Interview

Bürgermeister von Emmerich im AZ-Interview: "Wir sind sehr stolz auf Robin"

Der Bürgermeister von Emmerich spricht in der AZ über den berühmten Sohn seiner Stadt.
von  Krischan Kaufmann
"Da ist mir mehr als einer abgegangen", sagt Robin Gosens nach seinem Gala-Spiel.
"Da ist mir mehr als einer abgegangen", sagt Robin Gosens nach seinem Gala-Spiel. © imago images/ActionPictures

AZ-Interview mit Peter Hinze: Der SPD-Politiker ist der Bürgermeister von Gosens Heimatort Emmerich.

AZ: Herr Hinze, ganz Deutschland schwärmt nach dem Gala-Auftritt gegen Portugal von Robin Gosens. Was sagen Sie zum Hype um den aktuell berühmtesten Sohn Ihrer Stadt?
PETER HINZE: Auch wir hier in Emmerich freuen uns riesig - und sind auch sehr stolz. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir ihn vor der EM noch begrüßen durften und er sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hat. Wir haben ihn also mit viel Vorschusslorbeeren in die EM entlassen.

Völlig zurecht, wie man jetzt sieht.
Ja, und wir haben ihn sogar ein bisschen unter Druck gesetzt, indem ich damals zu ihm gesagt habe: "Ich habe noch nie einen zukünftigen Europameister begrüßt." Anerkennenswert ist ja auch, dass der junge Mann jenseits des DFB und der großen Nachwuchsleistungszentren Karriere gemacht hat. Über seine Amateurzeit hat er sich auch seine Bodenständigkeit bewahrt.

Karneval ist den Emmerichern nicht fremd

Ist diese Bodenständigkeit typisch für den Emmericher?
Ja, aber der Emmericher ist auch ein wenig der Typ rheinische Frohnatur, Karneval ist uns hier auch nicht ganz fremd.

Was wäre da wohl in der Stadt los, wenn Robin Gosens mit der DFB-Elf tatsächlich den Titel holen würde?
Es muss ja noch nicht mal der Titel sein. Je weiter die deutsche Mannschaft kommt, desto größer wird der Hype um ihn werden. Wir richten uns auf jeden Fall darauf ein, ihn gebührend zu empfangen.

Auf dem Rathausbalkon?
Einen Rathausbalkon haben wir in Emmerich leider nicht, dafür aber eine Rathaustreppe. Aber ich habe schon gesagt, dass wir zuvor einen Statiker beauftragen müssen. 1972 nach dem EM-Gewinn wurde Rainer Bonhof (ebenfalls gebürtiger Emmericher, d. Red.) hier empfangen und dabei ist damals die Rathaustreppe zusammengebrochen. (lacht) Das wollen wir auf keinen Fall nochmal!

Und über die Robin-Gosens-Straße denken Sie natürlich auch schon nach?
Normalerweise werden berühmte Persönlichkeiten ja erst nach ihrem Ableben mit einem Straßennamen geehrt. Aber ausgeschlossen ist nichts. Wer weiß, wie es bei ihm weitergeht. Wir haben 2022 ja auch noch eine WM.

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