DFB-Pokal: Bremen wirft Dortmund erneut raus Autor

Der abstiegsfährdete Bundesligist Werder Bremen hat wie im Vorjahr Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal geworfen und steht im Viertelfinale. Mit RB Leipzig scheiterte am Dienstag ein weiterer Meisterschaftsanwärter.
von  dpa
Die Bremer Davie Selke, Leonardo Bittencourt und Marco Friedl (von links) jubeln beim 3:2-Sieg gegen Dortmund.
Die Bremer Davie Selke, Leonardo Bittencourt und Marco Friedl (von links) jubeln beim 3:2-Sieg gegen Dortmund. © David Hecker/dpa

Der abstiegsfährdete Bundesligist Werder Bremen hat wie im Vorjahr Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal geworfen und steht im Viertelfinale. Mit RB Leipzig scheiterte am Dienstag ein weiterer Meisterschaftsanwärter.  

Bremen - Mit Mut und viel Kämpferherz hat Werder Bremen die Tormaschinerie von Borussia Dortmund ausgebremst und wie in der vergangenen Saison den Favoriten aus dem DFB-Pokal geworfen. Das Team von Trainer Florian Kohfeldt besiegte den BVB am Dienstagabend in einem packenden Spiel verdient mit 3:2 (2:0), zog ins Viertelfinale ein und sammelte viel Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Bundesliga.

Rückkehrer Davie Selke in der 16. Minute, Leonardo Bittencourt mit einem Distanzkracher (30.) und Milot Rashica (70.) erzielten vor 41.616 größtenteils begeisterten Zuschauern am 121. Vereinsgeburtstag im Weserstadion die Tore für die Gastgeber. Torjäger Erling Haaland (67.) und der 17-jährige Giovanni Reyna (78.) schafften zwei Mal den Anschluss für den Bundesliga-Dritten aus Dortmund.

Dortmunds Torjäger Haaland zunächst auf der Bank

BVB-Trainer Lucien Favre hatte zunächst Shootingstar und Torjäger Haaland trotz seiner sieben Tore in den ersten drei Bundesliga-Spielen draußen gelassen. Auch Neuzugang Emre Can blieb auf der Bank. Für Stammkeeper Roman Bürki stand Marwin Hitz im Tor. Der Verzicht auf den 19-jährigen Haaland machte sich im Dortmunder Spiel vor der Pause bemerkbar.

Zwar hatten die Gäste in den Anfangsminuten mehr vom Spiel, doch zwingende Aktionen brachte die Hochbegabten-Offensive kaum zustande. Mit zunehmender Zeit wurde Werder immer mutiger, kämpfte aufopferungsvoll und setzte auch spielerische Akzente. Davon, dass die die Bremer mitten im Abstiegskampf der Bundesliga stecken, war nichts zu sehen.

Meisterschafts-Kandidat Dortmund agierte indes lässig, oft zu nachlässig. So verlor Achraf Hakimi vor der Werder-Führung den Ball am eigenen Strafraum an Bremens Milot Rashica. Dessen Schuss wehrte BVB-Torhüter Hitz ungenügend ab, Selke (16.) staubte zu seinem ersten Treffer für die Norddeutschen nach seiner Rückkehr ab. Das Tor beflügelte Werder weiter und ging durch Bittencourts Traumtor nach einem Eckball (30.) sogar mit 2:0 in Führung. Sekunden vor der Pause vergab Selke sogar noch die Chance zum 3:0, als er frei auf das BVB-Tor zulief, aber an Hitz scheiterte.

17-jähriger Reyna trifft für Dortmund

Nach dem Wechsel reagierte Favre und brachte endlich Haaland. Pech für die Bremer, dass Torschütze Selke nach nur wenigen Minuten in der zweiten Halbzeit wegen einer Verletzung für Joshua Sargent Platz machen musste. Die Dortmunder drängten sofort Werder in deren Hälfte. Die Gastgeber verteidigten mit allem, was sie hatten. Nach vorn ging kaum noch etwas, doch hinten ließen sie lange Zeit zunächst nichts zu.

Irgendwann war der Druck aber zu groß: Nach Vorarbeit von Julian Brandt war wieder Haaland (67.) zur Stelle, der den Ball über die Linie drückte. Sekunden später vergab der kurz zuvor eingewechselte Reyna sogar Ausgleichschance. Werder ließ sich aber nicht schocken. Rashica (70.) vollendete den ersten Konter der Bremer nach der Pause und stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Aber auch danach änderte sich nichts an den Verhältnissen: Dortmund versuchte alles, Bremen stemmte sich dagegen - bis Reyna mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze in den Winkel erneut den Anschluss schaffte. Aufregung gab es kurze Zeit später, als Reyna im Bremer Strafraum zu Boden ging. Werder-Kapitän Niklas Moisander schubste das Talent. Nach Videobeweis entschied Schiedsrichter Guido Winkmann auf Gelb für beide Spieler. In der Nachspielzeit prüfte Haaland Werder-Keeper Jirí Pavlenka. Doch der Tscheche hielt den Sieg fest.

Frankfurt schaltet Leipzig aus

Zuvor waren die Bundesligisten Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf und FC Schalke 04 ins Viertelfinale eingezogen. Die Frankfurter gewannen mit 3:1 (1:0) gegen RB Leipzig. Düsseldorf siegte im Auswärtsspiel beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern mit 5:2 (1:2). Für Frankfurt trafen André Silva (16.) und Filip Kostic (51./90.+5). Dani Olmo (69.) erzielte das einzige Tor für Leipzig.

In Kaiserslautern gelang Stürmer Christian Kühlwetter ein Doppelpack (10./39.) für Kaiserslautern. Bei Fortuna trafen Nana Ampomah (9.), Rouwen Hennings (49./78.), Matthias Zimmermann (65.) und Kevin Stöger (85.).

Rote Karte für Schalke-Coach Wagner

Schalke siegte nach Verlängerung gegen Hertha BSC Berlin mit 3:2 (2:2, 0:2). Bremen gewann gegen Borussia Dortmund mit 3:2 (2:0). Zuvor hatten die Frankfurter RB Leipzig durch ein 3:1 (1:0) aus dem Pokal geworfen, Düsseldorf gewann mit 5:2 (1:2) beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Für Hertha BSC schoss der Sohn von Ex-Nationaltorhüter Andi Köpke, Pascal Köpke (12.), sein erstes Tor für die Berliner.

Neuzugang Krzysztof Piatek (39.) traf nach einem Konter erstmals für Hertha. Schalke kam erst spät zu einer echten Torchance und verkürzte durch Daniel Caligiuri (76.) auf 1:2. Keine zehn Minuten später fiel der 2:2-Ausgleich durch Amine Harit (82.) und es ging in die Verlängerung.

Schalke-Trainer David Wagner sah dann Rot nach einem Zusammenstoß mit Herthas Jordan Torunarigha, der mit Gelb-Rot vom Platz musste. Kurz vor dem Ende der Verlängerung erlöste Benito Raman (115.) die Schalker mit seinem Treffer zum 3:2-Sieg.

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