Die besseren Bayern: Elf Mädels, ein Mann

Vor dem Pokalhit gegen Double-Gewinner FFC Frankfurt: Der Erfolg der Frauen um Vater und Tochter Wörle
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Momentan haben sie viel Spaß am Fußball: Die Bayern-Frauen Melanie Behringer, Sylvie Banecki, Bianca Rech, Tanja Wörle (von links nach rechts).
az Momentan haben sie viel Spaß am Fußball: Die Bayern-Frauen Melanie Behringer, Sylvie Banecki, Bianca Rech, Tanja Wörle (von links nach rechts).

MÜNCHEN - Vor dem Pokalhit gegen Double-Gewinner FFC Frankfurt: Der Erfolg der Frauen um Vater und Tochter Wörle

Erst einmal gab es Lob. Trainer Günter Wörle und seine beiden Spielerinnen Bianca Rech und Melanie Behringer waren gerade zur Pressekonferenz erschienen, da sagte Bayerns Mediendirektor Markus Hörwick zur Begrüßung: „Ihr macht gerade den besten Job beim FC Bayern."

Widerspruch zwecklos, bei sechs Siegen aus sechs Spielen und 16:1 Toren. Und so stehen Fußballfrauen der Bayern da, wo die Männer-Mannschaft auch gerne hin will. Auf Platz 1 der Bundesliga. Eine Erfolgsgeschichte, die sie am Sonntag fortsetzen wollen. Beim Pokal-Hit gegen Meister und Pokalsieger 1. FFC Frankfurt (11 Uhr, Sportpark Aschheim, Kassen ab 9.30 Uhr geöffnet).

Vor der Saison hatten beide Bayern-Teams neue Trainer bekommen, die Männer Jürgen Klinsmann, die Frauen Günter Wörle, der eine kam aus Kalifornien, der andere aus Crailsheim. Hier ein 44-jähriger Weltmeister, der in Mailand, München, London spielte. Dort ein 59-jähriger Ex-Kicker aus der Fußball-Provinz mit Stationen in Augsburg, Passau, Ulm. Parallen sind rar. „Außerdem“, sagt Wörle, „gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Frauen- und Männer-Fußball.“ Richtig.

Die Frauen der Bayern spielen nämlich erfolgreich und die Männer nicht.

Aber warum sind sie plötzlich so gut? Nach den letzten Jahren, in denen sie nie an den großen drei Teams Frankfurt, Potsdam, Duisburg vorbeikamen, in den vergangenen beiden Spielzeiten in der Endtabelle jeweils Vierte wurden. Von einer „guten Mischung aus jung und alt“, sprach Melanie Behringer, die Mittelfeldspielerin. Und Bianca Rech, die Verteidigerin, meinte noch: „Wir haben unsere Defensive stark verbessert.“ So haben sie so wenig Gegentore wie noch nie zu diesem Zeitpunkt der Saison. Die Männer dagegen so viel wie seit 31 Jahren nicht mehr.

Über die Männer sagte Melanie Behringer nur: „Wenn man eine Pechsträhne hat, dann läuft nicht viel.“ Und umgekehrt, wenn man Erfolg hat, dann geht es manchmal von ganz allein. Behringer kam vor der Saison übrigens vom SC Freiburg zu den Bayern, als Nationalspielerin genau wie Tanja Wörle aus Crailsheim. Die Tochter des Trainers, mit Behringer zusammen Führungsfigur auf dem Feld.

Am Sonntag hoffen sie auf ein pünktliches Ende des Spiels, dass sie gegen Frankfurt nicht noch in die Verlängerung müssen und schon vorher gewinnen für den Einzug ins Achtelfinale. Denn danach wollen Vater und Tochter von Aschheim schnell hinüber nach Fröttmaning. Zum Spiel der Löwen gegen Greuther Fürth, was aber auch nur deshalb so interessant ist, weil bei den Gästen auch noch Thomas Wörle spielt, der Sohn und der Bruder.

Noch mehr Interesse hat Günther Wörle freilich an einem Titelgewinn. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bis zum Schluss um die Meisterschaft mitspielen.“ Vielleicht tun das die Männer ja auch noch. R. Franke, F. Kinast

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