Das Duell: Ter Stegen gegen Leno

Wieder Marc-André ter Stegen? Endlich einmal Bernd Leno? Bundestrainer Jogi Löw hat am Freitag für die Nominierung für die letzten EM-Qualifikationsspiele die Qual der Wahl. In der Champions League treffen die beiden Kontrahenten direkt aufeinander.    
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Marc-André ter Stegen (links, FC Barcelona) und Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen) sind schon seit Jahren Rivalen im Kampf um einen Platz bei der deutschen Nationalmannschaft.
dpa Marc-André ter Stegen (links, FC Barcelona) und Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen) sind schon seit Jahren Rivalen im Kampf um einen Platz bei der deutschen Nationalmannschaft.

Wieder Marc-André ter Stegen? Endlich einmal Bernd Leno? Oder vielleicht sogar beide? Wenn Bundestrainer Joachim Löw am Freitag sein Aufgebot für die letzten EM-Qualifikationsspiele bekannt gibt, ist die Nominierung der Torhüter neben dem gesetzten Manuel Neuer eine der spannendsten Fragen.

Barcelona - Zuvor konnte sich Löw im Champions-League-Spiel zwischen dem FC Barcelona und Bayer Leverkusen im direkten Vergleich ein Bild über ter Stegen und Leno machen. Die beiden 23-Jährigen sind seit vielen Jahren erbitterte Rivalen. Für Bodo Illgner, Weltmeister-Torwart von 1990, ist aber klar: „Beide sind zu 100 Prozent für mich die Kandidaten, um als Neuer-Vertreter zur EM zu fahren. Denn sie sind es, die direkt hinter Manuel Neuer stehen“, sagte der Ex-Kölner der Bild.

 

Ter Stegen bei Löw leicht im Vorteil - zuletzt aber mit Patzern

 

Ter Stegen - dem der viermalige Weltfußballer Lionel Messi bescheinigte, „der Beste der Welt“ werden zu können - steht bei Löw als Champions-League-Sieger mit Barca bisher etwas höher im Kurs und gehörte im September zum Aufgebot. Doch dem früheren Mönchengladbacher unterliefen zuletzt einige Fehler und angesichts der bevorstehenden Rückkehr seines Rivalen Claudio Bravo wird er in Barcelona wohl auch wieder zum Teilzeitarbeiter. Trainer Luis Enrique deutete bereits an, wieder auf das Modell des Vorjahres zurückzugreifen, als ter Stegen zwar in den Pokalwettbewerben im Tor stand, aber kein einziges Mal in der Liga.

 

Bundestorwarttrainer Köpke möchte alle Kandidaten vorspielen lassen

 

Ob der Katalonien-Legionär am Freitag erneut nominiert wird, ist auch deshalb offen, weil Bundestorwarttrainer Andreas Köpke ankündigte, nach und nach alle Kandidaten vorspielen zu lassen. Dabei nannte er ausdrücklich auch Leno, Ralf Fährmann (Schalke 04) und Kevin Trapp (Paris St. Germain).

Und Leno hat schon lange eine Chance verdient. Das glauben sie - nicht nur, aber vor allem - in Leverkusen. „Ich muss den Bernd nicht reinsingen, aber er hat es sicher verdient, mal eingeladen zu werden“, sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler, selbst von 2000 bis 2004 DFB-Teamchef, vor dem Abflug nach Barcelona. Geschäftsführer Michael Schade stellte klar, „dass Bernd ein herausragender Torhüter ist, den ich in Deutschland auf Position zwei sehe. Aber das muss der Bundestrainer entscheiden“.

 

U-Nationalmannschaften: Ter Stegen mit deutlich mehr Einsätzen

 

Entscheiden zwischen Leno und ter Stegen mussten sich schon seit vielen Jahren die Trainer der U-Nationalmannschaften. Ter Stegen hatte meist leicht die Nase vorne: Er brachte es in den verschiedenen Auswahlmannschaften auf 49 Einsätze und damit fast doppelt so viele wie Leno (28). Er war Stammtorhüter, als beide 2009 mit der U17 Europameister wurden. Und auch U21-Trainer Horst Hrubesch, der beide zu „den zehn besten Torhütern der Welt“ zählt, entschied sich bei der EM im Sommer für ter Stegen, der auch schon vier A-Länderspiele absolvierte.

 

Streit um Telefon auf dem Zimmer bei U17 

 

Leno blieb oft der wenig tröstliche Verweis darauf, dass er wohl in jedem anderen Land spielen würde. Die Rivalität der beiden wurde angeblich auf die Spitze getrieben, als sie sich bei der U17 ein Zimmer teilten und ein Streit entbrannte, weil der eine schlafen und der andere telefonieren wollte. Der DFB gab beiden schließlich ein Einzelzimmer.

 

Lesen Sie auch: "Fliegenfänger" - Wird ter Stegen zum Barcelona-Sorgenkind?

 

Es habe in ihrem Verhältnis Zeiten gegeben, „die vielleicht nicht so lustig waren“, sagte ter Stegen kürzlich. Heute aber sei das Verhältnis „normal“. Eine Rivalität wird es aber wohl noch für viele Jahre bleiben.

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