Deutschland gegen Italien: "Manu der Libero" gegen den "ewigen Gigi"

Das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Italien wird auch das Duell der Torhüter Manuel Neuer und Gianluigi Buffon. Der Respekt ist groß, auch wenn Neuer in einer Kategorie lieber die Nummer zwei bleibt.
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Die Torhüter stehen im Fokus beim EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Italien.
dpa/az Die Torhüter stehen im Fokus beim EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Italien.

Evian/Bordeaux - Gianluigi Buffon beherrscht das Understatement mindestens genauso perfekt wie seinen Strafraum. "Manuel Neuer ist bestimmt besser: Er ist jung und super stark", sagte das italienische Torwart-Idol vor dem EM-Viertelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ARD) zwischen Deutschland und Italien.

Der Weltmeister gegen seinen Angstgegner: Das ist auch das Aufeinandertreffen zwischen "Manu, dem Libero" und dem "ewigen Gigi" - und wird von den beiden bisher einzigen Torhütern ohne Gegentreffer bei der EM mitentschieden.

Großen Respekt voreinander

Die Hochachtung der mehrfachen Welttorhüter voreinander ist jedenfalls groß. Buffons Leistungen? Für Neuer "bewundernswert". Dessen Charakter? "Freundlich", "sympathisch", "bodenständig".

Beide sind Weltmeister, beide zeigen bei der EM starke Leistungen, beide sind der Rückhalt ihrer Mannschaft - und sind doch zwei Vertreter einer völlig anderen Generation. Ausflüge a la Neuer etwa werden die Zuschauer in Bordeaux von Buffon eher nicht zu sehen bekommen: Fußballerisch ist Neuer eine Klasse besser.

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"Wir sehen am Samstag einfach zwei starke Torhüter", sagt Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. "Das sind Toptorhüter, die beiden besten im Turnier. Ich halte aber nichts davon, Ranglisten aufzustellen."

In einer Kategorie möchte Manuel Neuer sein Gegenüber allerdings ohnehin nicht überholen: Die Präsenz in den Klatschspalten. Vor allem seit der Trennung von seiner Frau Alena Seredova vor zwei Jahren ist Buffon im Gegensatz zu früher ein "Liebling" des italienischen Boulevards.

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Inzwischen ist der modebewusste 38-Jährige, der nach Spielen gerne Mal im halbgeöffneten schwarzem Hemd, mit Sonnenbrille und verwuschelten Haaren Rede und Antwort steht, mit der italienischen TV-Sportjournalistin Ilaria D'Amico liiert. Der gemeinsame Sohn Leopoldo Mattia ist fünf Monate alt. D'Amico berichtet für Sky Italia auch über die EM in Frankreich - und ihren Lebensgefährten.

Buffon Blickfeld des italienischen Boulevard

Die außersportlichen Niederlagen Buffons wurden ebenfalls ausgeschlachtet. Geschätzte 20 Millionen Euro verlor er bei seinem Versuch, das krisengeschüttelten Textilunternehmen Zucchi zu retten. 1,5 Millionen Euro bei der Übernahme des Drittligisten Carrarese.

Seine sportlichen Leistungen sind dagegen unbestritten, die einzige Frage: Wie lange steht Buffon noch zwischen den Pfosten? Er selbst will es mindestens noch bis zur WM 2018 in Russland schaffen - obwohl er in einem weiteren Anfall von Untertreibung konstatierte: "Ich bin zu alt für diese Wettbewerbe."

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Doch Buffons körperliche Fitness ringt auch Neuer Bewunderung ab. "Man sieht ihm nicht an, dass er schon dieses hohe Alter hat. Ja - so muss man es sagen", sagte Neuer am Donnerstag im Gespräch mit mehreren deutschen Zeitungen. Und er selbst? Spielt Neuer, inzwischen 30 Jahre alt, in zehn Jahren noch? "Schwer zu sagen. Man muss wirklich auf seinen Körper hören und schauen, ob man noch in der Lage ist, der Mannschaft zu helfen."

Köpke ist da zuversichtlicher, dass Neuer Buffon nacheifern kann. "Ich glaube, dass Manuel, wenn alles normal läuft, noch sehr lang auf Topniveau spielen kann", sagt er. Und fügt mit einem Lächeln an: "Er kriegt bei Bayern nicht so viel zu tun." Diese Spiele würden deshalb ja auch nur halb gewertet.

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