Copado kehrt zurück aus der Vergessenheit
Der Ex-Hachinger trifft aufreizend lässig per Elfmeter und lässt freche Sprüche folgen
HOFFENHEIM Ein Mann der leisen Töne war er ja noch nie. „Bayern kann ruhig Herbstmeister werden – wenn wir Meister werden“, sagte Francisco Copado zum bevorstehenden Gipfeltreffen seiner Hoffenheimer am Freitag gegen den FC Bayern.
Da hatte er es also doch gesagt, das M-Wort. Dabei gilt das beim Überraschungstabellenführer nach wie vor als Unwort. Das Ziel sei, 40 Punkte zu erreichen, wiederholt Ralf Rangnick gebetsmühlenartig. Und nun tanzt mal wieder Copado aus der Reihe. Wie in der vergangenen Saison, als der Ex-Hachinger über seine Jokerolle gemeckert hatte. Rangnick konterte, er solle sich nicht „wie ein pubertierender 14-Jähriger“ verhalten.
Aktuell sind die Leistungen der Shootingstars um Ibisevic und Obasi so stark, dass Problemkind Copado zunehmend in Vergessenheit gerät. Gegen Bielefeld kam er erst zu seinem sechsten Saisoneinsatz, wieder nur als Einwechselspieler. Immerhin durfte er das 3:0 vom Elfmeterpunkt aus erzielen, und das machte er ziemlich arrogant: ein Lupfer in die Mitte, ein echter Copado. Nach Abpfiff feierte er noch in der Fankurve.
Sogar seinen Sohn Lucas holte er aufs Feld: „Das war die einzige Möglichkeit, ihn noch mal zu mir zu holen. Am letzten Spieltag gegen Schalke wird der Trubel zu groß.“ Offenbar rechnet Copado fest damit, am letzten Spieltag die Herbstmeisterschaft zu feiern.
Doch vorher will er noch in München eine Sause steigen lassen. „Wir haben ein Nikolausfest mit der Familie geplant“, erzählt der Ehemann von Eva Schrobenhauser, der Tochter des Haching-Mäzen Toni. Was der Nikolaus wohl für Copado selbst bereit hält? Ein Einsatz von Beginn wäre schon eine Nikolaus-Überraschung. Aber die gibt’s meist ja nur für brave Kinder.
rke
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