Das DFB-Team erholt sich vom Unfall-Schreck

Der Horror-Crash im DFB-Camp in Südtirol wirkt nach, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Jetzt spricht das erste Opfer: „Ich hätte tot sein können“
Markus Merz |
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St. Leonhard - Bis Dienstag war Pascal Wehrlein wohl nur Motorsport-Experten ein Begriff. Das hat sich mit dem Horror-Crash während eines PR-Termins im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft schlagartig geändert. Seitdem ist der 19-Jährige als Fahrer des Unfallwagens bekannt, wird am Sonntag aber trotzdem beim DTM-Rennen in Budapest am Steuer sitzen. Obwohl er noch immer an den Folgen zu knabbern hat. „Der Schock über die tragischen Ereignisse sitzt sehr tief“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Zuvor hatte Wehrlein bereits mit Formel-1-Fahrer Nico Rosberg (fuhr das zweite Auto) und Oliver Bierhoff bei den Verletzten im Krankenhaus vorbeigeschaut.
Die AZ klärt die wichtigsten Fragen nach dem Unfall:

Lesen Sie hier: Neue Details zum Großkreutz-Ausraster

Wie geht es den Opfern? Der deutsche Urlauber liegt weiter schwer verletzt (isoliertes Schädelhirntrauma) im Krankenhaus. Er schwebt offenbar nicht in Lebensgefahr. Dem zweiten Opfer, einem Landwirt aus Südtirol geht es bereits deutlich besser, dem „Kölner Express“ gab Michael K. ein Interview. Er habe versucht, den Thüringer zur Seite zu ziehen: „Ich habe ihn nicht mehr zu packen bekommen.“ Der Mann sei über die Absperrung gegangen, um Fotos von den Stars zu machen und möglicherweise auch ein Autogramm zu ergattern. „Ich habe erst laut geschrien. Dann bin ich hinterher. Ich wollte ihn zurückziehen, habe es nicht mehr geschafft. Aber wenn es zwei Augenblicke länger gedauert hätte, hätte er mich auch voll getroffen. Ich hätte tot sein können.“ Unfallfahrer Wehrlein habe im Krankenhaus mitgenommen gewirkt: „Er war völlig geschockt, total fertig. Er konnte fast gar nicht reden.“

Lesen Sie hier: Streckenposten verlässt Klinik

Was sagt die Polizei? Derzeit wird noch immer das Videomaterial aus den Fahrzeugen und vom Streckenrand ausgewertet. Die Staatsanwaltschaft Bozen leitet die Ermittlungen. Benedikt Höwedes musste bei der Polizei aussagen. Er sei angeschnallt gewesen und habe Erste Hilfe geleistet, Aus Sicht von Hauptkommissar Johann Ramoser war die Strecke ausreichend gesichert: „Sie war sicher. Das war auch ein Dekret des Herrn Bürgermeisters, dass die Strecke abzusperren war. An jeder Seitenstraße war ein Streckenposten. Sie war außerdem mit Bändern abgesperrt. Ich kann ihnen sagen, dass sie sehr gut gesichert war.“

Welche Konsequenzen zieht der DFB? Gut möglich, dass in Zukunft auf derlei PR-Termine während eines Trainingslagers verzichtet wird. Ganz davon abrücken will Teammanager Oliver Bierhoff aber nicht: „Wir werden aber auch weiterhin Aktivitäten und Teamaktivitäten anbieten, wo ein geringes Restrisiko vorhanden ist, uns nicht einigeln und auf eine Sache konzentrieren.“ So ist noch vor dem WM eine weitere Aktion geplant. In Brasilien will die Mannschaft gemeinsam auf ein Segelboot gehen. Untergehen verboten! Zumal sich Bierhoff sicher ist: „Trotz der schlimmen Ereignisse befürchte ich keine Konsequenzen für die weitere Vorbereitung.“

Lesen Sie hier: Nach dem Trainingslager nur bedingt titelreif

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