CAS bestätigt Transferverbot gegen Barcelona

Der spanische Topklub FC Barcelona darf in den kommenden beiden Transferperioden keine Spieler verpflichten. Der Internationale Sportgerichtshof CAS bestätigte eine entsprechende Entscheidung der FIFA.
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2015 werden keine neuen Stars an die Seite von Lionell Messi kommen.
dpa 2015 werden keine neuen Stars an die Seite von Lionell Messi kommen.

Lausanne/Berlin - Messi, Neymar, Suárez - die Liste der Superstars wird beim FC Barcelona vorerst nicht verlängert: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat am Dienstag die drastische Transfersperre gegen den spanischen Spitzenklub bestätigt. Die Katalanen dürfen erst ab dem 1. Januar 2016 wieder neue Spieler verpflichten, bis dahin kann Barca lediglich Verträge verlängern und ausgeliehene Spieler zurückholen.

Der Fußball-Weltverband FIFA hatte den Klub Anfang April wegen mehrerer Verstöße bei der Verpflichtung Minderjähriger aus dem Ausland verurteilt. Zudem muss Barcelona eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 375.000 Euro zahlen. Der spanische Verband RFEF muss zudem 410.000 Euro zahlen und innerhalb eines Jahres sein Regelwerk an das bestehende internationale System anpassen.

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"Die Kammer hat festgestellt, dass der FC Barcelona die Regeln zum Schutz Minderjähriger gebrochen hat", teilte der CAS mit: "Das Urteil der FIFA wird in seiner Gesamtheit bestätigt. Die Sanktionen bleiben in Kraft." Barca zeigte sich in einer ersten Stellungnahme äußerst enttäuscht. "Bei allem Respekt vor den zuständigen Stellen, aber wir sind mit dem Urteil in keiner Weise einverstanden", teilte der Verein mit: "Die Sanktionen sind völlig unverhältnismäßig." Jegliche Fehler, die der Klub "möglicherweise" gemacht habe, seien administrativer Natur gewesen und würden größtenteils aus Konflikten zwischen FIFA-Regularien und spanischen Vorschriften resultieren.

Gegen die FIFA-Strafe vom April hatte der Klub noch mit seinem Einspruch vor der Berufungskommission des Verbandes aufschiebende Wirkung erzielt und konnte überhaupt nur deshalb im Sommer unter anderem Torhüter Marc-André ter Stegen von Borussia Mönchengladbach und den uruguayischen Starstürmer Suárez für geschätzte 90 Millionen Euro vom FC Liverpool verpflichten. Nachdem die FIFA den Einspruch abgelehnt hatte, zog Barca vor den CAS. Insgesamt soll Barcelona seit der Verkündung der Strafe 150 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben haben.

Den Sanktionen gegen Barca waren Ermittlungen des Transfer Matching Systems (TMS) und der Disziplinarkommission vorausgegangen, die zwischen 2009 und 2013 insgesamt zehn Verstöße ergeben hatten. Die FIFA berief sich auf Artikel 19 des Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern. Demnach darf ein Spieler nur international transferiert werden, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist. Der Artikel sieht nur drei Ausnahmen vor, die allerdings erst nach Prüfung bewilligt werden können.

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Kenner der Szene hatten die Sanktionen schon im April eindeutig begrüßt. "Es ist schon lange offensichtlich, dass mit den FIFA-Regularien in Spanien, aber auch in anderen Ländern, viel sorgloser umgegangen wird", hatte Bernhard Peters, damals Direktor Sport und Nachwuchsförderung beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim und jetziger Direktor Sport beim Hamburger SV, erklärt.

In den Bundesligen würden dagegen DFB und DFL sehr genau darauf, dass die FIFA-Regeln eingehalten werden. Jugendliche im Alter ab 16 Jahren dürfen demnach "innerhalb der EU wechseln, wenn die schulische und soziale Unterstützung gewährleistet wird", sagte Peters: "Aus dem Nicht-EU-Ausland sind diese Wechsel grundsätzlich nicht erlaubt."

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