Dick (77) macht Robben fit

Physiotherapeut van Toorn gilt in Holland als Wunderheiler. Sein größtes Werk wäre es, wenn er dem verletzten Bayern-Star noch zur WM hilft. Und der ist zuversichtlich: „Ich schaffe es!“
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Hat die WM-Träume trotz seines Muskelfaserrisses nicht begraben: Hollands Superstar Arjen Robben, der sich einer Turbo-Reha unterzieht.
Foto: Ulmer Hat die WM-Träume trotz seines Muskelfaserrisses nicht begraben: Hollands Superstar Arjen Robben, der sich einer Turbo-Reha unterzieht.

Physiotherapeut van Toorn gilt in Holland als Wunderheiler. Sein größtes Werk wäre es, wenn er dem verletzten Bayern-Star noch zur WM hilft. Und der ist zuversichtlich: „Ich schaffe es!“

ROTTERDAM Der Arbeitstag für Arjen Robben begann um 7.30 Uhr. Da begab sich der Bayern-Stürmer in die Praxis des holländischen Physiotherapeuten Dick van Toorn. Der 77-Jährige hat es nun in seinen heilenden Händen, ob Robben (26) es noch zur WM schafft. Und es sieht gut aus.

Bei Robben wurde ein kleiner Faserriss in der hinteren Muskulatur des linken Oberschenkels diagnostiziert. Die Verletzung hat er sich im Test gegen Ungarn zugezogen. „Dick wird mir helfen, dass ich es zur WM schaffe. „Das waren unangenehme Übungen, aber wir tun alles, damit ich fit werde“, sagte Robben, „normalerweise dauert so eine Verletzung sechs Wochen, um auszuheilen. Die Zeit haben wir aber nicht.“

Dick van Toorn gilt in Holland als medizinischer Wunderheiler. Seit 50 Jahren ist er als Physiotherapeut tätig, er arbeitete etwa bis 2001 bei Feyenoord Rotterdam. Doch van Toorn ist auch für seinen Dickschädel berühmt. Als Feyenoord 2001 die Stelle des Physios als Festanstellung vergeben wollte, lehnte van Toorn ab – er wollte nebenbei weiter andere Patienten behandeln. Van Toorn behandelte etwa Holland-Legende Johan Cruyff, auch Wesley Sneidjer und Rafael van der Vaart gehören zu seinen Patienten.

Van der Vaart war es, der im Jahre 2008 zu gemeinsamen Real-Zeiten den Kontakt zwischen dem dauerverletzten Robben und van der Toorn herstellte. Der Physio stellte Robbens Ernährung um und behandelte Robben zusammen mit Regenerations-Experte Tscheu-La-Ling. „Wir haben auch mit Akupunktur gearbeitet“, bestätigte van Toorn.

Die Behandlung, der sich Robben nun zwölf Stunden am Tag unterzieht, ist eine Kombination aus speziellen Massagetechniken, Akupunktur und Triggerpunkt-Druck-Massagen. „Durch die Muskelmassage, werden Einblutungen weggewalzt und so eine Verklumpung verhindert“, erklärt Sportmediziner Dr. Robert Kilger von der Münchner Atos-Klinik, der auch Teamarzt des EHC München ist, „je länger massiert wird, umso besser. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt und Abfallprodukte abtransportiert.“

Die Triggerpunkt-Massage hat einen ähnlichen Effekt wie die Akupunktur. „Durch Reizung der Meridiane wird eine Schmerzdesensibilisierung erreicht“, so Kilger, „der Patient spürt den Schmerz nicht mehr so intensiv.“

Robben hat ihn gespürt. „Das waren unangenehme Übungen, aber wir tun alles, damit ich fit werde“, sagte er am Montag. Und gibt sich zuversichtlich, dass er bald aufbrechen kann nach Südafrika. „Ich kann allerdings noch nicht sagen, ob es in vier Tagen oder in einer Woche sein wird.“ Holland absolviert sein erstes Spiel am kommenden Montag gegen Dänemark. Dann wohl noch ohne Robben. Aber bis zum zweiten Match gegen Japan am 19. Juni will der Bayern-Star fit sein.

Matthias Kerber

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