DFB-Team: Mario Gomez und Sandro Wagner kämpfen um WM-Ticket für Russland

Mario Gomez und Sandro Wagner duellieren sich um einen Platz im Kader für die WM. Löw wird nur einen Mittelstürmer mitnehmen. "Es wird Entscheidungen geben, die hart für den Einzelnen sind", so Löw.
Patrick Strasser |
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"Sie sind wie Brüder", sagt Miroslav Klose, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, über die Mittelstürmer Mario Gomez (l.) und Sandro Wagner. Nur einer von den beiden wird aber zur WM fahren.
dpa, GES/AK/AZ "Sie sind wie Brüder", sagt Miroslav Klose, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, über die Mittelstürmer Mario Gomez (l.) und Sandro Wagner. Nur einer von den beiden wird aber zur WM fahren.

Köln -  Es kann nur einen geben: Mario Gomez oder Sandro Wagner – welcher Mittelstürmer darf mit zur WM kommenden Sommer in Russland?

Auf wen setzt Joachim Löw? Mit der Confed-Cup-Nominierung von Wagner, dem Spätzünder aus Hoffenheim, hat der Bundestrainer den Zweikampf um einen Platz in seinem 23er-Kader eröffnet. Und er wird, wie 2014 bei der WM in Brasilien, nur einen Mittelstürmer mitnehmen. Mit Miroslav Klose, heute als Azubi-Trainer für die Angreifer zuständig, wurde das DFB-Team vor drei Jahren Weltmeister.

Vor der Titelverteidigung hat Löw harte Töne angeschlagen. "Wir können jegliche Spielertypen gebrauchen. Letztendlich ist die Frage, ob für alle Platz im Kader sein wird." Und weiter: "Bei der Nominierung müssen wir Entscheidungen treffen, die hart für Einzelne sind. Ich meine es ernst."

Werner ist gesetzt

Timo Werner (21) von RB Leipzig, gilt als gesetzt. Mit sechs Toren in neun Länderspielen überzeugte er. Seine ausgelassenen Chancen letzten Freitag beim 0:0 in London zählen zur Kategorie Lernprozess. "Timo hat eine Dynamik und Schnelligkeit, um in die Tiefe zu gehen", lobt Löw, der auf Werner als spielstarken Angreifertypen setzt. Auch der Gladbacher Lars Stindl (29), der zwischen den Linien spielt, eine gute Übersicht und Spielintelligenz hat, könnte eine offensive Alternative für den Kader sein. Aber nicht als Brecher, als Stoßstürmer.

Da bleibt die Frage: Gomez oder Wagner? Momentan hat Wagner trotz seiner erst sechs Länderspiele und vielleicht wegen der dabei fünf erzielten Treffer die Nase vorne. "Sandro ist ein Spieler, der Gegner bindet, der auch bei Flanken sehr präsent ist", sagte Löw. Für Klose, den Stürmerflüsterer des Bundestrainers, sind beide "wie Brüder" – bezogen auf ihren Aktions- wie Bewegungsradius. Wagner will sich nicht verrückt machen lassen. "Wenn ich zu viel an die WM denken würde, stört mich das in meiner täglichen Arbeit."

"Mich haben viele abgeschrieben"

Für gute Sprüche ist der etwas andere, weil sehr reflektierte Profi auch zu haben. Er werde den Kampf um die Plätze nicht anheizen – im Gegenteil: "Ich klaue dem Timo Werner jetzt nicht das Shampoo auf dem Zimmer, um ihn zu ärgern oder aus dem Tritt zu bringen." Routinier Gomez schon zweimal nicht. Der wiederum ging nach außen relativ gelassen mit seiner Nicht-Nominierung für den Test-Doppelpack diesen November um: "Der Trainer meinte, dass ich noch nicht so im Rhythmus bin. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich fit fühle."

Nach einem Außenbandriss im Sprunggelenk hatte der 32-Jährige erst Ende Oktober sein Comeback beim VfL Wolfsburg gegeben. Trotzig sprach Gomez: "Mich haben oft viele abgeschrieben, aber dann bin ich doch wieder da gewesen." Die WM 2014 verpasste er, bei den EM-Turnieren drumherum zeigte er gute Leistungen, machte sein Ding: Tore. In 71 Länderspielen schon 31.

"Wir kriegen keine Geschenke"

Russland soll sein letztes Turnier sein. Da wäre der Ex-Bayer auch mit einer Joker-Rolle zufrieden. "Ich hoffe, nach dem Turnier sagen zu können, ich war Teil dieser tollen, geilen Truppe, ich habe die Kollegen im Training gepusht, wenn meine angebotene Qualität nicht gefragt sein sollte." Und überhaupt: Nicht der November sei wichtig und entscheidend für eine Nominierung, sondern die lange Rückrunde.

Das Wort zum Stürmer-Duell Gomez/Wagner sprach Oliver Bierhoff. Der Teammanager betonte, Löw habe "Vertrauen in alle Stürmer. Wir haben verschiedene Varianten und Kombinationen. Wichtig ist nur, dass die Paare zusammenpassen." Den Lacher zum Thema Nominierung brachte – Thomas Müller, wer sonst. Der Offensive, in Brasilien 2014 als flexibler Angreifer eingesetzt, sagte: "Es kommen immer wieder neue, frische Spieler dazu, und die Älteren müssen zeigen, was sie draufhaben. Wir kriegen keine Geschenke." Eben. Zusatz: "Wir sind hier ja nicht auf der ,Puder Rosa Ranch’ oder bei ,Wünsch Dir was’."

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