Bundespräsident ehrt Löw: "Erneuerer und Visionär"
"Sie haben den Menschen in diesem Land viele Momente geschenkt, die im Gedächtnis unserer Nation bleiben werden", sagte Steinmeier. "Wir ehren heute einen Erneuerer und Visionär, der den deutschen Fußball zurück an die Weltspitze geführt hat", betonte der Bundespräsident in seiner Laudatio für Löw in seinem Amtssitz in Berlin laut vom Bundespräsidialamt veröffentlichtem Redetext.
Der 61 Jahre alte Löw war Ende Juni nach dem Ausscheiden im EM-Achtelfinale gegen England (0:2) nach 15 Jahren als Bundestrainer zurückgetreten. In 198 Länderspielen hatte er die DFB-Auswahl seit 2006 betreut und mit dem WM-Sieg 2014 den größten Erfolg gefeiert.
In seiner Ansprache hob Steinmeier nicht nur die sportlichen Verdienste Löws hervor. "Wir ehren heute einen Bundestrainer, dessen Mannschaft die Vielfalt unserer Gesellschaft widergespiegelt hat. Die Erfolge seines Teams haben das Selbstbild unseres Landes verändert, sie haben unterschiedliche Herkunftsgeschichten junger Deutscher zum festen Bestandteil unserer nationalen Erzählung gemacht. Und sie haben vor allem gezeigt, wie viel wir als Verschiedene gemeinsam erreichen können, wenn wir füreinander da sind", sagte Steinmeier.
Löw habe mit seinem Wirken auch das Bild Deutschlands in der Welt positiv verändert. "Joachim Löw und seine Spieler stehen für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland, für ein Deutschland, das nicht griesgrämig, verbissen und herablassend auftritt, sondern freundlich, zuversichtlich und fair", sagte Steinmeier.
Am Donnerstag kommender Woche wird Löw, der sich seit seinem Rücktritt öffentlich rar gemacht hatte, beim WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft gegen Liechtenstein in Wolfsburg gemeinsam mit dem langjährigen Torwarttrainer Andreas Köpke und seinem früheren Assistenten Thomas Schneider vom Deutschen Fußball-Bund verabschiedet.
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