Die zehn wahren Gründe für Österreichs Niederlage

„Es tuat so weh“ statt „I weer  narrisch“. Österreich hat sein EM-Auftaktspiel gegen Ungarn verloren. Zehn Gründe für die Niederlage - die nicht ganz ernst zu nehmende AZ-Analyse.
Stephan Kabosch
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Der Vollpfosten. Es hätte ein Traumstart werden können, doch es wurde der Beginn eines Alptraums.  Volle drei Zentimeter zu weit links hatte die Uefa das ungarische Tor auf den Rasen von Bordeaux gestellt. Nur deshalb prallte ein Distanzschuss von David Alaba nach 31 Sekunden an die Stange. Eh klar, dass sonst alles anders gekommen wäre  ….
dpa 10 Der Vollpfosten. Es hätte ein Traumstart werden können, doch es wurde der Beginn eines Alptraums. Volle drei Zentimeter zu weit links hatte die Uefa das ungarische Tor auf den Rasen von Bordeaux gestellt. Nur deshalb prallte ein Distanzschuss von David Alaba nach 31 Sekunden an die Stange. Eh klar, dass sonst alles anders gekommen wäre ….
Das Schnitzelverbot. Wenn der Österreicher auf sein Nationalgericht verzichten muss und statt Wiener Schnitzel gedünsteten Fisch kredenzt bekommt, dann fehlt ihm die innere Ruhe, um Großes zu leisten. Auf dieses kulinarische Naturgesetz hätte der ÖFB Marcel Koller, den Teamchef aus dem Käsefondue-Land Schweiz, besser hingewiesen.
dpa 10 Das Schnitzelverbot. Wenn der Österreicher auf sein Nationalgericht verzichten muss und statt Wiener Schnitzel gedünsteten Fisch kredenzt bekommt, dann fehlt ihm die innere Ruhe, um Großes zu leisten. Auf dieses kulinarische Naturgesetz hätte der ÖFB Marcel Koller, den Teamchef aus dem Käsefondue-Land Schweiz, besser hingewiesen.
Die magyarische Aufmüpfigkeit: Ungarn wollte sich nicht an die ihm auferlegte Rolle als Defensivdarsteller ohne eigene Offensivambitionen halten, wagte es im Lauf des Spiels immer öfter, in das Territorium der Geheimfavoriten-Hälfte vorzudringen. Sorry, aber das war so nicht abgemacht.
dpa 10 Die magyarische Aufmüpfigkeit: Ungarn wollte sich nicht an die ihm auferlegte Rolle als Defensivdarsteller ohne eigene Offensivambitionen halten, wagte es im Lauf des Spiels immer öfter, in das Territorium der Geheimfavoriten-Hälfte vorzudringen. Sorry, aber das war so nicht abgemacht.
Österreich-Ungarn gegen wen? Nein, meine Herren, da standen nicht 22 Mann eines gemeinsamen kaiserlich-königlichen Teams auf dem Platz. Das schien manchem rot-weiß-roten Kicker nicht ganz klar zu sein. Anders ist die Fehlpassquote von gefühlt 104 Prozent nicht zu erklären.
dpa 10 Österreich-Ungarn gegen wen? Nein, meine Herren, da standen nicht 22 Mann eines gemeinsamen kaiserlich-königlichen Teams auf dem Platz. Das schien manchem rot-weiß-roten Kicker nicht ganz klar zu sein. Anders ist die Fehlpassquote von gefühlt 104 Prozent nicht zu erklären.
Bammeln vor dem Schlabbern: Ungarns Kult-Keeper Gabor Kiraly und seine Jogginghose. Der stets stilsicher und fesche Stürmer Marc Janko war ob des Outfits seines Gegenüber offenbar so irritiert, dass er bis zu seiner Auswechslung in Minute 65 so gut wie keinen Ballkontakt hatte.
dpa 10 Bammeln vor dem Schlabbern: Ungarns Kult-Keeper Gabor Kiraly und seine Jogginghose. Der stets stilsicher und fesche Stürmer Marc Janko war ob des Outfits seines Gegenüber offenbar so irritiert, dass er bis zu seiner Auswechslung in Minute 65 so gut wie keinen Ballkontakt hatte.
Die lahme Rechte: Das mag verstehen, wer will. Da stimmen ziemlich genau 49,9999 Prozent der Österreicher bei der Bundespräsidentenwahl für den Kandidaten der FPÖ – und dann geht ausgerechnet über die rechte Seite gar nichts im Spiel der ÖFB-Elf.
dpa 10 Die lahme Rechte: Das mag verstehen, wer will. Da stimmen ziemlich genau 49,9999 Prozent der Österreicher bei der Bundespräsidentenwahl für den Kandidaten der FPÖ – und dann geht ausgerechnet über die rechte Seite gar nichts im Spiel der ÖFB-Elf.
Der langsamste Spieler der Geschichte: Mehr als eineinhalb Jahre lang hatte der Ungar Adam Szalai nicht getroffen. Dann stellten ihm ausgerechnet die Toröffner aus Österreich eine freundliche Einladung zu und der „langsamste Spieler, den ich je gesehen habe“ (Ösi-Goleador Hans Krankl) schoss das 1:0.
dpa 10 Der langsamste Spieler der Geschichte: Mehr als eineinhalb Jahre lang hatte der Ungar Adam Szalai nicht getroffen. Dann stellten ihm ausgerechnet die Toröffner aus Österreich eine freundliche Einladung zu und der „langsamste Spieler, den ich je gesehen habe“ (Ösi-Goleador Hans Krankl) schoss das 1:0.
Der Noch-Abstiegsmodus: Martin Harnik vom VfB Stuttgart hatte das 1:0 für Österreich auf dem Fuß – und rutschte aus. Offenbar war es ihm genauso wenig wie seinem Vereinskollegen Florian Klein gelungen, vom Abstiegs- auf den EM-Vorrunden-Modus umzuschalten.
dpa 10 Der Noch-Abstiegsmodus: Martin Harnik vom VfB Stuttgart hatte das 1:0 für Österreich auf dem Fuß – und rutschte aus. Offenbar war es ihm genauso wenig wie seinem Vereinskollegen Florian Klein gelungen, vom Abstiegs- auf den EM-Vorrunden-Modus umzuschalten.
Der Tomaten-auf-den-Augen-Schiri: Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Schiedsrichter Clément Turpin dazu. Der Unparteiische übersah derbe Fouls der Ungarn, verwies andererseits den stets unschuldigen Aleksandar Dragovic des Feldes und gab ein Tor der Österreicher wegen angeblich vorangegangenen Foulspiels nicht, obwohl eben jener Dragovic seinen Gegenspieler doch fast gar nicht berührt hatte.
dpa 10 Der Tomaten-auf-den-Augen-Schiri: Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Schiedsrichter Clément Turpin dazu. Der Unparteiische übersah derbe Fouls der Ungarn, verwies andererseits den stets unschuldigen Aleksandar Dragovic des Feldes und gab ein Tor der Österreicher wegen angeblich vorangegangenen Foulspiels nicht, obwohl eben jener Dragovic seinen Gegenspieler doch fast gar nicht berührt hatte.
Der Fußballgott: In Österreich gibt es nur einen Fußballgott und der heißt David Alaba. Aber über die rot-weiß-rote Welt hinaus thront der wahre, überirdische Fußballgott. Und der war an diesem Abend kein Österreicher. Tu infelix Austria.
imago 10 Der Fußballgott: In Österreich gibt es nur einen Fußballgott und der heißt David Alaba. Aber über die rot-weiß-rote Welt hinaus thront der wahre, überirdische Fußballgott. Und der war an diesem Abend kein Österreicher. Tu infelix Austria.

