DFB-Kapitän Manuel Neuer: Lobende Worte für Chemnitz-Konzert
München - Der Spielführer der deutschen Nationalelf bezieht endlich Stellung zum Thema Rassismus – zumindest ein bisschen.
Nachdem sich Manuel Neuer in den vergangenen Wochen stets zurückgehalten hatte bei Nachfragen zu Mesut Özil und den rassistischen Anfeindungen, die es etwa in den sozialen Netzwerken in Hülle und Fülle gegen den Ex-Spielmacher gab, äußerte sich Neuer am Dienstag in München.
Neuer: Nationalelf ein Vorbild in Sachen Integration
Anlass war das Konzert gegen Rassismus am Montagabend in Chemnitz, zu dem 65.000 Zuschauer gekommen waren. Unter dem Motto „#wirsindmehr“ spielten Bands wie die Toten Hosen, Kraftklub und die Rapper Marteria und Casper. "Die Sache mit dem Konzert ist eine gute Sache, und ich finde es gut, dass viele Musiker daran teilgenommen haben", sagte Neuer.
Auch das Signal des Chemnitzer FC, der sich von den ausländerfeindlichen Protesten in der sächsischen Stadt distanziert hatte, bezeichnete der 32-jährige Neuer als gut und wichtig. Gut so, Herr Kapitän!
Die deutsche Nationalmannschaft sieht Neuer trotz der Diskussionen um die Erdogan-Fotos von Özil und Ilkay Gündogan als Vorbild bei der Integration. "Ich denke, dass die Nationalmannschaft immer dafür stand, eine gesunde Integration zu leben", sagte Neuer. Er sei dankbar, "dass wir eine gesunde Mischung haben", ergänzte der Kapitän.
Müller sieht keine Risse im DFB-Team
Zu den jüngst in einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" thematisierten Rissen in der DFB-Elf zwischen Spielern mit und ohne Migrationshintergrund äußerte sich Neuer nicht. Er habe den Artikel nicht gelesen, sagte er.
Thomas Müller wies die Spaltung in sogenannte "Kanacken" und "Kartoffeln" zurück. "Natürlich haben wir Spieler, die in ihrem Privatleben ähnliche Interesse haben", sagte Neuers Bayern-Kollege. Von einer Spaltung könne aber keine Rede sein, so Müller: "Wir verstehen uns eigentlich echt gut. Ich kann es verneinen, dass es Risse im Team gibt."