Das Alles-oder-Nichts-Spiel: Wolfsburg hilft nur ein Sieg

Trainer Florian Kohfeldt nennt es "eines der wichtigsten Spiele in der jüngeren Vereinsgeschichte": Mit einem Sieg gegen Lille könnte der VfL Wolfsburg die K.o.-Runde der Champions League erreichen.
Von Sebastian Stiekel, dpa |
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Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt braucht mit seinem Team einen Sieg.
Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt braucht mit seinem Team einen Sieg. © Swen Pförtner/dpa
Wolfsburg

Siegen oder fliegen: Das sind die beiden einzigen Möglichkeiten, die der VfL Wolfsburg vor seinem letzten Gruppenspiel in der Champions League noch hat.

Sollte der Fußball-Bundesligist am Mittwochabend (21.00 Uhr/DAZN) gegen den französischen Meister OSC Lille gewinnen, hätte er die Runde der besten 16 und die Aussicht auf attraktive Gegner wie Real Madrid oder den FC Liverpool erreicht. Sollte er nur Unentschieden spielen oder verlieren, wäre die Zeit der internationalen Spiele in dieser Saison vorbei. Auch der Trostpreis Europa League bliebe dem VfL nicht mehr. Den dritten Platz in dieser Vorrunden-Gruppe G kann er unter keinen Umständen mehr erreichen.

"Es ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Spiele in der jüngeren Vereinsgeschichte", sagte Trainer Florian Kohfeldt. Und der 39-Jährige, der den VfL erst nach drei von sechs Vorrundenspielen übernahm, schickte noch hinterher: "Ich kann sagen, dass ich absolut brennen werde und das auch auf die Mannschaft übertragen möchte."

Fehlende Energie

Dieser Zusatz ist offenbar nötig geworden in Wolfsburg. Denn allein in den vergangenen drei Tagen seit der 0:3-Bundesliganiederlage beim FSV Mainz 05 beklagten sowohl Kohfeldt als auch Nationalspieler Maximilian Arnold, dass der VfL zuletzt viel von der "Energie" und "Intensität" verloren hätte, die ihn in der vergangenen Saison überhaupt erst in die Champions League gebracht haben.

"Im letzten Jahr gab es Spiele, da sind wir auf den Platz und ich wusste, dass wir nicht verlieren werden. Das war jetzt nicht mehr der Fall", sagte Arnold vor dem Lille-Spiel in einem "Kicker"-Interview.

Die physische Wucht, die Organisation auf dem Spielfeld und auch die individuelle Form von Aufsteigern wie Maxence Lacroix oder Ridle Baku: Viel von dem ist seit dem Weggang des ehemaligen Trainers Oliver Glasner im Sommer auf der Strecke geblieben. Arnold lastete das in dem "Kicker"-Interview nicht einmal mehr zwischen den Zeilen der Arbeit des schon im Oktober wieder freigestellten Glasner-Nachfolgers und Kohfeldt-Vorgängers Mark van Bommel an.

Enge Gruppenkonstellation

In einem hatte der Niederländer allerdings von Angang an recht: Die Gruppe G mit Lille (8 Punkte), Red Bull Salzburg (7), FC Sevilla (6) und den Wolfsburgern (5) ist die ausgeglichenste und unberechenbarste der gesamten Champions League. Am Anfang schien vieles für den FC Sevilla und seine internationale Erfahrung zu sprechen. Zwischendurch lagen die Salzburger mit ihrem Hochgeschwindigkeitsstil vorn. Am Ende könnte der VfL noch an allen vorbeiziehen, obwohl er bislang nur ein Gruppenspiel gewann und der deutsche Nationalspieler Lukas Nmecha am Mittwoch gelbgesperrt fehlt.

Trotz aller sportlichen Probleme im Moment wäre dies die Krönung einer jahrelangen Entwicklung. 2017 und 2018 Relegation, 2019 und 2020 ein Europa-League-Platz, 2021 in der Champions League - und jetzt auch noch 2022 ein Platz unter den 16 besten Teams in Europa?

"Champions League war und wird in der VfL-Geschichte immer etwas ganz Besonderes bleiben. Denn für uns ist dieser Wettbewerb alles andere als selbstverständlich", sagte der Aufsichtsratschef Frank Witter dem "Sportbuzzer" (Dienstag). Es geht um den größten sportlichen Erfolg seit mehr als fünf Jahren, um mehr als zwölf Millionen Euro zusätzliche Einnahmen, um viel Prestige und auch um einen großen Werbewert für den Mutterkonzern Volkswagen. "Es ist doch schön, dass wir so ein Endspiel haben", sagte Trainer Kohfeldt.

© dpa-infocom, dpa:211207-99-287187/2

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