DFB-Damen im Halbfinale: „Pap-pap-pap und drin!“
LAHTI - Der Traum vom fünften EM-Titel in Serie lebt weiter. Im Viertelfinale der Europameister- schaft in Finnland besiegte die Truppe um Trainerin Silvia Neid Italien mit 2:1.
Vor nur 2000 Zuschauern im verregneten Lahti genügten den deutschen Damen zwei Tore in den Anfangsphasen der Halbzeiten, um die kampfstarken Italienerinnen aus dem Turnier zu werfen. Schon in der vierten Spielminute hatte Bayerns Mittelfeldstar Melanie Behringer mustergültig auf Inka Grings in den Strafraum gepasst. Die versenkte den Ball nach einer eleganten Drehung um die eigene Achse ins Tor. „Das Tor war super“, meinte Steffi Jones, die Chefin des Organisationskommitees für die WM 2011 in Deutschland, „das geht pap-pap-pap – und drin war das Ding.“
Doch so reibungslos ging es in Halbzeit eins zunächst nicht weiter für die Deutschen, die nunmehr seit 24 Spielen ungeschlagen sind bei einer EM. Denn die Italienerinnen erwiesen sich, wie von Stürmerin Birgit Prinz erwartet, „blöd zu spielen.“ Mit typisch italienischem Catenaccio störten die Azzurre die Bemühungen des eigentlich sehr spielstarken deutschen Mittelfelds. Eigene Torgefahr strahlten die Italienerinnen um die Bayern-Stürmerin Carolina Pini aber auch nicht aus. Erst in der 37. Minute musste Torfrau Nadine Angerer, deren Vater übrigens Italiener ist, zum ersten Mal einen Ball halten. Aber das Schüsschen von Italiens Kapitän Patrizia Panico war keine Gefahr für Angerer.
Trotzdem zeigte sich DFB-Präsident Theo Zwanziger auf der Tribüne besorgt. „Die Italienerinnen sind nicht schlecht. Das 1:0 ist zu wenig“, sagte Zwanziger in der Halbzeitpause. Der Boss wurde erhört: Nur 90 Sekunden nach Wiederanpfiff traf wieder Grings, dieses Mal auf Vorlage von Simone Laudehr. Aber auch die Italienerinnen zeigten sich effizient: In der 63. Minute tanzte Panico drei Deutsche aus – und traf zum 1:2. Die Deutschen erhöhten danach wieder den Druck. Aber allein Birgit Prinz, bei diesem Turnier noch immer ohne Torerfolg, scheiterte drei mal an der nur 1,62 Meter kleinen Torhüterin Anna Maria Picarelli. es blieb beim 2:1. Für Picarelli gibt es nach der EM trotz des Ausscheidens ein Happy End: Ihr Freund Freund machte ihr schon nach der Gruppenphase einen Heiratsantrag. Die deutschen Spielerinnen würden ihr Happy End am liebsten nach dem Finale erleben. Bundestrainerin Silvia Neid jedenfalls ist zuversichtlich: „Wir sind ganz klar der Favorit auf den Titel.
fil
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