Das hält Gerhard Meir von den EM-Frisuren 2016

Schrill, schriller, EM: Beim Turnier in Frankreich buhlen die Stars auch optisch um Aufmerksamkeit. Ein Mittel dabei: Frisuren. Für die AZ übt Münchens Starfriseur Gerhard Meir Stilkritik.
Florian Auburger |
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Leroy Sané (Deutschland): „Sein Wuschelkopf schaut lustig aus. Hätte sein Mannschaftskollege Jérôme Boetang längere Haare, würde er wohl genau so aussehen. Auch die Kopfform ist nicht unnatürlich. Sané legt schon wert auf sein Äußeres, das sieht man. Seine Frisur: optimal. Den würde ich wirklich mal gern kennenlernen. Er ist in der deutschen Mannschaft der Einzige, der eine etwas auffälligere Frisur trägt.“
dpa 10 Leroy Sané (Deutschland): „Sein Wuschelkopf schaut lustig aus. Hätte sein Mannschaftskollege Jérôme Boetang längere Haare, würde er wohl genau so aussehen. Auch die Kopfform ist nicht unnatürlich. Sané legt schon wert auf sein Äußeres, das sieht man. Seine Frisur: optimal. Den würde ich wirklich mal gern kennenlernen. Er ist in der deutschen Mannschaft der Einzige, der eine etwas auffälligere Frisur trägt.“
Gareth Bale (Wales): „Das ist schon toll, eine Wachablösung von David Beckham. Bale trägt den Dutt aber viel selbstverständlicher als er. Bei Beckham war es ein wenig gekünstelt. Aber bei Bale schaut es einfach super aus. Es ist toll, wie selbstverständlich er überhaupt seine langen Haare trägt. Und er hat nicht nur den klassischen Dutt, sondern auch abstehende Haarbüschel. Perfekt! Und vor allem: Es ist nicht gekünstelt.“
dpa 10 Gareth Bale (Wales): „Das ist schon toll, eine Wachablösung von David Beckham. Bale trägt den Dutt aber viel selbstverständlicher als er. Bei Beckham war es ein wenig gekünstelt. Aber bei Bale schaut es einfach super aus. Es ist toll, wie selbstverständlich er überhaupt seine langen Haare trägt. Und er hat nicht nur den klassischen Dutt, sondern auch abstehende Haarbüschel. Perfekt! Und vor allem: Es ist nicht gekünstelt.“
Manuel Neuer (Deutschland): „Seine Frisur ist einfach deutsch-korrekt. Da ist alles gut aufgehoben. Er konzentriert sich mehr auf den Ball, die Haartracht ist ihm weniger wichtig, Hauptsache gepflegt. Mit seiner Frisur verkörpert er auch seine Gesamtperson. Neuer macht keinen großen Wind um seine Person – und so ist auch sein Haarschnitt. Schön, elegant und mit Stil. Daher ist er mein Frisuren-Europameister.“
dpa 10 Manuel Neuer (Deutschland): „Seine Frisur ist einfach deutsch-korrekt. Da ist alles gut aufgehoben. Er konzentriert sich mehr auf den Ball, die Haartracht ist ihm weniger wichtig, Hauptsache gepflegt. Mit seiner Frisur verkörpert er auch seine Gesamtperson. Neuer macht keinen großen Wind um seine Person – und so ist auch sein Haarschnitt. Schön, elegant und mit Stil. Daher ist er mein Frisuren-Europameister.“
Renato Sanches (Portugal): „Ich weiß nicht, ob seine Dreadlocks alle echt sind. Aber er hat sie ja gekonnt gedreht. Wenn er spielt, dann wackelt alles hin und her. Hinderlich sind sie deshalb aber nicht. Die Dreadlocks schauen schwerer aus, als sie sind. Der Junge ist nicht einmal 20 Jahre, da kann man sowas schon noch tragen. Ich bin ja gespannt, wie er in ein paar Jahren mit seinem Naturlook ausschaut. Aber: grandios!“
dpa 10 Renato Sanches (Portugal): „Ich weiß nicht, ob seine Dreadlocks alle echt sind. Aber er hat sie ja gekonnt gedreht. Wenn er spielt, dann wackelt alles hin und her. Hinderlich sind sie deshalb aber nicht. Die Dreadlocks schauen schwerer aus, als sie sind. Der Junge ist nicht einmal 20 Jahre, da kann man sowas schon noch tragen. Ich bin ja gespannt, wie er in ein paar Jahren mit seinem Naturlook ausschaut. Aber: grandios!“
Kingsley Coman (Frankreich): „Er erinnert mich ja ein bisschen an den Österreicher David Alaba. Seine Frisur ist schon sehr witzig – und auch gut gekonnt. Aber das dauert. Da musst du schon Ausdauer und Geduld haben, bis die Frisur sitzt. Fachlich gesehen, sitzt er bestimmt vier bis fünf Stunden beim Friseur. Sein Haar wächst ja sehr unterschiedlich. Und er hat Spitzen drin. Wenn die weg sind, müssen die neu gemacht werden.“
dpa 10 Kingsley Coman (Frankreich): „Er erinnert mich ja ein bisschen an den Österreicher David Alaba. Seine Frisur ist schon sehr witzig – und auch gut gekonnt. Aber das dauert. Da musst du schon Ausdauer und Geduld haben, bis die Frisur sitzt. Fachlich gesehen, sitzt er bestimmt vier bis fünf Stunden beim Friseur. Sein Haar wächst ja sehr unterschiedlich. Und er hat Spitzen drin. Wenn die weg sind, müssen die neu gemacht werden.“
