Deutschland bei der WM 2018: Jogi Löw gibt endgültigen DFB-Kader bekannt
Eppan - Einen Torhüter und drei Feldspieler musste Bundestrainer Jogi Löw am Montag noch streichen. Jetzt stehen die 23 Spieler fest, die ab dem 14. Juni in Russland um den WM-Titel kämpfen.
Erwischt hat es Bernd Leno, Jonathan Tah, Nils Petersen und Leroy Sané. Kurz vor dem Ziel müssen diese vier Akteure also ihre Koffer packen und die Heimreise antreten. Wackelkandidat Sebastian Rudy vom FC Bayern ist damit dabei – mit Sicherheit eine kleine Überraschung.
"Wir haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht", so Löw am Montag. Die Enttäuschung bei den vier Profis sei "sehr, sehr groß", sagte der Bundestrainer weiter.
"Leroy hat riesiges Talent, absolut. Er wird auch bald wieder dabei sein, ab September werden wir verstärkt mit ihm arbeiten. Aber er ist vielleicht in den Spielen der Nationalmannschaft noch nicht so ganz angekommen", so Löw über die Nicht-Nominierung von Leroy Sané.
Manuel Neuer als Nummer eins zur WM
Damit ist auch klar, dass Torwart Manuel Neuer als Nummer eins zur WM fährt. "Er hat uns nochmal bestätigt, dass er sich 100 Prozent fit fühlt und dass der Fuß keine Probleme gemacht hat", sagte Löw. Am Sonntagabend habe er ein abschließendes Gespräch mit dem Torhüter des FC Bayern geführt. Eine MRT-Untersuchung habe gezeigt, dass "soweit alles in Ordnung" ist.
Der 32 Jahre alte Neuer hatte nach acht Monaten Wettkampfpause im Länderspiel gegen Österreich (1:2) sein Comeback gefeiert. "Ich habe gewusst, dass ich es schaffen kann und schaffen werde", sagte Neuer. "Ich habe den Glauben nie verloren." Die Zwangspause seit vergangenem September sei "eine sehr lange und sehr harte Zeit" für ihn gewesen.
Nun sei er jedoch überzeugt, den Belastungen der WM standhalten zu können. "Ich mache mir keine Gedanken, das Risiko ist genauso wie bei jedem anderen Spieler auch", sagte Neuer vor seiner dritten WM-Teilnahme und äußerte Mitgefühl für seinen Konkurrenten. "Es tut mir leid für Bernd Leno, dass er abreisen muss."
Für den WM-Auftakt gegen Mexiko versprach Löw eine deutsche Nationalmannschaft in Bestform. "Bis dahin werden wir in einem sehr, sehr guten Zustand sein. Wir werden noch einen großen Schritt nach vorn machen", sagte Löw. Bei der ernüchternden Niederlage gegen Österreich habe er körperliche und taktische Defizite erkannt.
Er sei jedoch zuversichtlich, diese Probleme in den verbleibenden Tagen bis zum ersten Gruppenspiel am 17. Juni lösen zu können. Für den Montag gab Löw den Nationalspielern zur Regeneration frei, am Dienstag soll Weltmeister Jérôme Boateng ins Mannschaftstraining einsteigen. "Er hat seine Verletzung völlig ausgeheilt", sagte Löw. Der 29 Jahre alte Abwehrspieler des FC Bayern hatte sich im April eine Oberschenkelverletzung zugezogen und zuletzt bei der Nationalmannschaft ein individuelles Aufbautraining absolviert.
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