"Deutsch ist für mich eine schwierige Sprache"

Die Britin Kate Abdo zieht nach München und moderiert beim neuen Sender Sky Sport News.
Am Freitag präsentiert sie die Auslosung zur Europa League. Hier spricht sie über ihre Zukunft
AZ: Kate, in England kennt man Sie unter dem Namen Kate Giles. Nun sind Sie seit dem 1. August das Gesicht und Chef-Anchor des im Winter startenden Senders Sky Sport News – als Kate Abdo. Neues Land, neuer Name?
KATE ABDO: (lacht) Ja, aber das hat nichts mit meinem Umzug zu tun. Ich bin frisch verheiratet und finde es schön, wenn beide den selben Namen tragen. Und so viele Leute kennen meinen Namen in Deutschland ja wahrscheinlich noch nicht.
Sie wechseln vom Weltsender CNN zum deutschen Pay-TV-Sender Sky. Wie kommt’s?
So etwas wie Sky Sport News hat es in Deutschland noch nie gegeben. Wir werden 24 Stunden am Tag Sport-News machen und auf Sendung sein. Mir hat die Idee gefallen, dass ich hier von Anfang an etwas mit aufbauen kann. Ich bin keine Moderatorin, die einfach nur kommt, um ihre Sendung zu machen, sondern bin gerne in die Entscheidungsprozesse involviert. Diese Möglichkeit habe ich hier. Ich hab’ echt was zu melden, das ist toll! So eine Chance bekommt man nicht oft im Leben. Und ich bin überzeugt, dass wir die Skeptiker in Deutschland überzeugen werden.
Skeptiker? Auf was beziehen Sie das?
Na ja, Bezahlfernsehen ist in Deutschland immer noch ein schwieriges Thema. Es scheint nicht einfach zu sein, die Leute von Pay-TV zu überzeugen. Aber ich kenne Sky Sport News aus England und bin überzeugt, dass sich das auch in Deutschland durchsetzen wird. Wir bieten den Zuschauern etwas einzigartiges.
Wie schwer ist Ihnen gefallen, die Weltstadt London zu verlassen um künftig in Unterföhring zu arbeiten?
(lacht) Ich wohne in München. Außerdem bin ich in meinem Leben schon ein paar Mal umgezogen, habe schon in Berlin gelebt und war auch in Spanien und Frankreich. Ehrlich gesagt bin ich froh, die Londoner Hektik hinter mir gelassen zu haben. Und München macht es einem sehr einfach, die Stadt zu mögen.
Am Freitag moderieren Sie in Monte Carlo die Auslosung der Europa-League-Gruppen. Wo fühlen Sie sich wohler – im Fernsehstudio oder auf der großen Bühne?
Ich mag beides. Solche Galas sind eine nette Abwechslung, ein Bonus zur täglichen Arbeit. Aber ich liebe die Arbeit im Studio. Das war schon immer so. Ich weiß, dass die meisten Sportreporter am liebsten mittendrin auf dem Feld sind, aber mein zu Hause ist das Studio, wo ich richtig Nachrichten machen kann.
Sie reden fast akzentfrei Deutsch – ungewöhnlich für eine Britin.
Deutsch ist für mich auch eine wirklich schwierige Sprache. Aber ich habe drei Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet. Irgendwann hat man es drauf.
Trotzdem: Wird es nicht komisch sein, künftig auf Deutsch zu moderieren?
Auf jeden Fall neu. Aber ich trau es mir zu. Für CNN habe ich auch auf Spanisch moderiert, das ging auch. Außerdem werden wir bei Sky Sport News jeden Tag sechs Stunden am Stück auf Sendung sein. Da habe ich genug Zeit, zu lernen.
Welcher Fußball gefällt Ihnen besser? Deutscher oder englischer?
Das kann man so nicht sagen. Die Bundesliga ist sicherlich sehr stark und mir gefällt, dass sie so ausgeglichen ist. Mein Lieblingsklub ist aber Manchester United. Ich bin in Manchester aufgewachsen und bin schon als Kind mit meinem Vater ins Old Trafford gegangen. Das vergisst man nicht.