Datenschützer schlagen Alarm: Gesichtserkennung vor dem Champions-League-Finale
Massenüberwachung: Für das Champions-League Finale Ende Mai in Cardiff setzt man auf Gesichtserkennung. Damit sollen mögliche "Gefährder" schon vorzeitig erkannt werden.
Big Brother is watching you - So könnten sich die Zuschauer des Champions League Finales 2017 in Cardiff fühlen. Die South Wales Police setzt aus Sicherheitsgründen auf Massenüberwachung. Ein Pilotprojekt sieht eine automatische Gesichtserkennung weit vor dem Stadion vor.
Sicherheitskameras erfassen am Bahnhof und vor dem Stadion die Gesichter der Passanten und übermitteln biometrische Daten an einen Server. Das Automated Facial Recogniton kurz AFR analysiert die Gesichtszüge und gleicht diese mit einer Datenbank von 500.000 Einträgen ab.
Wohin fließen die Daten?
Das Vorgehen der Polizei steht bereits stark in der Kritik. Besonders Datenschützer beklagen sich über das Sicherheitskonzept. Die Frage lautet: Was passiert mit den erfassten Daten der Besucher? Mindestens 170.000 Menschen sollen betroffen sein, darunter auch Waliser, die sich gerade auf dem Heimweg nach einem Arbeitstag machen.
Das Vice-Medium Motherboard berichtet von rund einer halben Million Menschen, die das Stadion nicht betreten dürfen. Wer genau in der Datenbank steht, ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass es sich um gesuchte Terroristen oder Personen mit islamistischem Hintergrund handelt. Vielleicht befinden sich aber auch Gewalttäter und Hooligans in die Datenbank.
Geld machen mit der Terrorangst
Die South Wales Police hat den Auftrag für 177.000 Pfund ausgeschrieben und mittlerweile einen Partner gefunden. Noch ist unklar ob die Sicherheitskameras ausgetauscht wurden, denn für eine korrekte und saubere Analyse benötigt es ein klares Bild.
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