Die Kritik an der Hoeneß-Kritik
JOHANNESBURG - Uli Hoeneß' Äußerungen zur Sicherheit im diesjährigen WM-Land Südafrika stößt nicht nur bei Franz Beckenbauer auf Unbehagen. Jetzt meldet sich der deutsche Botschafter zu Wort. "Unverantwortlich" nennt er die Aussage des Bayern-Präsidenten.
Der deutsche Botschafter in Südafrika, Dieter Haller, hat die Kritik von Uli Hoeneß an der Fußball- Weltmeisterschaft in Südafrika zurückgewiesen. „Es ist bedauerlich, dass derart unbegründete und unverantwortliche Äußerungen wie die von Uli Hoeneß Deutschlands exzellenten Ruf in Südafrika beschmutzen“, sagte Haller am Donnerstag in Johannesburg. Hoeneß' Aussagen reflektierten „in keiner Weise“ die Meinung der deutschen Regierung.
Bayern-Präsident Hoeneß hatte die Vergabe der WM an den Kap-Staat als Fehlentscheidung eingestuft: „Ich war nie ein großer Freund von einer WM in Südafrika oder überhaupt in Afrika, solange Sicherheitsaspekte nicht zu 100 Prozent geklärt sind.“
Hoeneß' Einschätzung „untergrabe“ laut Haller „die Anstrengungen der deutschen Regierung, an einer ergebnis-orientierten Partnerschaft zu arbeiten, die von Respekt und konstruktivem Engagement“ geprägt sei.
Auch der ehemalige Bayern-Präsident Franz Beckenbauer konterte die Hoeneß-Kritik und sagte eine „grandiose Weltmeisterschaft“ im Sommer voraus. „Man muss dem Land einfach eine Chance geben. Jetzt sind die Südafrikaner soweit, sie können es“, sagte Beckenbauer auf dem DFB- Medienworkshop in Stuttgart. Beckenbauer sagte weiter: „Da hat der Uli Hoeneß wieder etwas gesagt. Ich glaube, eher aus Unkenntnis.“