Der Buhmann heißt: Bierhoff
„Maßlos überbewertet!“ Beim Streit um Löw gerät der DFB-Manager ins Kreuzfeuer der Kritik.
WARSCHAU Joachim Löw hat seine berufliche Zukunft unmissverständlich mit Oliver Bierhoff verbunden. Nur im Paket gibt’s Coach Jogi und Manager Olli. „Ja, wir sind und bleiben ein Team, das in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet hat und das auch in Zukunft tun wird,“ betonte Löw in Warschau.
Obwohl Bierhoff, der Verhandlungsführer der Löw-Gruppe mit dem DFB, ob seiner angeblich überzogenen Forderungen zum Buhmann avancierte. Und von deutschen Fußball-Größen scharf attackiert wurde.
„Bierhoff ist die unwichtigste Person in dem Gerangel. Er nimmt eine Wichtigkeit in Anspruch, die ihm nicht zusteht. Er ist ersetzlich, wird maßlos überbewertet“, ätzte ARD-Experte Günter Netzer. Der Ex-Nationalspieler kann deshalb „nicht verstehen, dass Löw, ein erstklassiger Mann, sein persönliches Interesse in die Hand von Bierhoff gelegt hat. Da ist er ganz schlecht beraten“. Denn: Bierhoff habe bei den Verhandlungen mit der DFB-Spitze laut Netzer „Dinge gefordert, die nicht zu akzeptieren waren“. Etwa Bierhoffs Mitsprache- und Veto-Recht bei der Bundestrainer-Nominierung?
Kahn: "Eine Art Amtsmissbrauch"
„Es war absolut richtig, die Forderungen von Bierhoff nicht zu akzeptieren. Auch in Zukunft darf nur das DFB-Präsidium über den Bundestrainer entscheiden und nicht ein Nationalelf-Manager. Meine Meinung: Der Übernahme-Versuch ist gescheitert“, sagte Franz Beckenbauer in „Bild“.
Ex-Nationalkeeper Oliver Kahn attackiert Bierhoff, der ihn zusammen mit dem damaligen Bundestrainer Klinsmann vor der WM 2006 zur Nr. 2 degradiert hatte, via „BamS“: „Es ist seine Aufgabe als Manager, die Verträge mit und nicht für Löw, Köpke und andere Personen auszuhandeln. Bierhoff tritt quasi als Verhandlungsführer des Trainerstabs vor dem DFB auf. Das ist ja schon fast eine Art Amtsmissbrauch von Bierhoff.“
Bierhoff verteidigte sich in Warschau: „Da sind viele Dinge durcheinander geworfen worden, die veröffentlichten Zahlen stimmen so nicht.“
Er fühlt sich zu Unrecht kritisiert: „Ich bin es ja gewohnt, dass man versucht, mich in die Ecke zu drängen. Wir werden damit professionell umgehen, egal, wie es im Sommer weitergeht.“ key