Die Unerwünschten

Raul, Diego, Thurk: Drei Top-Stars ihrer Vereine – wie lange noch? Ab aufs Abstellgleis
Thomas Becker |
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AUGSBURG Die Saison hat noch nicht begonnen und schon ist bei manchen Vereinen richtig Feuer unterm Dach. Es geht ums Personal, nicht um irgendwelche Mitläufer oder Hinterbänkler, sondern um anerkannte Branchengrößen, zum Teil Welt-Stars, die bei ihren Klubs nicht mehr wohl gelitten sind. Die drei unerwünschten Stars der Liga:

Raul, FC Schalke: Das Unheil kam in Person von Ralf Rangnick. Er kam im März zu den Knappen, erlebte große Champions-League-Abende und den Gewinn des DFB-Pokals. Protagonist auf dem Feld: Raul, der gar nicht so stolze Spanier, der sich mit famosen Leistungen und seiner bescheidenen Art in die Herzen der Fans gespielt hatte. Alles schien gut, sogar ein paar Sätze Deutsch traute sich der Madrilene am Schluss. Es könnten seine letzten deutschen Worte gewesen sein. Als Rangnick ihm offenbarte, dass er den erfolgreichsten Torschützen der Champions League in seinem System künftig im Mittelfeld sehe („Auch Raul muss mehr laufen”), gingen bei Raul die Alarmglocken an. Er weigerte sich, die Wahl in den Mannschaftsrat anzunehmen, besuchte angeblich das Trainingslager des FC Malaga. Sein Vertrag läuft bis 2012, doch Raul ist 34 und wird lieber unter Spaniens Sonne stürmen als unter Rangnick durchs Mittelfeld zu hetzen. Schade.

Diego, VfL Wolfsburg: Noch so ein verhinderter Welt-Star. Legte sich zum Saisonende mit Coach Felix Magath an. Der Verein möchte den Brasilianer verkaufen, im Gespräch ist eine Ablösesumme von zehn Millionen. Atletico Madrid hat Interesse, will den Spielmacher aber nur ausleihen. Magath: „Der Verein und ich sind uns einig, dass Diego verkauft werden soll. In der Not können wir ihn auch behalten, ohne ihn spielen zu lassen. Ich treffe keine Entscheidung danach, ob mir etwas recht ist oder nicht passt, sondern mit dem Blick darauf, was die Mannschaft verträgt, akzeptiert und verkraften kann.”

Michael Thurk, FC Augsburg: Seit 104 Jahren wird beim FCA Fußball gespielt, nun endlich in Liga eins. Doch statt sich vorzufreuen, muss noch nicht ganz saubere Wäsche gewaschen werden. Der Grund: die Suspendierung von Michael Thurk. Der hatte in 104 Spielen 51 Tore für den FCA erzielt, war Liebling der Fans und „auch ein bisschen das Gesicht des FC Augsburg”, wie Manager Andreas Rettig zugab. Aber: Es habe in der Vergangenheit „gravierende Meinungsverschiedenheiten” zwischen Thurk und Trainer Jos Luhukay gegeben”, sagte Rettig, und als Thurk seine Nicht-Berücksichtigung für die Pokal-Partie gegen Oberhausen öffentlich kritisiert hatte, war das für Rettig zu viel: „Wir bedauern die Entscheidung, aber sie war kein Schnellschuss.” Nicht wenige in der Liga hätten ihm 2008 vor der Verpflichtung Thurks gesagt: „'Lass die Finger von dem!', wurde mir gesagt, aber wir haben gesagt: Wir gehen das Risiko ein.” Bis zuletzt habe man gehofft, „dass wir es hinkriegen mit Michael”. Doch als dieser die Nicht-Berücksichtung in Luhukays neuem System nicht akzeptieren wollte, war für Rettig der Zeitpunkt der Trennung gekommen: „Sonst begleitet uns das Woche für Woche - und so wichtig ist kein Spieler.” 

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