Die letzten Fragezeichen: Auf wen setzt Hansi Flick in der Startelf?

Hansi Flick hat vor dem ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei dieser WM gegen Japan "die Qual der Wahl" – alle Spieler, außer Leroy Sané, sind fit. Eine Übersicht der AZ, wer im Kampf um die Plätze im Vorteil ist.
von  Patrick Strasser
Gedankenspiele: Bundestrainer Hans Flick, dem für den WM-Auftakt der deutschen Mannschaft am Mittwoch gegen Japan alle 26 Nominierten zur Verfügung stehen.
Gedankenspiele: Bundestrainer Hans Flick, dem für den WM-Auftakt der deutschen Mannschaft am Mittwoch gegen Japan alle 26 Nominierten zur Verfügung stehen. © GES/Markus Gilliar

Fast alle 26 Spieler des WM-Kaders sind fit, auch Niclas Füllkrug konnte schon am Sonntagnachmittag wieder mit der Mannschaft trainieren. Lediglich Leroy Sané fällt beim Spiel gegen Japan aus, wie der DFB am Dienstagvormittag mitteilte.

Ein Traum und doch "die Qual der Wahl"

Ein wahrer Traum für Bundestrainer Hansi Flick – doch zugleich hat ja alles im Leben eine Kehrseite der Medaille. Wie es Kapitän Manuel Neuer vor dem Auftaktspiel des DFB-Teams am Mittwoch (14 Uhr, ARD/ MagentaTV und im AZ-Liveticker) gegen Japan betonte, hat der Bundes-Hansi nun "die Qual der Wahl" .

"Es gehen ihm sicherlich noch einige Gedanken durch den Kopf", meinte auch DFB- Geschäftsführer Oliver Bierhoff. Eingeweiht in Flicks Gedankenspiele ist aber auch er nicht. "Ich bin auch gespannt, was kommt. Den Kern aber hat er", sagte Bierhoff nur.

"Schwere Entscheidungen" – vor allem in der Abwehr 

Auf "einigen Positionen" jedoch müsse Hansi, dessen Trainerzimmer im weitläufigen Teamquartier, dem "Zulal Wellness-Resort" von Al Ruwais, einen traumhaften Ausblick auf eine blaue Lagune bietet, "schwere Entscheidungen treffen".

Vor allem in der Abwehr. Hier ein Überblick der AZ:

Stabilisator oder Offensiv-Kraft? 

Kehrer oder Hofmann: Keiner hat mehr Spielminuten unter Flick absolviert als Thilo Kehrer, der im Sommer von Paris St.-Germain zu West Ham United in die englische Premier League gewechselt war. Kehrer agiert defensiver als Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) ist eher ein Stabilisator. Andererseits könnten Hofmanns Offensiv-Qualitäten, seine Flanken und Abschlüsse, gegen die eher defensiv ausgerichteten Japaner eher benötigt werden.

Die Abwehrarbeit sei "von Natur aus meine Hauptstärke", sagte Kehrer – egal, auf welcher Position ihn Flick einsetze. "Ich spüre das Vertrauen von Hansi und gebe alles, um das zurückzugeben". Vielleicht gegen Spanien. Vorteil Hofmann

Flexible Alternative auf der Rechtsverteidigerposition oder Neuzugang? 

Süle oder Schlotterbeck: Wer darf neben Abwehrchef Antonio Rüdiger den zweiten Innenverteidiger geben? Der unerfahrenere Nico Schlotterbeck (sechs Länderspiele) oder Niklas Süle, ebenso neu beim BVB seit diesem Sommer.

Die Lösung? Süle, der laut eigener Aussage seine "größten Stärken" im Abwehrzentrum habe, als Rechtsverteidiger aufstellen? Der Ex-Bayer würde wie zuletzt beim BVB auch auf der rechten Seite aushelfen. "Ich habe gezeigt in Dortmund, dass ich da eine Alternative sein kann", so Süle, "ich habe Hansi gesagt, dass ich mit 27 bei meiner zweiten WM Verantwortung übernehmen will." Vorteil Süle

Startelf-Garant oder Vereins-Routinier?

Raum oder Günter: Wer verteidigt links hinten? David Raum von RB Leipzig, der unter Flick im September 2021 sein Länderspieldebüt gab und auf zwölf Einsätze kommt, stand in neun der letzten zehn DFB-Partien in der Startelf. Günter dagegen überzeugte eher im Vereinstrikot des SC Freiburg. Typisch für Flick wäre, wenn er den Spieler anfangen lässt, dem er auch zuletzt eher das Vertrauen geschenkt hatte. 

Also: Vorteil Raum

Goretzka im Duo mit Kimmich oder doch Stabilisator Gündogan? 

Goretzka oder Gündogan: Im zentralen Mittelfeld scheint der Platz neben dem gesetzten Sechser und Aufbauspieler Joshua Kimmich vergeben. Da Goretzka mit Kimmich auch beim FC Bayern ein eingespieltes Duo abgibt, sieht es für den England-Legionär von Manchester City nicht gut aus.

Zumal Gündogan ein idealer Einwechselspieler ist, weil er auch in der Hektik und Hitze eines Spiels mit seiner Ball- und Passsicherheit Ruhe reinbringen kann. So könnte er Goretzka, der über seine starke Physis kommt – je nach Spielstand – nach 60 oder 70 Minuten ablösen. Vorteil Goretzka

Rutscht Thomas Müller nun in die Startelf?

Und in der Offensive? Hier mischen sich die Karten nach dem Sané-Ausfall neu: Für den Münchner könnte gegen Japan dessen Teamkollege Jamal Musiala auf die linke Seite rücken und damit in der Zentrale Platz für Thomas Müller machen. 

Als Spitze dürfte dann Kai Havertz auflaufen, auf rechts Außen ist Serge Gnabry gesetzt.

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