Birkir Bjarnason (Island): „Mei, er ist eben ein ganz nordischer Typ. Solange er die Haare noch so füllig hat, kann er das tragen. Es ist auch gut, dass er ein Stirnband trägt. Ich finde es toll, dass er sein Haar richtig flattern lässt. Aber bei den Spitzen – das habe ich bei den EM-Spielen der Isländer gesehen – gehört eine kleine Korrektur rein. Die Wikingermähne ist aber stilecht. Sowas gekonnt zu tragen, finde ich toll.“
dpa 10 Birkir Bjarnason (Island): „Mei, er ist eben ein ganz nordischer Typ. Solange er die Haare noch so füllig hat, kann er das tragen. Es ist auch gut, dass er ein Stirnband trägt. Ich finde es toll, dass er sein Haar richtig flattern lässt. Aber bei den Spitzen – das habe ich bei den EM-Spielen der Isländer gesehen – gehört eine kleine Korrektur rein. Die Wikingermähne ist aber stilecht. Sowas gekonnt zu tragen, finde ich toll.“
Julian Baumgartlinger (Österreich): „Das ist so der Typ Paul Breitner, nur ein bisschen gemäßigter. Er hat Naturlocken – und die lässt er wirken. Der sagt sich: ‘Unter die Dusche, kämmen, und ab geht’s.’ Da macht er sich wenig Gedanken. Die Länge seiner Locken ist perfekt. Es ist mit einem Cristiano Ronaldo natürlich nicht zu vergleichen. Ronaldo, der Superstar, wo jeder Millimeter am Körper stimmt. Baumgartliner ist da eher der Lässige.“
dpa 10 Julian Baumgartlinger (Österreich): „Das ist so der Typ Paul Breitner, nur ein bisschen gemäßigter. Er hat Naturlocken – und die lässt er wirken. Der sagt sich: ‘Unter die Dusche, kämmen, und ab geht’s.’ Da macht er sich wenig Gedanken. Die Länge seiner Locken ist perfekt. Es ist mit einem Cristiano Ronaldo natürlich nicht zu vergleichen. Ronaldo, der Superstar, wo jeder Millimeter am Körper stimmt. Baumgartliner ist da eher der Lässige.“
Ivan Perisic (Kroatien): „Man darf ja gern sein Land vertreten. Aber gleich so weit zu gehen, das ist fraglich. Die Frisur ist kompliziert und muss mit Schablonen eingefärbt werden. Erst wird blondiert, dann wieder neu eingefärbt. Und es muss ja identisch mit dem Trikot sein. Das ist Mut zum Wahnsinn, es hat aber auch was. Ich wäre mit der Flagge bis zum Haaransatz gegangen. Naja, das ist Nationalstolz. Geholfen hat es aber leider nichts.“
dpa 10 Ivan Perisic (Kroatien): „Man darf ja gern sein Land vertreten. Aber gleich so weit zu gehen, das ist fraglich. Die Frisur ist kompliziert und muss mit Schablonen eingefärbt werden. Erst wird blondiert, dann wieder neu eingefärbt. Und es muss ja identisch mit dem Trikot sein. Das ist Mut zum Wahnsinn, es hat aber auch was. Ich wäre mit der Flagge bis zum Haaransatz gegangen. Naja, das ist Nationalstolz. Geholfen hat es aber leider nichts.“
Radja Nainggolan (Belgien): „Ich muss sagen: Kompliment an seinen Friseur! Seine Frisur ist wirklich messerscharf gemacht. Aber ob sie jetzt Trend wird, ist eine andere Frage. Schön macht sie jedenfalls nicht. Er fällt halt auf damit. Und er signalisiert: ‘Hier bin ich!’ Dazu kommen seine ganzen Tattoos. Nainggolan ist eben ein Gesamtkunstwerk. Er schreckt auch seine Gegenspieler ab, wenn er mit seinem Wasserstoff-Irokesen um die Ecke kommt.“
dpa 10 Radja Nainggolan (Belgien): „Ich muss sagen: Kompliment an seinen Friseur! Seine Frisur ist wirklich messerscharf gemacht. Aber ob sie jetzt Trend wird, ist eine andere Frage. Schön macht sie jedenfalls nicht. Er fällt halt auf damit. Und er signalisiert: ‘Hier bin ich!’ Dazu kommen seine ganzen Tattoos. Nainggolan ist eben ein Gesamtkunstwerk. Er schreckt auch seine Gegenspieler ab, wenn er mit seinem Wasserstoff-Irokesen um die Ecke kommt.“
Marek Hamsik (Slowakei): „Also sein Haarschnitt ist schon brutal. Wie der von Nainggolan. Ich weiß nicht, warum die sich das antun... Auf jeden Fall ist viel Haarspray und Gel im Einsatz. Ich habe ein Spiel von Hamsik bei dieser EM verfolgt: Bei seiner Frisur, da bewegt sich ja gar nichts. Nicht nach links und nicht nach rechts. Kopfbälle müssen da gelernt sein. Mei, man muss es eben mögen. Schön ist es jedenfalls nicht.“
dpa 10 Marek Hamsik (Slowakei): „Also sein Haarschnitt ist schon brutal. Wie der von Nainggolan. Ich weiß nicht, warum die sich das antun... Auf jeden Fall ist viel Haarspray und Gel im Einsatz. Ich habe ein Spiel von Hamsik bei dieser EM verfolgt: Bei seiner Frisur, da bewegt sich ja gar nichts. Nicht nach links und nicht nach rechts. Kopfbälle müssen da gelernt sein. Mei, man muss es eben mögen. Schön ist es jedenfalls nicht.“

