Sven Bender, der Ex-Löwe, erleidet beim 3:1 von Borussia Dortmund gegen Neapel einen Nasenbeinbruch und spielt mit einem Trikot aus dem Fanshop weiter. „Ein Iron-Man!“
Dortmund - Ein Bender kennt keinen Schmerz. Zumindest kein Bender, der beim TSV 1860 ausgebildet wurde und jetzt überaus erfolgreich für Borussia Dortmund seine Knochen hinhält. Und so stopfte sich
Sven Bender
während des Champions-League-Spiels der
Dortmunder gegen Napoli fast schon widerwillig
Wattepropfen zum Blutstillen in die Nase,
ehe er sich ein
sauberes Trikot über
zog – und einfach weitermachte.
Eigentlich hatte Bender auch auf diese kurze Unterbrechung nach seinem Nasenbeinbruch in der 18. Minute verzichten wollen. Der Schiedsrichter musste ihn rausschicken. Bender spielte durch – und wurde so zum Helden des Abends. Obwohl die Tore beim 3:1 andere schossen: Reus, Kuba und und Aubameyang nämlich. Doch der Mutmacher des Abends war Bender gewesen, der „Iron-Man und außergewöhnliche Mensch“, wie Regisseur Nuri Sahin ihn adelte.
Wieder einmal hatte es den 24-Jährigen, den Trainer
Jürgen Klopp wegen der Verletztenmisere von seiner etatmäßigen Position vor der Abwehr in die Innenverteidigung beordert hatte, am
Kopf erwischt.
„
Er hat ein wahnsinniges Pech
“
, befand Klopp voller Respekt vor dem selbstlosen Einsatz seines Defensiv-Strategen.
Kopfschüttelnd kommentierte Klopp die TV-Bilder des gezeichneten Musterprofis. „Er musste mehrfach sein Trikot wechseln. Das letzte haben wir aus dem Fan-Shop geholt.“
Schon vor einem Jahr hatte sich
der Brannenburger
im Gruppenspiel gegen Ajax Amsterdam einen Nasenbeinbruch zugezogen und im Februar im Ligaspiel gegen Hannover eine Prellung des Nasenbeins, eine Prellung des rechten Augapfels sowie einige Blutergüsse im Gesicht. Er war damals vom Fuß des Hannoveraners Mame Diouf im Gesicht getroffen worden. Unvergessen ist jene Szene, ebenfalls im Gruppenspiel der Königsklasse im November 2011 beim FC Arsenal.
Bender erlitt einen beidseitigen Kieferbruch.
N
ur Pech oder auch die Konsequenz aus seiner Spielweise? Nationalspieler Mats Hummels sagte einst:
„
Er wirft sich überall rein. Vielleicht ist es auch manchmal zu viel des Guten.
“
Doch Bender wird auch die jüngste Verletzung nicht erschüttern. Zumal sein Einsatz sich ja gelohnt hat. Nach dem 3:1 hat es Dortmund nun wieder selbst in der Hand, ins Achtelfinale einzuziehen. Ein Remis im letzten Gruppenspiel bei Olympique Marseille reicht fürs Weiterkommen.
Selbst eine Niederlage würde nicht unbedingt den Abstieg in die Europa League bedeuten.