her nicht gerade schwierigeren Gruppe gegen Mexiko, Schweden und Südkorea krachend schiefging. Eine weitere Blamage darf sich der deutsche Fußball nicht erlauben. Es geht um Wiedergutmachung.

Neuer und Müller rufen Ziel WM-Titel 2022 aus

Die Führungsspieler Manuel Neuer und Thomas Müller haben kürzlich sogar das Ziel WM-Titel 2022 ausgerufen – realistisch betrachtet, wäre aber schon der Einzug ins Halbfinale ein Erfolg für Hansi Flicks Mannschaft, die wohl erst zur Heim-EM 2024 ihren Höhepunkt erreichen wird. Und spätestens dann, im eigenen Land, triumphieren soll.

Neben der sportlichen Pflicht gibt es für die DFB-Stars bei der ersten Winter-WM aber auch außerhalb des Platzes eine sehr wichtige Aufgabe: Die prekäre Menschenrechtslage in Katar zu thematisieren, wann immer es möglich ist, über das Leid der Arbeitsmigranten und über die Tausenden Toten auf den WM-Baustellen zu sprechen – und nicht zu schweigen, wie es Fifa-Präsident Gianni Infantino tut.

Diese WM-Vergabe nach Katar ist und bleibt irrsinnig. Ganz egal, wie oft Infantino noch von der "besten WM aller Zeiten" sprechen wird, von der "größten Show". Sie ist die nächste höchst umstrittene Weltmeisterschaft nach der 2018 in Russland. Und das muss man der Fifa und dem Rest der Welt immer wieder sagen.

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