DFB-Elf: Geheimes Testspiel gegen U20
Pssst! Nicht weitersagen! Bei der deutschen Nationalmannschaft geht es heute extrem geheim zu. Bundestrainer Joachim Löw hat die eigene U20-Mannschaft nach Südtirol anreisen lassen, damit sein Weltmeister-Team schon vor dem offiziellen Testspiel am Samstag gegen Österreich auf Wettkampftemperatur kommt. An diesem Montag und am Mittwoch sind zwei Partien gegen den Nachwuchs geplant – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Mit Planen sollen Spione ferngehalten werden. Löw bastelt an seiner WM-Taktik und -Formation.
U20 reist nach Südtirol
Besonders für einen Spieler im Kader sind die internen Tests von größter Bedeutung: Manuel Neuer. Der Stammtorhüter hinterlässt im Trainingscamp in Eppan bislang "einen sehr guten Eindruck", wie Löws Assistent Marcus Sorg am Samstag erklärte. Neuer, der wegen eines Mittelfußbruchs seit September kein Spiel mehr bestritten hat, kann das komplette Training absolvieren. Er scheint tatsächlich rechtzeitig in WM-Form zu kommen.
Was das bedeutet, ist klar: Neuer wird die DFB-Elf als Kapitän anführen und seinen Stammplatz im Tor beanspruchen. "Wenn er dabei sein wird, dann wird er sicherlich spielen", sagte Löw, der Neuer auch nur als Nummer eins mitnehmen will. Marc-André ter Stegen geht damit voraussichtlich als Nummer zwei ins Turnier.
Manuel Neuer in WM-Form
"Er ist Profi genug, um das zu verstehen", sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff im ZDF und lobte ter Stegens "sehr gute Entwicklung". Löw muss sich dann noch entscheiden, ob er Kevin Trapp oder Bernd Leno mit zur Endrunde nimmt.
Überhaupt: In den Testspielen haben einige Spieler Gelegenheit, sich in den Kader für Russland zu spielen. Bis zum 4. Juni muss Löw sein Team von derzeit 27 auf 23 Spieler reduzieren. Zu den Streichkandidaten zählen etwa Bayern-Profi Sebastian Rudy, der Gladbacher Matthias Ginter, Freiburgs Nils Petersen oder die Leverkusener Julian Brandt und Jonathan Tah.
Jérôme Boateng: Lauf- und Krafteinheiten
Im Falle Tah wird viel davon abhängen, wie sich der Gesundheitszustand von Jérôme Boateng entwickelt. Der 29-Jährige ist nach einer Oberschenkelverletzung noch nicht so weit, um wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen, Boateng absolviert aktuell aber Lauf- und Krafteinheiten. Co-Trainer Sorg beunruhigt das aber nicht: "Wichtig ist, dass er für die WM spielfähig ist." Am 17. Juni bestreitet die DFB-Elf das erste Spiel gegen Mexiko.
Nach dem freien Sonntag, an dem einige Spieler Yoga machten, andere die Südtiroler Landschaft bei einer Radtour genossen oder Golf spielten, soll von heute an das Teamtraining forciert werden. "Unsere Aufgabe in den ersten Tagen war es, die Spieler von ihren unterschiedlichen Belastungsstufen auf ein Niveau zu bringen", erklärte Sorg. Nun geht es ans Feintuning.