DFB-Elf: Auf ins Sorgencamp

Schweinsteiger, Neuer, Lahm: Vor dem Trainingslager der DFB-Elf sind die drei Bayern-Stars angeschlagen.
von  Patrick Strasser
Weitere Patienten: Torhüter Manuel Neuer hat sich die Schulter geprellt,
Weitere Patienten: Torhüter Manuel Neuer hat sich die Schulter geprellt, © firo / Augenklick

Schweinsteiger leidet an einer Entzündung, Neuer prellt sich die Schulter, Lahm muss nach einem Schlag an die Wade raus: Vor dem Trainingslager der DFB-Elf sind die drei Bayern-Stars angeschlagen.

München - Bastian Schweinsteiger eröffnete die Party in der Telekom-Zentrale von Berlin-Mitte. „Feuer frei!“, rief der Vize-Kapitän, der mit erst 29 Jahren schon seinen siebten DFB-Pokal-Sieg feiern konnte, womit er vor Oliver Kahn nun alleiniger Rekordhalter ist.

Aber nicht als Aktiver – Knieprobleme, die Patellasehne zwickt, Comeback-Plan ungewiss. Bundestrainer Joachim Löw muss sich als Augenzeuge des Pokalfinals gegen Borussia Dortmund gedacht haben: Immerhin. Denn wer nicht spielt, kann sich wenigstens nicht verletzen.

Siehe Philipp Lahm. Der Bayern- und Nationalelf-Kapitän musste nach einer halben Stunde ausgewechselt werden, die Schmerzen waren nach einem Schlag auf das Wadenbeinköpfchen am linken Bein zu groß. Er humpelte vom Platz – und telefonierte noch in der Pause aus der Kabine mit Löw. „Ich habe mit ihm und Dr. Müller-Wohlfahrt telefoniert“, berichtete der Bundestrainer bei „Bild.de“ und meinte einigermaßen erleichtert: „Beide waren sehr optimistisch, dass Bastian am Mittwoch wieder voll belastbar im Training ist.“ Eine Frage der Geduld.

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Schweinsteiger selbst glaubt nicht, dass man sich Sorgen bezüglich der WM machen müsse: „Nein. Es sieht schon viel besser aus.“ Es sei „wie eine Erkältung“, sagte der 101-fache Nationalspieler: „Es ist eine Entzündung, die muss abheilen.“ Und Lahm? „Es hat sich ein bisschen was verschoben im Sprunggelenk. Die Kapseln haben vielleicht ein bisschen was abbekommen“, vermeldete Lahm eine Selbstdiagnose und meinte: „Meinem Fuß geht es nicht gut. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht so schlimm ist.“

Nach zwei freien Tagen trifft sich am Mittwoch der 27er-Kader der Nationalelf zur Vorbereitung auf die WM in Südtirol. Mit Schweinsteiger, Lahm und Manuel Neuer, der sich in der Verlängerung die Schulter geprellt hatte („Gar nichts ist es nicht“) und der wie Lahm am Montag untersucht wird.

„Es war sicher auch kein Spiel für Jogi Löw, wie viele Spieler da rumgehumpelt sind“, bemerkte BVB-Coach Jürgen Klopp. Mats Hummels hatte die 120 Minuten wegen Fußblessur nur mit Schmerztabletten durchgehalten. Hummels musste sofort nach dem Abpfiff einen Schuh wechseln, betonte aber: „Das wird ab Mittwoch wieder in Ordnung sein.“

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Auch das recht harte Foul von Jérôme Boateng an Marco Reus blieb ohne Folgen. So reisen je sechs Bayern-Profis (Neuer, Boateng, Lahm, Schweinsteiger, Kroos, Götze) und Dortmunder (Weidenfeller, Hummels, Durm, Großkreutz, Schmelzer und Reus) ins Passeiertal zum wichtigen zehntägigen Trainingscamp, der Basis für Löws WM-Trip.

Neben all den Schockmomenten gab es auch gute Nachrichten: Arsenal feierte mit dem Trio Mertesacker, Özil, Podolski den Gewinn des englischen FA-Cups, Sami Khedira stand beim 3:1 von Real Madrid gegen Espanyol Barcelona in der Startelf und spielte 64 Minuten. Auch Oldie Miroslav Klose (35), in der WM-Saison von Verletzungen gebeutelt, sieht sich selbst trotz Fitness-Rückstandes auf einem guten Weg, sagte in „WamS“: „Ich bin zwar nicht in absoluter Topform, um morgen eine WM spielen zu können. Aber es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“

Also muss Löw nicht auf Ehrengast Tom Hanks zurückgreifen, mit dem er im VIP-Bereich des Olympiastadions scherzte. Der Schauspieler („Forrest Gump“) wäre zumindest sehr laufstark.

 

 

 

 

 

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