DFB-Team im Umbruch: Wer schlüpft nun in die Rollen von Neuer, Müller und Co.?

Toni Kroos, Manuel Neuer, Thomas Müller und Ilkay Gündogan sind jetzt weg – wer kann diese Leistungsträger der deutschen Nationalelf auf dem Platz und vor allem auch in der Kabine ersetzen?
Patrick Strasser |
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Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller (v.l.) beendeten im Sommer ihre DFB-Karrieren.
Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller (v.l.) beendeten im Sommer ihre DFB-Karrieren. © imago/Revierfoto

Herzogenaurach - Es sind ein einziger Neuling mit Angelo Stiller vom VfB Stuttgart und zwei Rückkehrer, die kurz vor der Heim-EM zu Hause bleiben mussten – wegen Krankheit (Aleksandar Pavlovic wurde nach einer erneuten Infektion an den Mandeln operiert) oder wegen Nagelsmann. Der Bundestrainer strich mit Alexander Nübel, vom FC Bayern an den VfB Stuttgart ausgeliehen, den vierten Torhüter aus dem finalen Kader.

Pascal Groß (33) ist im DFB-Kader jetzt der Klassenälteste

Rein personell also kaum neuer Input – und doch sprach Mittelstürmer Niclas Füllkrug, frisch ernanntes Mannschaftsratsmitglied, kürzlich von einem "krass veränderten" Team.

Wohl auch deshalb, weil der 31-Jährige nach dem Rückzug der Ü30-Alphatiere Manuel Neuer (38), Thomas Müller (34), Toni Kroos (34) und Ilkay Gündogan (33) einer der Oldies im aktuellen Kader für die Nations-League-Spiele ist. Der momentan Klassenälteste? Mittelfeldspieler Pascal Groß, mit 33.

Julian Nagelsmann will die Strukturen festigen

"Wir wollen einen gewissen Stamm behalten Richtung WM, wir wollen nicht den ganzen Kader austauschen", hatte Julian Nagelsmann seine Kader-Konstanz in Zeiten des Umbruchs durch den Wegfall der Routiniers begründet. Es gehe in den nächsten Länderspielen "ums Festigen" - der Strukturen und der neuen Rollenverteilung in der Mannschaft, des Systems auf dem Platz sowieso.

Neuer DFB-Kader: Wer soll und kann die etablierten Größen ersetzen?

Aber wer springt nun beim DFB für wen in die entstandene Lücke? Auf dem Spielfeld und hinter den Kulissen? Eine AZ-Übersicht...

Pascal Groß macht den Toni Kroos: Die Passmaschine von Real Madrid zu ersetzen, ist die größte, im Grunde unlösbare Aufgabe. Im Verbund mit Leverkusens Kante namens Robert Andrich, Spitzname Bodyguard, soll der Neu-Dortmunder Groß das Zentrum bilden. Doch wie lange? Die kreative Zukunft in der Zentrale gehört zwei gebürtigen Münchnern, dem Duo Pavlovic (20) und Stiller (23), der ursprünglich auch aus der Bayern-Jugend kommt.

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Deniz Undav macht den Thomas Müller: Kann man Bayerns Optimismus-Minister und nun auch Rekordspieler überhaupt ersetzen? Ein klares Nein! Der Stuttgarter Undav (28), bisher erst drei Kurzeinsätze im DFB-Team, hat noch am ehesten diese Unkonventionelle und Unberechenbare in sich, womit er auf dem Platz die Gegenspieler überrascht. Außerhalb des Rasens trägt der Mann aus dem Friesland den Schalk im Nacken, ist immer für einen Spaß zu haben.

Die Neuer-Lücke dürfte dank ter Stegen schnell geschlossen sein

Marc-André ter Stegen macht den Manuel Neuer: Hier folgt Weltklasse auf Weltklasse. Eine Baustelle, die der Torhüter des FC Barcelona, durch Top-Leistungen und mit dem psychologischen Schub, endlich die Nummer eins zu sein, schnell schließen könnte.

Joshua Kimmich macht den Kapitän Ilkay Gündogan: Der Bayern-Profi ist zwar emotionaler als sein bedächtiger und introvertierter Vorgänger, aber am Mikrofon auch keiner der Generation Effenberg. Dennoch richtete der 29-Jährige bei seiner Pressekonferenz zur Inthronisierung ein erstes Statement an die Fans der Nationalelf, das auch nach innen wirken soll: "Es war wichtig, dass wir es bei der EM geschafft haben, die Leute wieder zu bewegen und zu begeistern. Das wollen wir weiter tun. Jeder hat Bock darauf. Diese Mannschaft kann schnell wachsen." Daran wird man Nagelsmann und seinen neuen Boss messen. Und an Titeln.

Auch im Team hinter dem Team gab es Änderungen

Philipp Laux macht als neuer DFB-Sportpsychologe den Hans-Dieter Hermann: Jürgen Klinsmann hatte Ende 2004, wenige Monate nach seiner Amtsübernahme, den Psychologen zum DFB geholt. Damals ein Novum, heute Usus in jeder Mannschaft. Der 64-Jährige hatte bis Sommer 2022 parallel zum DFB-Job auch für die TSG Hoffenheim gearbeitet. Hermanns Rolle hat nun Dr. Philipp Laux (51) inne, der zudem bei Borussia Dortmund als Sportpsychologe fungiert, einst auch an der Säbener Straße (2008-12). Der frühere Torhüter, unter anderem beim BVB, kennt den DFB, hatte bereits als Torwarttrainer im Juniorenbereich gearbeitet.

Simeon Unger als neuer Physiotherapeut den Wolfgang Bunz: Der 67-jährige Bunz war seit über 26 (!) Jahren bei der Nationalmannschaft, therapierte und knetete seit der WM 1998 in Frankreich schon zig DFB-Beine. Nun machte er auf eigenen Wunsch Schluss. In das Ärzte- und Physio-Team holte sich Nagelsmann nun einen Vertrauten: Simeon Unger (39), Physiotherapeut bei RB Leipzig, stößt nun regelmäßig bei den Länderspielen hinzu.

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  • Radi Brunnengrosser am 07.09.2024 12:29 Uhr / Bewertung:

    Mit denen wurde doch zig Jahre nichts mehr gewonnen.

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