Eberl daneben: "Möchte jetzt nicht Enke rausholen..."
Torwart Marc-André ter Stegen, bald bei Barca, patzt beim 1:1 von Borussia Mönchengladbach bei Eintracht Braunschweig wie einst im Länderspiel. Manager Max Eberl zieht unpassenden Vergleich zu Robert Enke.
Mönchengladbach - In Spanien wurde Marc-André ter Stegens erneutes Slapstick-Eigentor blitzschnell wahrgenommen. Nur kurze Zeit nach seinem bösen Patzer beim 1:1 von Borussia Mönchengladbach bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig wurde dieser auf Barcelonas Sportseiten im Internet präsentiert.
"Der große Fehler von ter Stegen" stand über dem Eigentor-Video, das die Tageszeitung "Sport" zeigte. Ein Tor, wie eine Kopie aus dem Länderspiel gegen die USA (3:4) im vergangenen Juni.
Damals hatte Benedikt Höwedes ter Stegen eine Rückgabe in den Fuß gespielt, in Braunschweig war es Filip Daems aus nahezu derselben Position. Beide Male rutschte der Ball über ter Stegens Fuß – und dann ins Tor.
"Ich habe im ersten Moment gedacht: Was für eine Scheiße. Da gibt es keine Ausrede", sagte ter Stegen, es war Gladbachs achtes siegloses Spiel in Serie. "Er sitzt in der Kabine wie ein Häufchen Elend", berichtete Manager Max Eberl.
Der ließ sich, nachdem die Braunschweiger Fans über ter Stegen gespottet hatten, in der "WAZ" zu einem höchst zweifelhaften Vergleich hinreißen: "Ich möchte jetzt nicht Robert Enke rausholen, aber da waren alle in tiefer Trauer."
Was Eberl offenbar vergaß: Dass sich Enke nach einer schweren Depression das Leben nahm, nicht wegen dem Hohn der Fans. "Eine Scheiß-Situation. Sie wird mich nicht umbringen", sagte ter Stegen selbst. "Es tut mir leid für die Mannschaft. Aber ich habe ja im Spiel noch gezeigt, dass ich dann wieder voll konzentriert war."
Seinen Frust ließ er an Mitspieler Daems aus: Auf dem Weg in die Kabine gab es einen heftigen Streit zwischen den beiden. Schubsereien und wohl auch Handgreiflichkeiten inklusive.