Die Heldin aus der Muckibude

Nicole Banecki steht für den Erfolg der Bayern-Frauen – und lässt sich vom Papa bekochen. Hartmut (70) ist nämlich öfters mal Gast in der WG von Nicole und Sylvie Banecki.
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Fußballprofi ist nicht. Aber ihre Ausbildung passt zum Hobby: Nicole Banecki wird Sport- und Fitnesskauffrau.
Thorsten Klein Fußballprofi ist nicht. Aber ihre Ausbildung passt zum Hobby: Nicole Banecki wird Sport- und Fitnesskauffrau.

MÜNCHEN - Nicole Banecki steht für den Erfolg der Bayern-Frauen – und lässt sich vom Papa bekochen. Hartmut (70) ist nämlich öfters mal Gast in der WG von Nicole und Sylvie Banecki.

Was machen Pokal-Helden beim FC Bayern am Tag nach dem Triumph? Sie arbeiten. In ihrem wirklichen Beruf. Nicole Banecki, die Heldin der Bayern-Frauen, die am Sonntag den 1. FFC Frankfurt beim 1:0 aus dem Pokal geschossen hat, lächelte Montagmorgen wieder hinter der Theke, mixte Vitamin-Cocktails und Milchshakes – und trainierte selbst an den Geräten im Fitnessstudio Munich Health in der Landwehrstraße.

Immerhin: Wenigstens zu Hause kann die angehende Sport- und Fitnesskauffrau die Füße hochlegen und ihren Erfolg genießen. Dort nämlich kocht ihr Papa, zumindest in dieser Woche. Die 20-Jährige wohnt mit ihrer Zwillingsschwester Sylvie und ihrer Mitspielerin Mandy Islacker („Wir sind inzwischen schon Drillinge“) zusammen, diese Woche ist Papa Hartmut (70) zu Besuch. „Aber der verbringt die meiste Zeit eh in der Küche“, sagt Nicole, „und kocht meist viel zu viel.“ Am liebsten Spaghetti auf chinesische Art. „Mit irgend so einer Soja-Soße, eine Eigenkreation“, sagt Nicole. Wie das Zusammenleben bei 50 Jahren Altersunterschied klappt? „Super“, sagt Nicole, „auch Mandy mag ihn. Man würde meinen Papa auch nicht auf 70, eher auf 50 schätzen.“

Papa Hartmut hat Mama Marthe (58) bei einer Safari in Kamerun kennen gelernt – und heiratete in eine Fußballerfamilie ein. Marthes Bruder Marcel Mahouve spielte mit Kamerun 1998 bei der WM in Frankreich, Sohn Francis spielt inzwischen bei Hertha BSC II und die beiden Töchter machen es der Mama nach, die selbst Nationalspielerin war. „Nicki“ und „Schocki“, wie sie gerufen werden, sind 2006 nach München gezogen, zum FC Bayern gewechselt.

Eine „coole Zeit“, wie Nicole sagt, „und ich glaube, ich habe schon an Marktwert gewonnen.“ Sie wurde U19-Europameisterin 2007, machte im März ihr erstes A-Länderspiel und ist seit Sonntag die Heldin der Bayern-Frauen im DFB-Pokal. „Ich hab mich besser unter Kontrolle“, verrät Nicole, „ich kann mir gut vorstellen, dass der gegnerische Trainer sagt: Provoziert die Banecki!“ Manchmal sei sie nämlich zickig – und kassierte deshalb mehr als einmal die Gelbe Karte wegen Meckerns. „Auf dem Platz kann es schon mal heiß hergehen“, sagt ihre Schwester Sylvie über sie, „außerhalb des Platzes sind wir beide wie Dick und Doof.“ Ihre WG beschreiben sie als lustig, lebensfroh, verrückt, chaotisch – aber auch vernünftig, wenn der Papa da ist.

Seit 2005 ist Nicole mit Demircan Dikmen zusammen. Der war mal bei Hertha BSC II und spielt nun mit Antalyaspor in der ersten türkischen Liga. Nicole: „Komisch, seit er weiter weg ist, sehen wir uns öfters. Gut, jetzt verdient er auch mehr.“ Ein Fußballprofi eben.

Thorsten Klein

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