Der DFB-Gegner: Mit Breitner-Double und Soap-Star

Fellaini und Lukaku: Ex-Bayer Jean-Marie Pfaff warnt vor Belgiens Talenten

BRÜSSEL Wer erinnert sich noch an Enzo Scifo, den italienisch-stämmigen Künstler im belgischen Mittelfeld? Er brillierte in den 80er Jahren, der Blütezeit der Roten Teufel. Sie sind zahm und brav geworden, die letzte Teilnahme an einem großen Turnier gelang 2002 bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea.

Nun haben sie einen neuen Scifo, einen im Paul-Breitner-Look der 70er: Marouane Fellaini (22), seit seinem Wechsel zum FC Everton in die englische Premier League 2008 der teuerste belgische Spieler aller Zeiten. Die Fellaini-Perücke ist längst Kult in Everton. Doch der Mann ist nicht nur mutig, sondern auch richtig gut. Mit der belgischen U21 wurde er bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Vierter. Inzwischen bildet das Nachwuchsteam von damals in der A-Elf den Stamm – weshalb Belgiens Elf vor allem eines ist: blutjung. „Wir haben viele junge Spieler, die inzwischen bei Ajax Amsterdam oder in England spielen, also auf sehr hohem Niveau“, sagte Ex-Bayern-Keeper Jean-Marie Pfaff bei „fussball.de“, „individuell ist das Team stark, aber es dauert, bis eine Mannschaft zusammenwächst. Es wäre allerdings ein großer Fehler, Belgien zu unterschätzen.“

Der Jüngste im Kader ist nicht mal volljährig: Stürmer Romelu Lukaku vom RSC Anderlecht ist 17, seine Eltern stammen aus dem Kongo. „Ein ganz großes Talent, ein großer Bursche“, sagt Nationaltrainer Georges Leekens. Mit 16 Jahren debütierte er beim RSC Anderlecht, mittlerweile hat er bereits drei Tore in 17 Länderspielen erzielt. Und ist ein TV-Star: Der Fernsehsender „VRT“ drehte ein Jahr lang am Sint-Guido-Instituut, einer multikulturellen Schule, die Doku-Soap „De School van Lukaku“.

ps/bs