Dortmund am Abgrund: Die Stimmung kippt

Borussia Dortmund hat nicht nur das nächste Bundesliga-Spiel verloren. Auch die Unterstützung der treuesten Fans ist perdu. Nach der Pleite gegen Augsburg herrscht beim BVB eine fatale Stimmung.
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Links: Roman Weidenfeller versucht die wütenden Fans zu beruhigen. Rechts: Klopp kann es nicht fassen.
dpa/AZ Links: Roman Weidenfeller versucht die wütenden Fans zu beruhigen. Rechts: Klopp kann es nicht fassen.

Dortmund – Die Stimmung kippt. Selbst die treuesten Fans verweigern Borussia Dortmund mittlerweile die Gefolgschaft. Mats Hummels und Roman Weidenfeller versuchten sich nach dem 0:1 (0:0) gegen den FC Augsburg noch als Schlichter auf dem Fanzaun. Doch auch die Weltmeister konnten die aufgebrachten Gemüter am Mittwochabend nicht beruhigen. Trainer Jürgen Klopp beobachtete die Szene gemeinsam mit Ciro Immobile und Pierre-Emerick Aubameyang fassungslos schauend aus der Distanz.

"Wenn man nach dem 19. Spieltag dort steht, wäre es eine Frechheit, kein Verständnis für die Reaktion der Fans zu haben", sagte Hummels später. Und auch der mittlerweile dauerkonsternierte Klopp räumte nach der 500. Niederlage der BVB-Bundesliga-Historie ein: "Heute Abend kann man uns alles vorwerfen. Und alles ist legitim." Beim einst so stolzen BVB - Synonym für Spielfreude und Powerfußball - herrscht das Szenario eines Abstiegskandidaten.

Sowohl die Art des Spiels als auch die Reaktionen nach der Pleite gegen Augsburg offenbaren die Reflexe des sportlichen Niedergangs. "Die Situation ist schlechter als jede, die wir bisher miterlebt haben", sagte Hummels. 0 Tore 2015, 1 Punkt - erst Absturz und jetzt Verharren auf den letzten Platz der Fußball-Bundesliga. Nuri Sahin konstatierte: "Die Situation fühlt sich echt scheiße an." Weidenfeller warnte: "Wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren."

Die nächste Aufgabe steht schon am Samstag an. Im Gastspiel beim Abstiegskampfmitkonkurrenten SC Freiburg soll die Wende erzwungen werden. "Das wird nochmal ein hammerhartes Spiel", sagte Hummels. Fehlen wird gegen die auf dem 15. Rang platzierten Freiburger - der für Klopp "das Paradies" bedeutet - wohl Kevin Großkreutz. Einen Stich im Oberschenkel verspürte der Ur-Dortmunder im Augsburg-Spiel.

Symptomatisch für die BVB-Schwäche war das Gegentor durch Raul Bobadilla. Der FCA-Angreifer konnte frei einschieben, nachdem zuvor Halil Altintop mühelos gleich fünf Dortmunder düpiert hatte. Auch in Überzahl nach dem Platzverweis für Christoph Janker (64.) wegen einer Notbremse fiel Dortmund nicht mehr besonders viel ein.

Und dabei kann sich der Champions-League-Achtelfinalist noch glücklich schätzen. Denn die in gleicher Dramatik schwächelnde Konkurrenz lässt noch alle Möglichkeiten offen. Es sind nur zwei Punkte bis zum Platz 15.

Hertha BSC präsentierte sich gegen Bayer Leverkusen (0:1) wieder schlecht präpariert für den Existenzkampf im Oberhaus. Die Zukunft von Trainer Jos Luhukay dürfte am Donnerstag auf der Tagesordnung beim Hauptstadtclub stehen. Der SC Paderborn befindet sich nach dem 0:3 gegen den Hamburger SV im freien Fall und auch der VfB Stuttgart war bei der müden Nullnummer beim 1. FC Köln in einer Form, die dem BVB Hoffnung machen kann.

Doch Dortmund muss vor allem die eigene Angst überwinden. "Wir müssen mehr Mut zeigen." Oder: "Wir müssen in Freiburg eine Reaktion zeigen", sagte Klopp. "Wir müssen den Ball auch einfach mal durch die Wand dreschen", meinte Verteidiger Neven Subotic. So klingen klassische Phrasen im Abstiegskampf.

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