DFB-Stars im Style-Check: GNTM-Modelagent lobt Toni Kroos und erinnert sich an Nagelsmann-Schelte

Herzogenaurach/München - Starfriseur Mustafa Mostafa hat die deutschen Nationalspieler bereits im Camp in Herzogenaurach besucht - es wird nicht das letzte Mal während der EM gewesen sein. "Jeder will sich frisch machen", sagte Emre Can kürzlich, bei seinem starken Haarwuchs müsse er "alle paar Tage" frisiert werden: "Sonst sieht es sehr schnell unsauber aus."
Und das wollen die durchaus eitlen DFB-Stars natürlich nicht - erst recht nicht, wenn die ganze Welt-Öffentlichkeit zuschaut wie nun bei der EM. "Der Fokus liegt immer auf dem Fußball", sagt Can. Aber: "Jeder will gut aussehen, so geht es uns auch."
Peyman Amin hebt Style von Kroos und Sané hervor
Doch wem gelingt das aktuell am besten im DFB-Team? Die AZ hat sich einen Experten zur Seite geholt und bei Peyman Amin nachgefragt. Der in München lebende Modelagent, bekanntgeworden durch die TV-Show "Germany's Next Topmodel" und großer Bayern-Fan, hebt bei seiner Analyse zwei Spieler hervor: Toni Kroos und Leroy Sané.

"Sie sind die beiden einzigen Spieler im Kader, deren Frisuren Markenzeichen sind", sagt Amin. "Wenn man Toni Kroos vergleicht mit seiner Zeit beim FC Bayern, muss man sagen, dass er seinen eigenen Stil gefunden hat. Man kann sich Kroos ja gar nicht mit einer anderen Frisur vorstellen als mit diesem besonderen Scheitel."
Sané, der aus der Sicht von FCB-Kollege Jamal Musiala der bestangezogene Spieler im Team ist, sehe insgesamt "stylisch aus", meint Amin: "Wobei er gute und schlechte Tage hat. Wenn die Haare bei Sané richtig geflochten sind und nicht so halbherzig, sieht es gut aus." Sané errege "durch seine Frisuren Aufmerksamkeit. Das ist sein Lifestyle, das gehört dazu", sagt Amin: "Es ist ein bisschen so wie bei seiner Spielweise: mal hü, mal hott."
Keine Experimente bei Musiala und Wirtz - Andrich im Stile von "Highländer"
Insgesamt sieht Amin bei der deutschen Mannschaft eine größere Zurückhaltung als beispielsweise bei der WM 2006. "Im Vergleich zum Sommermärchen, als Bastian Schweinsteiger fast täglich seine Frisur und Haarfarbe geändert hat, geht es bei diesem Turnier unspektakulärer zu, der Erfolg steht im Vordergrund", sagt der Modelagent. Das könne man unter anderem bei den Jungstars Florian Wirtz und Jamal Musiala beobachten, so Amin: "Beide fallen nicht unbedingt durch ihre Frisuren auf, sondern durch ihre Technik und ihr außergewöhnliches Talent. Das spricht für ihre Bodenständigkeit."
Doch ein paar Hingucker gibt es dann schon in der deutschen Mannschaft. Benjamin Henrichs etwa, dem Amin eine "coole Frisur" bescheinigt: "Dezent und zeitgemäß. Er sieht ähnlich aus wie Jude Bellingham." Oder Mittelfeldkämpfer Robert Andrich, der mit seinem Sidecut und Bart auffällt. "Der Bart macht ihn größer und erschreckender", sagt Amin. Andrich erinnere ihn "ein bisschen an den Bösewicht aus ,Highlander'. Das hat gerade gegen die Schotten ganz gut gepasst."
FC-Bayern-Fan Peyman Amin erinnert sich an Schelte von Nagelsmann
Und was ist eigentlich mit dem Bundestrainer? Julian Nagelsmann erhielt von Amin in seiner Zeit als Bayern-Trainer schon mal eine Style-Kritik via AZ, die ihn etwas fuchste. "Er hat sich auf einer Meisterfeier des FC Bayern bei mir beschwert, weil ich seinen Style ein bisschen kritisiert habe", erzählt Amin: "Da musste er selber schmunzeln. Und vielleicht hat er sich meine Worte zu Herzen genommen."
Inzwischen habe Nagelsmann "Fortschritte gemacht", findet Amin: "Die Hemden der Mannschaft finde ich sehr schön. Und das schwarze Hemd, das Nagelsmann gegen die Schotten getragen hat, war super, da kriegt er von mir eine 10/10. Nagelsmann hat gemerkt, dass weniger manchmal mehr ist."

Den Vogel abgeschossen in puncto Style hat bislang Jules Koundé, der im Trainingscamp der Franzosen mit Stöckelschuhen, Handtasche, Schlaghose, schwarzer Lederjacke und hellbrauner Krawatte eintraf. "Koundé sah ein bisschen aus wie ein Strauß", sagt Amin: "Ein sehr auffälliger Style." Dagegen wirken die meisten deutschen Spieler geradezu schüchtern.