Das Wunder von Darmstadt

Trainer, Team, Präsidium und Fans haben alle ihren Anteil am Erfolg des SV Darmstadt 98. Doch für die Zukunft gibt es auch einige Baustellen - vor allem das Stadion und den Kader.
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Der SV Darmstadt steigt in die Bundesliga auf. armstadts Trainer Dirk Schuster jubelt mit seinen Spielern über den Aufstieg.
dpa Der SV Darmstadt steigt in die Bundesliga auf. armstadts Trainer Dirk Schuster jubelt mit seinen Spielern über den Aufstieg.

Darmstadt - Die sensationelle Entwicklung des SV Darmstadt 98 in den vergangenen Jahren wird gerne mit dem Etikett "Wunder" versehen. Doch sie ist auch das Ergebnis harter, disziplinierter Arbeit und großer Begeisterungsfähigkeit. Das zeigt ein Blick auf die zentralen Bausteine des Erfolgs.

Der Trainer:Dirk Schuster übernahm die "Lilien" als Tabellenletzter der 3. Liga und führte sie innerhalb von zweieinhalb Jahren in die Bundesliga. Er ist der Vater des Erfolges, formte aus gescheiterten oder ausrangierten Spielern ein geschlossenes Team. Sein erklärtes Ziel, einen Bundesligisten zu trainieren, hat der ehemalige Nationalspieler nun erreicht. Seinen Vertrag in Darmstadt hatte er zusammen mit seinem Co-Trainer Sascha Franz und Torwarttrainer Dimo Wache schon einige Wochen vor dem Aufstieg verlängert.

Das Präsidium: Vereinspräsident Rüdiger Fritsch und sein kleines Team führen den Verein mit ruhiger Hand. Seit der Insolvenz im Jahr 2008 lautet das Credo: Wir geben nicht mehr Geld aus, als wir einnehmen. Ein simples, aber wirkungsvolles Erfolgsrezept. Die Kompetenzen sind klar abgesteckt. Das weiß auch Trainer Schuster zu schätzen, dem niemand in die sportlichen Belange hineinredet. 

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Die Fans: Spätestens seit dem spektakulären Zweitliga-Aufstieg in der Relegation gegen Arminia Bielefeld herrscht in Darmstadt Euphorie. Der Heimbereich des Stadions war zuletzt immer ausverkauft, die Anhänger sorgen mit gewaltiger Geräuschkulisse und originellen Choreografien für viel Stimmung und pushen die Mannschaft nach vorne. Auch auswärts begleiten inzwischen mehrere Tausend Fans das Team.

Das Stadion: Das Böllenfalltor-Stadion mit seinen 16 150 Plätzen ist stimmungsvoll - aber auch marode. Die Instandhaltungskosten sind immens, die für die Vermarktung so wichtigen VIP-Logen sucht man vergebens, die Kabinen und sanitären Einrichtungen sind von heutigen Standards weit entfernt und auch für den Medienansturm in der Bundesliga ist die Arena nicht gerüstet. Auf Dauer ist der Verein so nicht konkurrenzfähig. Ein Neubau an gleicher Stelle ist deswegen schon seit zwei Jahren in Planung. Wann die neue Arena kommt, steht aber in den Sternen. Bürgermeister Jochen Partsch (Grüne) versprach kürzlich die Fertigstellung bis 2018. Die kurzfristigen Auflagen der DFL für die Bundesliga sind nach Auskunft des Vereins aber erfüllbar.

Der Kader:  Das Team glänzt mit Geschlossenheit. Einen herausragenden Star gibt es nicht. In der vergangenen Saison gelang es, bis auf Keeper Jan Zimmermann alle Stammspieler zu halten. Das sieht derzeit anders aus. Bei Hanno Behrens wurden die Vertragsverhandlungen bereits vor einigen Wochen für gescheitert erklärt. Abwehrspieler Leon Balogun zuckte nach dem Aufstieg mit den Schultern, als er nach seiner Zukunft gefragt wurde. Auch der Vertrag von Innenverteidiger Romain Brégerie läuft aus. Besonders in der Offensive müssen die "Lilien" nachbessern, um in der Bundesliga mithalten zu können.

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