BVB-Star Reus soll’s in Monaco richten

Beim Rückspiel in Monaco benötigt Borussia Dortmund einen Sieg mit mindestens zwei Toren. "Wir haben den Glauben nicht verloren", sagt Trainer Thomas Tuchel, in dessen Team nach wie vor das Attentat Thema Nummer eins ist.  
von  sid
Traf gegen Eintracht Frankfurt bereits nach zwei Minuten mit der Hacke zum 1:0: Dortmunds Hoffnungsträger Marco Reus.
Traf gegen Eintracht Frankfurt bereits nach zwei Minuten mit der Hacke zum 1:0: Dortmunds Hoffnungsträger Marco Reus. © dpa

Beim Rückspiel in Monaco benötigt Borussia Dortmund einen Sieg mit mindestens zwei Toren. "Wir haben den Glauben nicht verloren", sagt Trainer Thomas Tuchel, in dessen Team nach wie vor das Attentat Thema Nummer eins ist.

Dortmund/Monaco - Nun erst recht! Borussia Dortmund will allen Widrigkeiten trotzen und sich eine Woche nach dem schockierenden Sprengstoffanschlag auf den Teambus den Traum vom Halbfinale im 100. Champions-League-Spiel doch noch erfüllen.

"Wir sind keine Träumer. Wir wissen, dass die Chance nicht sehr groß ist – aber es ist eine da", betonte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke vor dem Abflug in Richtung Cote d’Azur. Der große Hoffnungsträger bei der schwierigen Mission am Mittwoch (20:45 Uhr/ZDF und Sky) beim französischen Spitzenklub AS Monaco heißt Marco Reus.

"Sein Ausfall hat unendlich geschmerzt. Er ist ein ganz wichtiger Faktor. Er verändert unser Spiel alleine durch seine Anwesenheit", sagte Trainer Thomas Tuchel. Nationalspieler Reus hatte gegen Eintracht Frankfurt (3:1) nach sechswöchiger Verletzungspause mit seinem dritten Saisontor ein erfolgreiches Comeback gegeben und damit Tuchel trotz der Hinspielniederlage Mut für das Viertelfinal-Rückspiel in der Königsklasse im Fürstentum gemacht.

"Es ist erst Halbzeit. Wir liegen 2:3 zurück. Wir haben den Glauben noch nicht verloren“, sagte Tuchel, bevor die Mannschaft gestern den Flieger Richtung Nizza bestieg. Die Statistik spricht allerdings gegen die Borussia: Nach einer Hinspielpleite im eigenen Stadion hat der BVB im Europacup noch nie die nächste Runde erreicht.

Darüber haben die Spieler im Vorfeld der Partie aber nicht gesprochen, das schockierende Attentat vom 11. April ist weiter Gesprächsthema Nummer eins. "Die Mannschaft hat fast Übermenschliches geleistet. Daraus wird sie Kraft ziehen", sagte Watzke, allerdings weiß er auch: "Die Chance zum Weiterkommen ist sehr stark reduziert, das ist keine normale Runde. Deshalb haben wir keine Erwartungshaltung."

Der Verein hat den Profis professionelle Hilfe durch Psychologen angeboten, doch die Aufarbeitung ist ein mühsamer Weg. Bei der Rückkehr in die Normalität ist weiterhin Geduld gefragt, das macht die Aufgabe für Tuchel nicht leichter. "Wir legen da alle einen Spagat hin", sagte Tuchel, die Probleme lägen "in der Fokussierung auf die Spiele".

Der AS Monaco wird die Sicherheitsbemühungen rund um das Spiel erhöhen. "Dortmund hat nichts von uns gefordert, aber wir werden die Sicherheitsvorkehrungen um die Mannschaft und den Bus verstärken", kündigte Innenminister Patrice Cellario an.

Um beim heimstarken französischen Tabellenführer doch noch die Runde der besten vier europäischen Mannschaften zu erreichen, müssen die Schwarz-Gelben im Stade Louis II mindestens zwei Treffer erzielen. "Wir sind auch in Monaco in der Lage, mit zwei Toren zu gewinnen", sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Die voraussichtlichen Aufstellungen

AS Monaco: Subasic - Touré, Glik, Jemerson, Mendy - Joao Moutinho, Bakayoko - Bernardo Silva, Lemar - Mbappé, Falcao

Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bender, Schmelzer - Weigl, Sahin - Dembélé, Kagawa, Reus - Aubameyang

Schiedsrichter: Skomina (Slowenien)

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