DFB-Team: Elf Gründe für den Titel

Bei den letzten drei Turnieren war die Nationalmannschaft nah dran – in Polen und der Ukraine soll der Pott endlich her. Die AZ erklärt, was dafür spricht.
Patrick Strasser |
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Bei den letzten drei Turnieren war die Nationalmannschaft nah dran – in Polen und der Ukraine soll der Pott endlich her. Die AZ erklärt, was dafür spricht

DANZIG Im Jahr 2006, bei der WM in Deutschland, klinsmannisierte und euphorisierte sich die Nationalelf bis ins Halbfinale, war nur gegen die Italiener zu grün, es setzte ein 0:2 in der Verlängerung. 2008, erstmals unter Bundestrainer Joachim Löw, erspielte man sich bei der Alpen-EM den Finaleinzug. Leider war dies zugleich der Beginn der Spanien-Dominanz im Weltfußball – 0:1. In Südafrika bei der WM 2010 zauberten sie sich ins Halbfinale und trafen erneut auf Spanien, wieder ein mutloses 0:1. Immerhin, man verlor stets gegen den Turnier-Champion.

Nun sind sie fällig – beide. Das DFB-Team ist reif für den Titel, und die Spanier für eine Abfuhr im eventuellen dritten Anlauf. „Klar wollen wir das Ding gewinnen”, sagte Bayern-Torwart Manuel Neuer. Man ist selbstbewusst, der große Coup ist das Ziel. „Die Anspannung ist vielleicht noch nie so groß gewesen, weil ich weiß, die Hoffnung und die Erwartungen bei uns allen, im DFB, bei den Fans und in der Mannschaft sind groß”, erklärte Oliver Bierhoff. Daraus ergibt sich auch ein immenser Druck, denn, so der DFB-Teammanager: „Die Fallhöhe ist auch groß.”

Die AZ nennt elf Gründe, warum es klappen kann mit dem dritten EM-Titel nach 1972, 1980 und 1996:

1. Die Zustimmung der Fans: 47 Prozent der Befragten einer Forsa-Umfrage gehen vom EM-Titel aus. Marktforscher verzeichnen Bestwerte in Kriterien wie Teamgeist, Glaubwürdigkeit und Selbstbewusstsein. Die Nationalelf ist in – man freut sich auf die Spiele. Anders als in den 80er und 90er Jahren, zu Hauruckfußballzeiten.


2. Die Qualifikation: Zehn Siege in zehn Spielen: Rekord. „Daher wissen wir, was möglich ist”, meinte Bierhoff, „wir haben es auch gezeigt gegen Holland oder Brasilien.” Jenes 3:2 im August und das 3:0 im November gegen Holland waren die Meisterstücke der DFB-Elf.


3. Joachim Löw: Der Coach ist bereit zur Krönung, und das in aller Ruhe und Lässigkeit. Er sagt: „Je näher das Turnier rückt, desto ruhiger werde ich. Und auch meine Gedanken werden klarer.” Seine Beliebtheit und Rückendeckung sind grandios: 83 Prozent der Bürger erklären laut Forsa, Löw solle selbst dann Trainer bleiben, wenn man im Viertelfinale oder vorher scheitert.


4. Der breite Kader: „Wir hatten lange keine so gute Mannschaft”, erklärte Löw. Als im WM-Halbfinale 2010 gegen Spanien Thomas Müller gesperrt fehlte, war keine angemessene Alternative da. Nun kann Löw Götze, Reus oder Schürrle bringen.


5. Das jüngste Team: Der DFB-Kader ist mit 23,5 Jahren im Durchschnitt der jüngste des Turniers. Talent trifft auf Spiellust – und das mit einem hungrigen Team, in dem man „die Gier, Titel zu gewinnen", spüre, sagte Philipp Lahm.


6. Die Real-Stars: Mesut Özil und Sami Khedira, 2010 noch Turnierfrischlinge, reisen mit dem Selbstbewusstsein an, unter José Mourinho mit Madrid spanischer Meister geworden zu sein.


7. Der Bayern-Block: Acht Spieler im Kader sind Rekord – und garantieren Titel. Siehe 1996, als sieben Bayern-Profis dabei waren und 1972, als sieben Gladbacher mitmachten – beide Male gewann man die EM.


8. Manuel Neuer: Die unumstrittene Nummereins und der Mann für Elfmeterschießen, als Keeper und als Vollstrecker. Fünf Schützen sollten sich diesmal jedoch finden lassen.


9. Spaniens Malaise: Der Titelverteidiger muss wegen Verletzungen ohne Kapitän und Leader Carles Puyol sowie den Torschützenkönig der EM 2008, David Villa antreten. Ein dickes Handicap.


10. Die Sorgen der Anderen: Italien leidet unter dem Wettskandal, den Engländern fehlt Rooney zwei Spiele, Lampard ganz, die Holländer zanken sich untereinander und die Franzosen setzen alle Hoffnungen einzig und allein auf Bayern-Star Ribéry.


11. Faktor Turniermannschaft: Der Respekt der anderen ist dem DFB sicher, die älteste aller Tugenden soll greifen – trotz aller Schwierigkeiten in der Vorbereitung. Lukas Podolski gab das Motto aus: „Gegen Portugal muss der Rasen brennen.”

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