Borussia Mönchengladbach entlässt Trainer André Schubert

André Schubert ist nicht mehr Trainer von Borussia Mönchengladbach. Am Mittwoch wurde Schubert von seinen Aufgaben entbunden. Der Coach verabschiedete sich mit einem emotionalen Video.
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André Schubert ist nicht mehr Trainer bei Borussia Mönchengladbach.
dpa André Schubert ist nicht mehr Trainer bei Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach - Am Ende ging alles ganz schnell. Ein letztes Gespräch, ein paar Formalitäten, dann war die Zeit von Trainer André Schubert bei Borussia Mönchengladbach abgelaufen.

"Wir sind gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass es für beide Seiten besser ist, unsere Zusammenarbeit jetzt zu beenden", sagte Sportdirektor Max Eberl nach dem desaströsen Ende eines turbulenten Jahres.

Über die Nachfolge will die Borussia "zu gegebener Zeit" informieren. Schon unmittelbar nach dem bitteren 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg hatte sich die Trennung abgezeichnet: Mit nur einem Sieg aus den vergangenen elf Ligaspielen ist der Champions-League-Teilnehmer in Abstiegsgefahr geraten. "Jeder kann die Tabelle lesen. Jeder sieht, wie wir gerade Fußball spielen. 16 Punkte nach 16 Spielen - die nackten Zahlen sprechen für sich", sagte Eberl unmissverständlich.

"Klub wichtiger als der Einzelne"

Schubert sprach bereits am Mittwoch davon, dass "ein neuer Impuls von außen" die richtige Maßnahme für den Klub sein könnte. Der Verein werde "immer wichtiger und größer sein als der Einzelne", sagte er. Schubert, der schon am Dienstag auf Durchhalteparolen verzichtet hatte, bedankte sich für "eine großartige Zeit mit tollen Menschen", es klang nach Wehmut.

 

 

Am Ende hatte Schubert nicht nur die Fans, sondern auch die Fakten gegen sich. Erst Ende September hatte der 45-Jährige seinen auslaufenden Vertrag bis 2019 verlängert, anschließend ging es rapide bergab. Besonders auswärts gab es nichts zu holen: Im Kalenderjahr 2016 verlor seine Mannschaft zwölf von 16 Gastspielen.

Der Kredit seines starken Starts war daher längst aufgebraucht. Nach dem Rücktritt von Lucien Favre im September 2015 hatte Schubert den Job übernommen und die Borussia vom letzten Platz in die Champions League geführt. Zuletzt aber klappte nicht mehr viel. "Es tut mir persönlich sehr leid, auch für die Fans. Ich bin sehr enttäuscht", sagte Schubert.

Hecking und van Lent als Option

Als möglicher Nachfolger geisterte zuletzt immer wieder der Name Dieter Hecking durch den Borussia-Park. Groß ist die Auswahl ohnehin nicht. Auch Arie van Lent wäre eine Option. Der Ex-Profi der Gladbacher führt derzeit mit der Regionalliga-Mannschaft der Fohlen die Tabelle an und könnte von der vierten in die erste Liga befördert werden - so wie einst Schubert. Zumindest bei den Fans gilt der Niederländer als äußerst beliebt.

Leicht wird es für den neuen Trainer jedenfalls nicht, in der Rückrunde geht es für die Borussia nur noch um den Klassenerhalt. "Wir sind in einer Situation, in die wir nicht wollten. Wir müssen der Realität ins Auge schauen und die Dinge im Winter analysieren", sagte Kapitän Lars Stindl.

Eberl kündigte daher an, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden, um "der Mannschaft ein Stück Rückhalt zu geben". Ziel sei es, wieder Ruhe auf dem Platz und in das Umfeld zu bekommen, so der 43-Jährige. Für sein Fazit der Hinrunde fand der Niederbayer ganz am Ende doch noch klare Worte - und bediente sich im Rheinischen: "Heute Abend haben wir alle den Kappes auf."

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