Deutschland gegen Schweden: Antonio Rüdiger oder Niklas Süle: Das spricht für den Bayern-Verteidiger

München/Sotschi - "Halb Mensch, halb Tier, das ist unsere Nummer vier!" Mit diesem Satz adelte Thomas Müller Kollege Niklas Süle bei der Meisterschaft des FC Bayerrn auf dem Marienplatz in München.
Nun, Wochen später, könnte Süle der große Problemlöser für Joachim Löw bei der Fußball-WM 2018 in Russland werden. Denn: Der Bundestrainer muss im womöglich bereits entscheidenden Gruppenspiel Deutschland gegen Schweden (20 Uhr, im AZ-Liveticker) auf Weltmeister Mats Hummels verzichten, der sich eine Halswirbelverletzung zuzog.
Auch Antonio Rüdiger vom FC Chelsea wäre derweil eine Alternative. Die AZ erklärt, warum dennoch alles für Bayern-Star Süle spricht:
1. Antonio Rüdiger ist "Bruder Leichtfuß"
Der frühere Profi des VfB Stuttgart leistet sich beinahe turnusgemäß immer mal wieder Schnitzer, gilt als "Bruder Leichtfuß". Gerade im Test gegen Österreich in Klagenfurt (1:2) spielte der 25-Jährige fahrig, wirkte gegen Marko Arnautovic teils überfordert.
Zwar ist der Berliner Rüdiger schneller als Süle. Aber längst nicht so gefestigt wie der drei Jahre jüngere Hesse.
2. Das Zusammenspiel mit Jerome Boateng bei Bayern
Er habe nie geglaubt, dass er so viel Einsatzzeit bekommen würde, meinte Süle auf beschriebener Meisterfeier in München. Letztlich bestritt der 22-Jährige in der vergangenen Saison neun Champions-League-Spiele.
Er kam ferner in der Bundesliga 27 Mal zum Einsatz, davon spielte er ganze 20 Mal auch durch. Meist tat er dies bis wenige Wochen vor Saisonende und vor der Oberschenkelverletzung von Boateng meist mit dem wechselwilligen Weltmeister. Freilich trainierten die Beiden das ganze Jahr über auch an der Säbener Straße gemeinsam, insofern Boateng nicht gerade verletzt war.
3. Niklas Süle ist in bestechender Form
Wenn man die Saison des FC Bayern rekapituliert, war nicht Hummels Verteidiger Nummer eins, auch nicht Boateng - Süle müsste diesen Titel bekommen.
Oft bestach er durch unerwartet präzise und schnörkellose Spieleröffnung. Ferner ist der "Tier"-Vergleich von Müller nachvollziehbar, könnte der geneigte Fußball-Fan Süle mit seinen 1,95 Meter Körpergröße und gefühlt derselben Spannweite getrost auch als "Schrank" bezeichnen.
Besonders bemerkenswert: Wie er im Halbfinale der Champions League Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid kalt stellte. Im Hinspiel hatte Süle laut "Kicker"-Datencenter eine Zweikampfquote von sage und schreibe 100 Prozent gegen den Portugiesen, der bereits vier Tore bei der Fußball-WM 2018 in Russland erzielt hat.
Und im Rückspiel gegen die Madrilenen hatte Süle eine Passquote von 97 Prozent. Seine WM-Tauglichkeit hat der Abwehrmann vom FC Bayern damit allemal unter Beweis gestellt.
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