München - Ob der Irokese von David Beckham, Wuschelkopf von Rudi Völler oder Bastian Schweinsteigers Undercut - was Fußballer auf dem Kopf tragen, wird Trend. In seinem Salon im Ludwigpalais bewertet Starfriseur Gerhard Meir (60) für die AZ die Frisuren dieser EM.

AZ: Herr Meir, brauchen Fußballprofis denn auffällige Frisuren?

Gerhard Meir: Wenn ich an die Fußballer aus den 70er und 80er Jahren denke, war da keine Frisur auffällig. Vielleicht die von Berti Vogts, Gerd Müller oder Paul Breitner. Ansonsten waren alle sehr brav. Erst vor zehn Jahren hat das mit den ausgefallenen Frisuren angefangen, als das Geschäft mit dem Fußball so aufkam.

Den Trend gibt es also auch bei dieser EM?

Wenn ich mir alle Mannschaften anschaue, ja. Das deutsche Team ist da eine Ausnahme. Außer Leroy Sané hat da keiner auffällige Haare. Mario Götze zum Beispiel schaut nett aus. Er verkörpert den netten Jungen von nebenan. Oder Mario Gomez. Ihn durfte ich einmal kennenlernen. Das Markante steht ihm richtig gut. Unsere Jungs sind sehr professionell, ihnen ist der Titel wichtiger als die Haartracht.

Welche Mannschaften haben denn besonders ausgefallene Haarschnitte?

Die Franzosen oder die Engländer hatten schon immer ein paar wilde Frisuren. Die gehören einfach dazu. Nach großen Turnieren gehen die Spieler in die Ewigkeit ein – auch mit ihren Frisuren. Viele Fans wollen den gleichen Haarschnitt haben. Die Spieler suchen ja auch die Aufmerksamkeit. Aber dass Menschen einer Frisur gnadenlos nachrennen, das gibt es nicht mehr. Früher war das vielleicht so. Günter Netzer ist ein Beispiel. Der war ein Vorreiter mit seinen langen Haaren, der Netzer-Matte.

Welche Frisur bei dieser EM geht denn so gar nicht?

Paul Pogba. Der trägt ja den gallischen Hahn an der Kopfseite. Da muss ich schon sagen, das ist grotesk. (lacht) Dazu kommen bei vielen Profis noch auffällige Tattoos. Ich frage mich, was diese Jungs in 20 Jahren machen. Die meisten Profis sehen sich als Gesamtkunstwerk. Die wollen ein Signal setzen. Mein Geschmack ist es nicht.

Welchen Haarschnitt empfehlen sie Fußballern?

Mit so einer Haartracht, wie sie jetzt Manuel Neuer hat, kann man am besten Fußball spielen. Da hängt nichts rum. Aber Torhüter haben sowieso eher klassische Frisuren, die weniger ausgefallen sind.

Sehen Sie die EM-Spiele durch die Brille eines Friseurs oder durch die eines Fans?

Wenn ich einen Neuling sehe, dann schaue ich schon genauer hin. Aber sonst nicht. Da bin ich weniger Friseur. Ich kann gut abschalten. Und auch mal zum Public Viewing gehen.

Welche Mannschaft ist Ihr Frisuren-Europameister?

Ich bin schon lange Anhänger der deutschen Nationalmannschaft. Daher finde ich auch, dass unsere Jungs die besten Frisuren haben. Da haben sie meinen Titel bereits gewonnen.

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