Die üblichen Verdächtigen

Beim Hamburger SV ist ein lukrativer Job frei. Und so mancher Trainer bringt sich selbst gern als Retter ins Gespräch. Der AZ-Überblick.
Filippo Cataldo |
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Hamburg - Friedhelm Funkel wird es schon mal nicht. Der 57-Jährige hat sich selbst vom Markt genommen durch seine schnelle Unterschrift bei Alemannia Aachen nur fünf Tage nach seiner Entlassung in Bochum. Hätte Funkel nur einen Tag länger gewartet, wäre er sicherlich auch beim HSV ein Kandidat geworden.

Der Traditionsklub gibt bei der Nachfolgersuche für den am Montag gefeuerten Michael Oenning ein ähnlich konfuses Bild ab wie die Kicker auf dem Platz. Einstweilen darf der frühere Regisseur Esteban Cardoso die Profis trainieren, bislang Coach der Amateure. Eine Dauerlösung soll er nicht sein. „Es geht nicht darum, so schnell wie möglich, sondern so gut wie möglich eine Lösung zu finden”, sagte Sportchef Frank Arnesen – aber: „Es wird sehr schwer, einen neuen Coach zu finden.”

Denn es handelt sich um einen anspruchsvollen Job: der neue Coach muss verhindern, dass der HSV, der als einzige Mannschaft seit Bundesliga-Gründung 1963 immer im Oberhaus spielt, im kommenden Jahr erstmals in der 2. Liga kickt. Und so verwundert es doch, dass im Grunde nur die üblichen Verdächtigen als Kandidaten für die Oenning-Nachfolge auftauchen.

Huub Stevens: Der Niederländer, 1996 mit Schalke Uefa-Cup-Sieger, arbeitete schon 2007/08 beim HSV, rettete den Klub damals schon mal vorm Abstieg. Der gerne knorrig daherkommende 57-Jährige ist seit seinem Ende bei Red Bull Salzburg im April arbeitslos und signalisierte bereits seine Bereitschaft zum HSV zurückzukehren. „Ich lasse alles auf mich zukommen. Der HSV ist ein Club, der mein Herz gestohlen hat.”

Marco van Basten: Der einstige Weltklasse-Stürmer gilt als enger Freund Arnesens. Deutsch spricht er fließend, aber sein Ruf als Trainer ist nicht der Beste. Trat bei Ajax Amsterdam im Mai 2009 nach nur 15 Monaten wegen anhaltender Erfolglosigkeit zurück. Hinterließ auch als Coach der Elftal (2004 bis 2008) keinen bleibenden Eindruck. Dürfte aber dennoch nicht wenig verdienen wollen.

Marcel Koller: Der 50-jährige Schweizer wird gerne als so genannter Konzepttrainer beschrieben. Dies dürfte Arnesen gefallen. Beim 1. FC Köln und dem VfL Bochum wirkte sein Konzept aber nur recht kurz. Verhandelte vor Beginn der letzten Saison mit dem TSV 1860.

Bernd Schuster: Trainierte in Deutschland schon Fortuna und den 1. FC Köln. Nach seinen Wanderjahren durch die Ukraine (Donezk), Spanien (Xerez, Getafe, Levante, Real Madrid) und die Türkei (Besiktas) wartet er nun auf Angebote. Der Augsburger bot sich beim HSV schon selbst an. Horst Hrubesch: Die HSV-Legende wäre die lokale Variante. Arbeitet seit 2000 erfolgreich als Trainer diverser Jugend-Nationalmannschaften beim DFB. Bei seinen Vereinsstationen (Essen, Rostock, Innsbruck, Austria Wien) hatte er weniger Glück.

Lothar Matthäus: Wurde am Montag nur eine halbe Stunde nach Oenning entlassen. Mehr als nur Zufall? Nun, da der bulgarische Fußballverband die Dienste des Rekordnationalspielers nicht mehr benötigt, gehört er natürlich auch auf diese Liste. Aber werden wird er’s nicht. Sicher nicht.

Morten Olsen: Der 62-Jährige würde gerne wieder in Deutschland arbeiten. War mal Trainer in Köln, galt sogar mal als Kandidat für die DFB-Elf. Trainiert derzeit die dänische Nationalmannschaft.

Klaus Toppmöller: Wartet seit seinem Ende in Georgien 2009 zu Hause in Rivenich auf Angebote. Hat bereits eine HSV-Vergangenheit (2003 bis 2004), war zwischendurch bei 1860 im Gespräch, verhandelte 2010 mit Köln. Ist gerade 60 geworden. Sein Comeback ist allerdings ebenso wahrschleinlich wie das von Klaus Augenthaler, zuletzt in der 3. Liga bei Haching.

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