Christoph Daum: "Haben Sie einen Knacks?"
Frankfurt - Sie haben es nicht anders verdient. Nur acht Punkte holte Eintracht Frankfurt in der Rückrunde – so wenig wie keine Mannschaft zuvor. In den letzten sieben Spielen, in denen der vermeintliche Motivationskünstler Christoph Daum die Hessen betreute, gab es keinen Sieg.
Sportlich ist Frankfurt sang- und klanglos abgestiegen. Für unschöne Nebengeräusche sorgte dagegen der Anhang, der sich beim abschließenden 1:3 bei Meister Dortmund auch noch selbst feierte für die blödsinnigen Aktionen – darunter auch eine Platzstürmung – in den letzten Wochen: In Dortmund entrollten die Eintracht-Fans ein Transparent mit der Aufschrift „Deutscher Randalemeister 2011”. Immerhin störten sie die Dortmunder Feierlichkeiten nicht.
Die Frankfurter Bosse planen nach dem vierten Abstieg die Zukunft in Liga zwei. Heribert Bruchhagen darf Vorstandsboss bleiben, Jan Schindelmeiser (früher Hoffenheim) ist als neuer Manager, Ex-Profi Thomas Doll als neuer Trainer im Gespräch. Diese Personalien werden am Montag bei der Aufsichtsratssitzung diskutiert.
„Wir werden sehen, wer neuer Trainer wird. Ich werde mich erst nach der Sitzung äußern. Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern habe auch Konsequenzen im Kopf”, sagte Bruchhagen.
Daums Tage in Frankfurt dagegen, der sich nach dem Spiel erneut mit einem TV-Journalisten anlegte, sind gezählt. „Haben Sie einen Knacks?”, fragte Daum einen ZDF-Reporter, nachdem der gefragt hatte, ob die Laufbahn des 57-Jährigen nach dessen erstem Abstieg als Trainer einen Knacks erhalten habe. „Das ist eine Unterstellung”, so Daum, „das geht zu weit.”
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