Das Schwaben-Rätsel: Wer stoppt den Wundermann?

In Barcelona erwarten sie, dass Superstar Messi die Stuttgarter aus der Champions League schießt.Der VfB dagegen plant eine Sensation. Dabei soll Jens Lehmann „das Spiel seines Lebens“ machen.
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Drei Tore erzielte Lionel Messi gegen Valencia. Kein Wunder, dass die Stuttgarter richtig viel respekt vor ihm haben.
dpa Drei Tore erzielte Lionel Messi gegen Valencia. Kein Wunder, dass die Stuttgarter richtig viel respekt vor ihm haben.

In Barcelona erwarten sie, dass Superstar Messi die Stuttgarter aus der Champions League schießt.Der VfB dagegen plant eine Sensation. Dabei soll Jens Lehmann „das Spiel seines Lebens“ machen.

BARCELONA Die Fans des FC Barcelona sind wieder einigermaßen beruhigt. Schließlich scheint auf Lionel Messi, ihren Superstar, ja Verlass zu sein.

Drei Tore hat der argentinische Wunderkicker zuletzt erzielt beim 3:0 gegen Valencia. Seither mag kein Katalane mehr daran denken, dass es dem FC Barcelona so schlimm ergehen könnte wie Real Madrid. Der Erzrivale aus der Hauptstadt muss die Schande des Ausscheidens aus der Champions League gegen Lyon verkraften. Den tiefen Fall Reals beklatscht man in Barcelona unüberhörbar, für voreiliges Triumphgeheul vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Stuttgart (Mittwoch 20.45 Uhr, Sky und Sat.1 live) aber scheint nach dem 1:1 im Hinspiel kein Platz.

Das liegt daran, dass Barca nicht mehr spielt wie im Vorjahr, als die Katalanen in Europa dominierten. Und es liegt an der Abhängigkeit von einem, der spielt wie ein Außerirdischer: Messi.

„Sicher", wiegelt Barca Torwart Victor Valdes ab, „er kann der Beste der Geschichte werden, aber wir sind nicht von ihm abhängig.“ Der Sieg über Valencia belegte freilich genau das Gegenteil.

Für den VfB Stuttgart stellt sich deshalb eine drängende Frage: Wer stoppt Wundermann Messi? Nun ist von einem VfB-Profi bekannt, dass er vor nichts Angst hat. Jens Lehmann sieht sich in der Lage, das Torwartproblem für die WM in Südafrika zu lösen und trotz seines Alters von 40 Jahren mindestens ein Jahr in den USA dran zu hängen. In Barcelona steht sein möglicherweise allerletztes Spiel in der Champions League an.

„Die Atmosphäre dort ist keine Überraschung für mich, ich kenne sie gut“, sagte Lehmann nach der Ankunft der Stuttgarter am Dienstag bei strahlendem Sonnenschein. Derart beruhigende Worte gehören zum Vorbereitungsprogramm der Stuttgarter, denen nur Außenseiterchancen eingeräumt werden. Dennoch glauben einige an die Sensation. „Es gibt immer eine Chance“, sagt Alexander Hleb, der für ein Jahr nach Stuttgart ausgeliehen wurde und im Sommer zu Barca zurückkehren soll, „ich spiele dort gegen meine Mannschaft und will, dass Stuttgart weiter kommt. Wir brauchen einen guten Tag, Barca einen schlechten. Das kommt selten vor, aber es kommt vor.“

Die spektakuläre Vorstellung von Messi am Sonntag aber zeigte: Selbst an schlechten Tagen fällt dem FC Barcelona noch etwas ein. „Es ist nicht das erste Mal, dass er drei Tore macht und sicher nicht das letzte Mal. Es wäre hilfreich, wenn er es am Mittwoch nicht tut“, sagte VfB-Trainer Christian Gross, der mit dem FC Basel einmal ein 1:1 in Barcelona erreichte. Gross empfahl Lehmann, „das Spiel seines Lebens“ zu machen; Manager Horst Heldt gab als Losung aus, „jeden einzelnen Spieler von denen zu beackern“ und sich „nicht nur auf Messi zu konzentrieren“.

Trotzdem bleibt Barcelona bei seiner Zurückhaltung. In den Zeitungen sind neben den Fotos, die den strahlenden Valencia-Bezwinger Messi zeigen, vorsichtige Schlagzeilen zu lesen. Barca habe „eine Prüfung“ bestanden und müsse sich „jetzt beweisen“. Und „El Mundo Deportivo“ warnt gar, Stuttgart sei ein „harter Brocken“.

VfB-Manager Heldt lächelt angesichts solcher Einschätzungen: „Dass Real draußen ist und das Finale in Madrid statt findet, ist für Barca eine einmalige Gelegenheit. Diesmal werden sie uns sicher nicht unterschätzen, wie sie es vielleicht im Hinspiel teilweise getan haben.“

Oliver Trust

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