DFB-Elf: Favorit? Nein, danke!

Kurz vor der WM redet sich das DFB-Team selbst schwach. Alles nur Taktik? Oder doch Angst? Die AZ macht den Favoriten-Check.
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München - Es war einmal. Ein DFB-Team, das als Favorit auf die WM 2014 zusteuerte. Und es war einmal ein gewaltiges Selbstbewusstsein. Beeindruckende Ergebnisse in der WM-Quali und die Aussicht auf den Karrierehöhepunkt der Generation Schweinsteiger, Lahm & Co. 2014 machten die deutsche Elf zum heißen Titel-Tipp für Brasilien. Jede zusätzliche Aussage eines Trainers wie Scolari (Brasilien) und Del Bosque (Spanien) bestärkten den Eindruck, auch Giovane Elber sieht die Deutschen vorne .

Doch nun, drei Monate vor der WM macht sich der DFB klein. Favorit? Nein, danke! „Ich sehe viele internationale Spiele“, hob Bundestrainer Joachim Löw nach dem mauen 1:0 gegen Chile an, „mir muss niemand weismachen, dass es vielleicht nur in Deutschland die besten Fußballer auf der Welt gibt. Wir haben sehr gute Fußballer, wenn alle topfit sind. Aber andere Nationen schlafen auch nicht.“

Siehe die Chilenen, die Löw in den Kreis der „Geheimfavoriten“ lobte. Der Tenor also ist klar: Die Favoritenrolle sollen die anderen übernehmen. Die üblichen Verdächtigen wie Spanien und Argentinien, Gastgeber Brasilien sowieso. Die AZ zeigt, wie die prominentesten WM-Achtelfinal-Kandidaten in Form sind.

Titelreif: 70 Prozent Ballbesitz, 1:0 gegen Italien: Bei Spanien läuft alles nach Plan. „Alle meine Spieler sind stärker geworden“, sagt Trainer Vicente Del Bosque. Brasilien schwebt seit dem Confed-Cup-Sieg auf einer Wolke des Erfolgs, schoss jetzt Südafrika 5:0 ab. Das Portal „globoesporte.com“ schrieb an die Rivalen: „Ihr könnt kommen!“ Neymar schoss drei Tore, Trainer Luiz Felipe Scolari sagt, sein Kader stehe zu 95 Prozent. Bei Frankreich ist nach dem 2:0 über Holland das Selbstvertrauen riesig. „Man muss mit uns rechnen“, sagt Blaise Matuidi.

Turnierfit: Richtig gut drauf ist DFB-Gruppengegner Portugal, der Kamerun 5:1 abschoss. Cristiano Ronaldo traf doppelt, ist jetzt Portugals Rekordmann (49 Tore). „Das ist eben Ronaldo“, sagte Kamerun-Coach Volker Finke. Englands 1:0 gegen Dänemark löste keine Jubelstürme aus, zu schlagen sind die Engländer aber schwer. Chelsea-Trainer José Mourinho sagt: „Wieso sollte England nicht die WM gewinnen?“ Ein Auge haben sollte man auf Japan, das gegen Neuseeland (4:2) nach 18 Minuten 4:0 führte.

Ausbaufähig: Die Deutschland-Kategorie. Eigentlich Geheimfavorit, hätte Argentinien mit einem schwachen Lionel Messi beinahe in Rumänien (0:0) verloren, hätte der Schiedsrichter nicht zu Unrecht ein Tor aberkannt. „Die Spieler waren müde“, sagte Trainer Alejandro Sabella, der Ärger hat, weil er Carlos Tévez nicht nominierte. Ratlos wirkte auch Italien nach der Pleite in Spanien. „Der Unterschied war peinlich“, sagte Trainer Cesare Prandelli. „Spanien war schneller, stärker, brillanter.“ Die Schweiz mühte sich zu einem 2:2 gegen Kroatien, auch Belgien schwächelte beim 2:2 gegen die Elfenbeinküste. „Wir haben ein starkes, aber eben auch sehr junges Team“, sagt Chelsea-Star Eden Hazard.

Ausser Form: „Wir sind nur Außenseiter. Es wird schwer, das Halbfinale zu erreichen“, sagt der sonst so großspurige Louis van Gaal über die Ambitionen seiner Niederländer. Mit dem Kreuzbandriss von Stürmer Radamel Falcao ist auch Kolumbien (1:1 vs. Tunesien) aus dem erweiterten Kreis gefallen. Schwwach war DFB-Gegner USA beim 0:2 gegen die Ukraine, das Trainer Jürgen Klinsmann einsilbig kommentierte. Vor Ghana (0:1 in Montenegro) muss die Löw-Elf auch keine Angst haben.

 

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