„Es tuat so weh“ statt „I weer narrisch“. Österreich hat sein EM-Auftaktspiel gegen Ungarn verloren. Zehn Gründe für die Niederlage - die nicht ganz ernst zu nehmende AZ-Analyse.

Bordeaux, München - Völlig fassungslos blickte David Alaba auf die Anzeigetafel im Stadion von Bordeaux. „Austria 0 - Hungary 2“. War’s das jetzt schon mit der rot-weiß-roten Euro-Phorie?

Mit so viel Hoffnung war das Land nach einer überzeugenden Qualifikation (Gruppensieger vor Russland und Schweden) ins EM-Abenteuer gestartet. Doch schlimmer hätte dieses nicht beginnen können als mit dem 0:2 gegen die weit schwächer eingeschätzten Ungarn.

Alaba: "Können die nächsten beiden Spiele gewinnen"

„Wir haben es aus der Hand gegeben“, sagte Teamchef Marcel Koller. Der Ex-Bremer Marko Arnautovic brachte es so auf den Punkt: „Es ist alles zusammengekommen.“ Und David Alaba kam sichtbar geknickt zum Interview. „Die Enttäuschung ist sehr groß. Aber wir dürfen den Kopf jetzt nicht hängenlassen. Wir können die nächsten beiden Spiele gewinnen“, sagte er. Allzu viel Zuversicht klang in diesen Worten aber nicht durch. Kein Wunder: In den nächsten beiden Spielen geht es gegen Portugal und das Überraschungsteam aus Island.

Wenn die Hoffnung schwindet, dann bleibt zumal im Land von Sigmund Freud oft nur der Ausweg in die Selbstironie. Dorthin flüchtet sich am Tag danach auch der Autor dieser Zeilen, ein seit Jahrzehnten in fußballerischer Hinsicht leidgeprüfter aber stets hoffender Österreicher.

Lesen Sie in der obenstehenden Bilderstrecke: Deshalb konnte Österreich gegen Ungarn nicht gewinnen

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